Beim HSV läuft es in dieser Saison mal wieder gar nicht,

Foto: © imago / Michael Schwarz
Der Hamburger SV dümpelt abermals so vor sich hin und muss wohl bis zum Saisonende um den Klassenerhalt zittern. Inzwischen ist selbst Coach Markus Gisdol nicht mehr unumstritten. Dabei sind die Probleme alle hausgemacht.

Wie schnell sich doch alles ändern kann. Zu Saisonbeginn gewann der HSV gegen den FC Augsburg und siegte auch beim 1. FC Köln mit 3:1 und startete so mit sechs Punkten aus zwei Spielen in die neue Spielzeit. Klar, dass im emotionalen Hamburger Umfeld direkt von Europa gesprochen wurde.

Und wie sieht’s jetzt aus? Ein bitteres 0:1 zum Auftakt beim FCA und eine Heidenangst – nicht nur im Umfeld – vor dem Versagen am kommenden Wochenende im Abstiegskrimi gegen den 1. FC Köln. Aktuell liegen die Hamburger noch mit sechs Punkten Vorsprung auf den letzten Tabellenplatz auf Rang 17 – zwei Punkte Rückstand auf den 15. Mainz.

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Der HSV hat es innerhalb eines halben Jahres mal wieder geschafft, eine gewisse Euphorie in alles überwiegende Tristesse zu verwandeln. Schaut man auf die Comunio-Tabelle, so stellt man erschreckt fest, dass die Hamburger fast 400 Punkte weniger haben, als die Teams ab Platz 6 und fast 1000 Zähler weniger als der FC Bayern.

Das kommt nicht von ungefähr. Der einzige Akteur, der tatsächlich bei Comunio interessant ist, ist Kyriakos Papadopoulos (Abwehr, 3,37 Mio., 51 Punkte). Vielleicht noch Aaron Hunt mit Abstrichen. Ansonsten kommt kein HSV-Akteur kaum über die 20-Punkte-Marke hinaus. Eigentlich ein Armutszeugnis.

Besonders bitter ist, dass man inzwischen in der Offensive fast schon abhängig von einem 18.-Jährigen ist. Jann-Fiete Arp wurde in der Hinrunde zum absoluten Hoffnungsträger ernannt – was für seine Entwicklung vermutlich nicht wirklich förderlich ist und zum anderen auch völlig unangemessen. Klar, der Junge hat Talent, aber warum soll er den HSV retten?

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Platz 1: Kyriakos Papadopoulos, Abwehr, 51 Punkte in 16 Spielen | Bildquelle: Imago

Auffällig ist, dass ohne ihn am Wochenende gegen den FCA in der Offensive wenig funktionierte. Obwohl dort Spieler wie Andre Hahn, Filip Kostic oder Sejad Salihovic aufliefen. Dass ist schon arg verwunderlich, wenn das Wohl und Weh einer Mannschaft von einem 18-Jährigen abhängen.

Auf der anderen Seite macht man sich beim HSV die Probleme selbst. Warum nahm Markus Gisdol Keeper Christian Mathenia aus dem Tor? Der Ex-Darmstädter hatte keine überragende Hinrunde gespielt, aber zumindest eine solide. Natürlich ist Julian Pollersbeck talentiert und wurde vergangenen Sommer U21-Europameister. Aber sind zehn Tage Winterpause genug, um die eh schon nicht sattelfeste Abwehr auf einen neuen Keeper einzustellen?

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So ist es nicht verwunderlich, dass der Coach nach dem ernüchternden Rückrundenauftakt in der Kritik steht. Auch wenn Gisdol aktuell noch ruhig bleibt.  „Die Trainerfrage in solchen Situationen ist Teil des Geschäfts“, sagte Gisdol im kicker“. „Die Verantwortlichen und ich sind ganz eng.“ Zudem spüre er „kein Misstrauen im Verein“.

Eins aber ist klar: Sollte die Partie gegen den Effzeh am Wochenende in die Hose gehen, ist die Zeit von Markus Gisdol abgelaufen. Dann hat der HSV allerdings ein neues Problem, denn wer würde sich als Nachfolger anbieten?

Aufgrund der ganzen negativen Dinge beim und um den HSV hat man in dieser Spielzeit irgendwie das Gefühl, dass es für die Hamburger doch anders laufen könnte – allerdings so, dass es am Ende nicht mal für den obligatorischen Relegationsplatz langt.

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