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Am Donnerstag haben sich Vertreter aller 36 Proficlubs sich auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ausgetauscht. Dabei sind die Ergebnisse „Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“ präsentiert worden, deren Ziel es war, ein Konzept für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs zu entwerfen. Die DFL sieht sich gerüstet, kann aber keinen fixen Termin für den ersten Spieltag nach der Pause nennen.
DFL Präsident Christian Seifert machte auf der Pressekonferenz nach der Mitgliederversammlung klar, dass der Profifußball nicht selbst entscheiden könne, wann es weitergehen solle. Vielmehr hat die DFL nun ein Konzept erstellt, dass von der Politik geprüft werden muss. Erst wenn die Politik grünes Licht für Geisterspiele in der Bundesliga gibt, kann es auch weiter gehen.
Seifert ließ aber keinen Zweifel daran, dass alle Clubs die Saison unbedingt beenden wollen und auch bereit wären, sollte es am 9. Mai wieder losgehen. Zudem konnte eine Einigung mit fast allen Medienpartnern erzielt werden, so dass kein Club vor dem 30. Juni Pleite gehen würde. Allerdings sind diese Vereinbarungen auch von der Wiederaufnahme der Saison abhängig. „Wenn die Saison nicht zu Ende gespielt werden kann, wird es um Rückzahlungen gehen. Dann wird es wirtschaftliche Engpässe möglicherweise später geben“, so Seifert.
Flächendeckende Tests, Gruppenquarantäne vermeiden
Das Konzept sieht flächendeckende Tests aller Teams vor. Problematisch könnte es vor allem im Fall von neuen Infektionen von Profis werden. Laut DFL-Angaben sind bislang 14 Akteure positiv getestet worden – alle haben die Corona-Infektion bereits wieder überstanden. Müsste eine Mannschaft geschlossen in Quarantäne, könnte dies den Saisonabbruch bedeuten, wie Prof. Dr. Tim Meyer, Leiter der Taskforce, andeutete.
Über eine mögliche Quarantäne würde nach einem positiven Fall aber weder der Club, noch die DFL entscheiden. Die Verantwortung läge beim jeweiligen Gesundheitsamt. Damit Gruppenquarantäne möglichst verhindert werden kann, soll bei allen Clubs gründliche Hygienevorschriften in der der täglichen Arbeit beachtet werden, damit Teamkollegen nicht automatisch als „Hochrisikokontakt“ eingestuft werden. Nur dann müsste wohl eine komplette Mannschaft in Quarantäne.
Es bleiben auch nach der Pressekonferenz einige Unwägbarkeiten, aber es erscheint sehr wahrscheinlich, dass es zumindest den Versuch geben wird, die Saison mit Geisterspielen zu Ende zu bringen. Stichtag soll weiterhin der 30.6. bleiben, wobei sich Christian Seifert auch eine Hintertür für Bundesliga-Spiele im Juli offen hielt.