Arjen Robben, Franck Ribery, David Alaba – die Verletztenliste der Bayern ist lang. Welche Reservisten können davon profitieren – und welche nicht?
Sebastian Rode: Im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen saß der ehemalige Frankfurter zu Beginn draußen, durfte dann allerdings für den nächsten Verletzten, Medhi Benatia, ran. Ein Punkt, der Rode zu Einsatzzeit verhelfen könnte, ist dessen Vielseitigkeit. Unter Pep Guardiola wurde Rode bereits als Sechser, Achter und Rechtsverteidiger aufgeboten. Problematisch allerdings: Auf diesen Positionen sind die Bayern vom Verletzungspech nicht ganz so hart getroffen worden.
Rechts in der Vierer- oder Fünferkette ist Rafinha gesetzt. Im defensiven Mittelfeld kann Guardiola auf Xabi Alonso und den zurückgekehrten Philipp Lahm bauen. Nach dem Spiel gegen Frankfurt dürfte auch Bastian Schweinsteiger wieder einsatzbereit sein. Gegen schwächere Gegner könnte der Rekordmeister zudem seine defensive Ausrichtung verlassen – und damit Thiago für einen defensiveren Spieler beginnen lassen. Rode wird auf seine Einsätze kommen. Regelmäßige Startelfteilnahmen sind aber eher nicht drin. Ob das für Comunio reicht?
Dante: Nach der Rückkehr von Holger Badstuber war der Brasilianer ein wenig außen vor. Dante kam nur noch selten zum Einsatz, gegen Hannover 96 musste der ehemalige Gladbacher noch in der ersten Halbzeit runter. Die Wechselgerüchte um Dante nahmen immer mehr Fahrt auf, doch Guardiola hält an ihm fest. Zuletzt lobte der Coach seinen Innenverteidiger in den höchsten Tönen, in den letzten Spielen stand er zudem wieder in der Startelf. Durch die Verletzung von Benatia wird Dantes Einsatzzeit sicherlich nicht geringer werden. In einem System mit Fünferkette ist er fast unverzichtbar. Im Saisonendspurt wird Dante daher noch so einige Minuten auf dem Platz stehen.
Mitchell Weiser: Die Chancen des Youngsters auf Einsätze stehen schlecht. Viele Minuten wird Weiser trotz der Verketzungssorgen des FCB wohl eher nicht sehen. Nachdem sich der ehemalige Kölner im Winter etwas näher an die Mannschaft herankämpfen konnte, ist seine Position nun wieder schlechter. Auf den Außenverteidigerpositionen stehen Rafinha und Bernat deutlich vor ihm. Darüber hinaus soll der auslaufende Vertrag des Talents im Sommer nicht verlängert werden. Allzu häufig wird man Weiser also nicht mehr in Rot sehen.
Gianluca Gaudino: Ein Startelfeinsatz im ersten Saisonspiel – weitere kamen dann allerdings nicht mehr dazu. Eine große Rolle spielte Gianluca Gaudino in der Bayern-Saison daher nicht. Trotz der langwierigen Verletzung von Thiago war die Konkurrenz im zentralen Mittelfeld des Rekordmeisters einfach zu groß. Allzu viel wird sich daran aber wohl auch im Saisonendspurt nicht ändern. Lahm und Thiago werden fitter, Schweinsteiger fällt wohl nicht allzu lange aus. Somit bleibt für Gaudino häufig wohl nur ein Platz auf der Bank – wenn überhaupt. In vier der letzten sechs Spiele stand der Youngster gar nicht im Kader der Bayern. Der FCB will trotzdem weiter auf Gaudino bauen: Der Mittelfeldspieler soll nicht verliehen werden.
Claudio Pizarro: Fast zwei Monate liegt der letzte Einsatz von Claudio Pizarro zurück: Beim 8:0-Kantersieg der Bayern über den Hamburger SV durfte der Peruaner das letzte Mal ran. Seitdem heißt es für Pizarro entweder Aufbautraining oder Bank. Muskuläre Probleme warfen den Angreifer mehrfach zurück, erst seit einer Woche ist er wieder im Mannschaftstraining der Münchner. Werden im Saisonendspurt nun noch einige Einsätze dazukommen? Höchstwahrscheinlich nicht. Pizarros Knipserqualitäten werden bei den Bayern geschätzt, dennoch ist die Konkurrenz im Sturmzentrum zu groß. Robert Lewandowski ist gesetzt, erste Alternative ist wohl eher noch eine Art falsche Neun mit Mario Götze oder Thomas Müller als vorderstem Stürmer.