Die „Falsche Neun“ war in letzter Zeit DAS geflügelte Wort wenn es um die Spielsysteme der Spitzenteams geht. Auch beim heutigen Topspiel könnte die taktische Neuerung eine wichtige Rolle spielen. Für Comunio-Manager gibt es Vor- und Nachteile.
Den torgefährlichen Mittelstürmer der besten Mannschaft der Liga kaufen war bisher immer eine sichere Nummer. Zumindest ein Grundstock an Punkten war mit ein bisschen Geduld garantiert. Für Mario Mandzukic beispielsweise galt in der letzten Saison: Wenn er fit ist, spielt er – und punktet über kurz oder lang.
Seit einiger Zeit jedoch macht eine taktische Neuerung die Runde, die den Punktehamstern einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Die Position der klassischen „Neun“, wird immer häufiger von Spielern ausgefüllt, die eigentlich eher auf der „Sieben“, „Acht“ oder „Zehn“, sprich den offensiven Mittelfeldpositionen, zuhause sind. Wo bisher Mario Gomez oder Mario Mandzukic im Mittelpunkt standen, ziehen nun Mesut Özil oder Mario Götze ihre Kreise.
Flexibel, beweglich, defensivstark
Auch der FC Barcelona agiert bekanntlich bereits seit einiger Zeit mit Lionel Messi als flexiblem Stürmer. In einem Spielsystem, das zunehmend auf Überraschungsmomente ausgelegt ist, auch um die Raumdeckung gut organisierter Gegner spielerisch zu überwinden, erfreuen sich trickreiche Spieler immer größerer Beliebtheit.
In Zeiten von Taktikanalysen und zentimetergenauen Bewegungsprofilen scheint Pep Guardiola sich nicht mehr auf jenes durchschaubare Spiel verlassen zu wollen, bei dem der Ball früher oder später beim verwertungsbereiten Mittelstürmer landet. Vielmehr rückt ein anderer Spielertyp in den Fokus: Die „Falsche Neun“.
Was die echte „Neun“ nicht kann, sollen nun vermehrt schnelle, bewegliche und defensiv-erprobte Offensivspieler richten: Vorne Verwirrung stiften, sich fallen lassen und Räume schaffen, mit den anderen Offensivspielern auf den Positionen rotieren und sich am Pressing beteiligen.
Eine Rolle, die prädestiniert scheint für Raumdeuter wie Thomas Müller, oder eben für kleine und wendige, aber dennoch abschlussstarke Dribbler wie Mario Götze. Spieler, die eigentlich eher im Halbfeld beheimatet sind und normalerweise aus der Tiefe des Raumes den Erfolg suchen.
Smart oder Limousine?
Wo der Mittelstürmer gegen kopfballstarke Abwehrreihen oder taktisch gut geschulte und spielstarke Teams aufgrund seiner statischen Spielweise eher verschenkt scheint, kommt nun der mit allen Freiheiten ausgestattete neue Typus zum Einsatz. Die beiden Modelle stehen sich quasi gegenüber wie ein Smart und eine Limousine – die „Falsche Neun“ schnell, wendig und immer eine Lücke findend, der altmodische Mittelstürmer zwar wuchtig, aber eben auch unbeweglich und wenig flexibel.
Zumindest momentan scheint sich Guardiola jedoch noch nicht endgültig entschieden zu haben, ob es sich bei der „Falschen Neun“ um ein zukunftsträchtiges Modell handelt. Auch im heutigen Spitzenspiel bei Borussia Dortmund wird Mandzukic in vorderster Front wahrscheinlich den Vorzug vor Götze und Müller erhalten. Dies ist allerdings wohl auch dem verletzungsbedingten Ausfall von Franck Ribery sowie der Dortmunder Vergangenheit von Mario Götze geschuldet.
Was tun als Comunio-Manager?
Im nächsten Spiel allerdings kann das Ganze schon wieder anders aussehen. Die Wahl zwischen beiden Varianten trägt dabei zusätzlich zu weiterer Flexibilität bei – zum Leidwesen vieler Comunio-Manager. Für sie bedeutet der Einsatz der „Falschen Neun“ dasselbe wie für die gegnerischen Abwehrreihen: Unberechenbarkeit.
Stürmer wie Mandzukic könnten in Zukunft immer häufiger zu unerwarteten Nullnummern werden. Auf der anderen Seite werden Mittelfeldspieler wie Götze näher am Tor eingesetzt, was Comunio vor das Problem der Positionsbelegung stellt und für Comunio-Manager, vorerst, quasi vier Punkte für ein „Stürmertor“ bedeutet.
Fazit: Die „Falsche Neun“ wird in Zukunft immer häufiger vor dem gegnerischen Torhüter auftauchen. Im Moment können sich die Manager alter Prägung jedoch noch entspannt zurücklehnen: Die ersten vier Plätze der Torschützenliste belegen aktuell vier echte „Neuner“: Lewandowski, Ibisevic, Lasogga und – Mario Mandzukic.
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