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Kann Bayers Sturmduo den Bayern gefährlich werden? Welcher HSV-Neuzugang packt den Sprung in die Startelf? Und wen schickt Werder-Trainer Viktor Skripnik als Linksverteidiger ins Rennen? Die Vorschau auf die Einzelspiele des 20. Spieltags – inklusive der voraussichtlichen Aufstellungen!
Borussia Mönchengladbach – Werder Bremen (Freitag 20:30)
Nach zwei Niederlagen zum Rückrundenauftakt stehen die Gladbacher gehörig unter Druck. Bei den Gästen aus Bremen ist nach vier Punkten aus den Spielen gegen Schalke und Hertha zumindest etwas Ruhe eingekehrt. Maßgeblich beteiligt am leichten Werder-Aufschwung ist zweifelsohne Papy Djilobodji. Der senegalesische Innenverteidiger kam erst kurz vor dem Rückrundenauftakt auf Leihbasis vom FC Chelsea und ist an der Weser eingeschlagen wie eine Bombe: 16 Punkte aus zwei Partien sind eine herausragende Zwischenbilanz.
Mittelfeldmann Florain Grillitsch fehlt gegen Gladbach aufgrund einer Fußprellung, für ihn wird Fin Bartels in die Mannschaft rutschen. Fraglich ist zudem noch die Besetzung der defensiven linken Außenbahn. Nach zahlreichen Ausfällen steht mit Nachwuchsmann Leon Guwara hier nur noch ein gelernter Linksverteidiger zur Verfügung. Aufgrund Guwaras Unerfahrenheit ist es jedoch wahrscheinlicher, dass Gebre Selassie auf die linke Seite wechseln und Kapitän Clemens Fritz nach rechts hinten versetzt wird. Ob Bremens Neuzugang Sambou Yatabaré spielen kann ist zudem noch offen. Werder wartet auf eine Rückmeldung des DFB, nachdem Yatabaré nachträglich vom belgischen Verband für vier Spiele gesperrt wurde.
Bei den Gladbachern dürfte Mohamoud Dahoud nach seiner Handverletzung in die Startelf zurückkehren. Ansonsten wird Andre Schubert auf dieselbe Mannschaft bauen, die am vergangenen Freitag unglücklich mit 0:1 in Mainz verlor. Die Langzeitverletzten André Hahn und Patrick Hermann stehen kurz vor einer Rückkehr ins Mannschaftstraining. Mit ihrer Rückkehr auf den Platz wird im Verlauf der nächsten Wochen gerechnet.
Gladbach: Sommer – Korb, A. Christensen, Hinteregger, Wendt – Dahoud, Nordtveit – Traoré, Johnson – Stindl, Raffael
Werder: Wiedwald – Fritz, Vestergaard, Djilobodji, Selassie – Öztunali, Kleinheisler, Junuzovic, Bartels – Pizarro, Ujah
Bayer Leverkusen – Bayern München (Samstag 18:30 Uhr)
Ihre ersten beiden Pflichtspiel-Aufgaben im Jahr 2016 erledigten die Bayern mehr oder weniger souverän. Gegen den HSV und Hoffenheim reichten dabei auch durchschnittliche Leistungen zum Sieg. Mit der Werkself wartet nun der erste schwere Brocken auf den Rekordmeister, der dieser Tage mehr mit Disziplinlosigkeiten und ausgeplauderten Mannschaftsinterna Schlagzeilen macht als mit sportlichen Glanzleistungen. Dabei ging der Last-Minute-Transfer von Ex-Nationalspieler Serdar Tasci fast unter.
Jedoch wird der 28-Jährige am Samstag nicht sein Debüt feiern können. Grund: Gleich in seinem ersten Training zog er sich eine Kopfverletzung zu. Nachdem er seine Aufgabe gegen Hoffenheim souverän erledigt hat, stehen die Chancen also nicht schlecht, dass Guardiolas Ziehson Joschua Kimmich erneut auf der für ihn eher ungewohnten Innenverteidigerposition auflaufen wird. Ansonsten wird Thiago als defensivere Variante für Kingsley Coman ins Team rücken.
Nach drei Siegen aus den letzten vier Spielen befindet sich Bayer im Aufwärtstrend – und trotzdem wird das Spiel gegen die Bayern zur großen Herausforderung. Da trifft es sich gut, dass Stefan Kießling und Javier Hernandez momentan in absoluter Top-Form sind. Zehn der letzten elf Bayer-Tore gehen auf das Konto des mittlerweile formidabel agierenden Sturmduos. Auf Bayers rechter Abwehrseite könnte der schnellere und etwas zweikampfstärkere Tin Jedvaj für Routinier Roberto Hilbert ins Team rücken – ansonsten dürfte Roger Schmidt die gleiche Elf wie gegen Hannover ins Rennen schicken.
Bayer: Leno – Hilbert (Jedvaj), Tah, Toprak, Wendell – Kramer, Kampl – Bellarabi, Calhanoglu – Kießling, Chicharito
Bayern: Neuer – Lahm, Kimmich, Badstuber, Alaba – Xabi Alonso – Robben, T. Müller, Thiago (Vidal), Douglas Costa – Lewandowski
Hamburger SV – 1.FC Köln (Sonntag, 15:30 Uhr)
Eigentlich war der HSV auf dem besten Weg, eine halbwegs sorgenfreie Saison zu erleben. Doch nach drei knappen Niederlagen in Folge befindet sich die Mannschaft von Bruno Labbadia wieder gefährlich nah an den Abstiegsplätzen. Um eine erneute Teilnahme an der Relegation zu vermeiden, haben die Hamburger Verantwortlichen unter der Woche noch einmal in die Mannschaft investiert. Prominentester Neuzugang ist dabei Josip Drmic.
Der Schweizer, der sowohl in Leverkusen, als auch in Mönchengladbach nicht auf die Beine kam, soll beim Bundesligadino wieder an seine Nürnberger Glanzzeiten anknüpfen und dürfte gegen den FC gleich in die Startelf rücken. Für ihn müsste Nicolai Müller mit einem Platz auf der Ersatzbank Vorlieb nehmen. Gleiches gilt für Hamburgs zweiten Last-Minute-Neuzugang: Der schwedische Mittelfeldspieler Nabil Bahoui hat noch Trainingsrückstand und kommt vorerst nur als Joker in Frage. Routinier Emir Spahic mischte nach ausgeheilter Bauchmuskelverletzung diese Woche wieder im Training mit, ein Einsatz kommt wohl aber noch zu früh.
Bei den Kölnern wird Dominique Heintz anstelle von Mergim Mavraj ins Team rücken. Den gelbgesperrten Mathias Lehmann wird nach jetzigem Stand Jonas Hector vertreten. Es wäre der zweite Einsatz in Folge auf der für ihn eher ungewohnten Sechser-Position. Eine offensivere Variante: Yannick Gerhardt besetzt Lehmanns angestammte Position und der Japaner Yuya Osako kommt als hängende Spitze hinter Anthony Modeste zum Einsatz.
HSV: Adler – Diekmeier, Djourou, Cleber (Spahic), Ostrzolek – Kacar, Holtby – Drmic, Hunt, Ilicevic – Lasogga
Köln: Horn – Risse, Maroh, Heintz, Mladenovic (Hector) – Vogt, Hector (Gerhardt) – Zoller, Gerhardt (Osako), Bittencourt – Modeste
1899 Hoffenheim – SV Darmstadt (Sonntag, 17:30 Uhr)
Hoffenheim gegen Darmstadt. Was sich auf den ersten Blick nicht gerade nach einem Fußball-Leckerbissen anhört, könnte sich auf den zweiten Blick zu einem durchaus interessanten Bundesligaspiel entwickeln. Denn für beide Mannschaften geht es um sehr viel. Darmstadt will die 0:2-Niederlage gegen Schalke vergessen machen und ein weiteres Abrutschen in der Tabelle verhindern. Hoffenheim muss unbedingt gewinnen – immerhin hat die Mannschaft von Huub Stevens schon sieben Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz.
Bei der TSG wird wohl der schweizerische Nationalspieler Fabian Schär zurück in die erste Elf rücken, für ihn muss Emir Bicakcic weichen. Auch Kevin Volland, der am vergangenen Wochenende in München auf die Ersatzbank verfrachtet wurde, hat gute Chancen, von Beginn an aufzulaufen. Ansonsten bieten sich Stevens im Offensivbereich zahlreiche Variationsmöglichkeiten.
Das sieht bei Darmstadts Trainer Dirk Schuster schon ganz anders aus, er wird mangels großer Alternativen wohl der selben Elf wie gegen Schalke sein Vertrauen schenken. Bei Comunio trifft übrigens das Team mit dem drittniedrigsten Marktwert auf das mit dem niedrigsten. Fußballspektakel klingt also wirklich anders…
Hoffenheim: Baumann – Kaderabek, Schär, Süle, Kim – Rudy, Strobl – Volland, Hamad, Schmid – Karamric
Darmstadt: Mathenia – Garics, Sulu, Rajkovic, Caldirola – Niemeyer – Gondorf – Heller, Rausch – Rosenthal – Wagner
Hier geht es zum ersten Teil der Vorschau: Draxlers Duell gegen den Ex-Klub