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Hat Karim Bellarabi seinen Stammplatz verloren? Wer ist Keitas Partner Nummer eins auf Leipzigs Doppelsechs? Und wer stürmt neben Burgstaller auf Schalke? Comunioblog beleuchtet die spannendsten Stammplatzduelle der Bundesliga.
Diego Demme vs. Kevin Kampl
Als Kevin Kampl verpflichtet wurde, ergaben sich zahllose neue taktische Möglichkeiten für Leipzig. Kein Wunder: Kampl selbst kann viele Rollen einnehmen, jede Position im Mittelfeld bekleiden. Am wohlsten fühlt er sich jedoch im Zentrum. Obwohl Ralph Hasenhüttl zunächst verkündete, Kampl auf der Zehn zu sehen, spielt der Slowene immer häufiger auf der Doppelsechs.
Dass Kampl so gut mit Naby Keita harmoniert, geht auf Kosten eines etablierten Sechsers. Diego Demme musste zweimal innerhalb von vier Tagen zunächst von der Bank aus zusehen, als Keita und Kampl in den wichtigen Spielen gegen Dortmund in der Bundesliga und gegen Porto in der Champions League agierten. Gegen Stuttgart wurde er wieder ins Team rotiert.
Festzustellen ist in erster Linie eines: Kampl, Keita und Demme machen die Frage nach der Besetzung der Doppelsechs in den wichtigen Spielen unter sich aus. Stefan Ilsanker ist weiterhin Backup für alle Defensivpositionen, Konrad Laimer hat den Anschluss an die Spitze noch nicht gefunden. Durch Rotation und Einwechslungen werden sowohl Demme als auch Kampl auf ihre Einsätze kommen – ob Kampl weiterhin in den wichtigen Spielen den Vorzug erhält, ist zunächst im Pokalspiel gegen den FC Bayern genau zu beobachten.
Franco di Santo vs. Evgen Konoplyanka
Der FC Schalke 04 kann endlich einmal auf einen positiven Saisonstart zurückblicken. 16 Punkte in neun Spielen, Platz fünf, punktgleich mit einem Champions-League-Platz. Und das, obwohl es nach wie vor schwierig ist, eine echte Stammelf zu finden, die Domenico Tedesco regelmäßig ins Rennen schickt.
Im Angriff scheint sich zumindest Guido Burgstaller einen Stammplatz gesichert zu haben, daneben führen zwei Spieler einen bislang wenig überzeugenden Kampf um die zweite Position. Evgen Konoplyanka hat seit dem 1. Spieltag nicht getroffen, Franco di Santo seit der Saison 2015/16.
Nachdem Konoplyanka in sechs der ersten sieben Spiele begonnen hatte, stand di Santo in den letzten beiden Partien von Beginn an auf dem Feld. Tedesco schätzt die Qualitäten, die der Argentinier mitbringt, insbesondere die Arbeit gegen den Ball und das Schaffen von Lücken durch kluge Laufwege. Aktuell hat di Santo die Nase knapp vorn – er genießt das Vertrauen und soll dieses schnellstmöglich mit Toren rechtfertigen.
Breel Embolo indes muss nach mäßigen Trainingsleistungen zunächst den Weg zurück in den Kader finden. Nach seiner Verletzung hat der Schweizer noch einigen Rückstand aufzuholen. Er könnte im Pokal die Chance zur Bewährung bekommen.
Leon Bailey vs. Karim Bellarabi
Hat Karim Bellarabi tatsächlich seinen Stammplatz verloren? Eine Frage, die sich kaum ein Journalist zu stellen getraut hätte, als Roger Schmidt noch die Werkself trainierte. Jetzt, da Heiko Herrlich das Ruder übernommen hat und mit Leon Bailey ein frischer Flügelspieler Eindruck macht, hat sich für Bellarabi einiges zum Negativen gewendet.
Bailey hat in den letzten vier Spielen zweimal getroffen, zwei Tore aufgelegt und 32 Comunio-Punkte gesammelt. Nur Marcel Sabitzer (34) und Mats Hummels (33) überflügelten Bailey in diesem Zeitraum knapp. Bellarabi hingegen erhielt zuletzt zweimal in Folge überhaupt keine Punkte, saß am 8. Spieltag auf der Bank und wurde am 9. Spieltag erst in der Schlussphase eingewechselt.
Die Eingangsfrage lässt sich also mit einem klaren Ja beantworten. Dass Bellarabi im Frühherbst nicht überzeugen konnte, wird jetzt bestraft – und Leverkusens herausragende Leistung in Mönchengladbach wird dazu führen, dass sich Spieler wie Bailey und Havertz weiter etablieren.