Kevin Vogt und Benjamin Hübner, zwei bärenstarke Innenverteidiger

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Immer mehr Mannschaften praktizieren sie: Die Dreierkette. Vor allem Hoffenheim, Frankfurt und Schalke haben damit Erfolge gefeiert – und starke Verteidiger hervorgebracht. Wertet die Dreierkette Abwehrspieler bei Comunio auf?

Mehr Stabilität ist die Marschroute in der Bundesliga. Vor allem für Teams, die mit dem Rücken zur Wand stehen, die viel zu viele Gegentore kassierten. Dazu gehörten in den letzten Jahren Hoffenheim und Frankfurt, dazu gehörten zu Saisonbeginn Schalke 04 und der FC Ingolstadt.

Diese vier Teams spielen jetzt mit einer Dreierkette – allesamt erfolgreich. Hoffenheim und Frankfurt sind die Überraschungen der Saison, stehen in den Top fünf der Bundesliga-Tabelle. Die Eintracht, im Mai noch in der Relegation, stellt mit zwölf Gegentoren die zweitbeste Defensive der Liga.

In einer Dreierkette agiert faktisch nicht ein Verteidiger weniger, sondern einer mehr. Zu drei Innenverteidigern kommen im Spiel gegen den Ball zwei Außenverteidiger dazu. Eine Fünferkette ist selbstredend kompakter als eine Viererkette, es gibt weniger Zwischenräume, weniger Verschiebungen. Das Spiel für die Innenverteidiger ist „einfacher“, da sie sich auf die wesentlichen Komponenten des Abwehrspiels konzentrieren können. Zeigt sich das in den Comunio-Punkten?

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Ein Haufen starke Innenverteidiger

Die Antwort scheint klar: Ja. Zu den besten Innenverteidigern der Liga gehören einige, die Teil einer Dreierkette sind – allen voran Hoffenheims Niklas Süle. Vor allem aber punkten viele Spieler stark, die in den letzten Jahren weitaus unauffälliger agieren.

So hat Frankfurts David Abraham (57 Punkte) seine Saisonbestmarke bei Comunio bereits überholt, die Hoffenheimer Vogt und Hübner (je 52) sind auf bestem Wege zum persönlichen Rekord. Eintracht-Youngster Jesus Vallejo (46) fügt sich mit seinen 19 Jahren bereits hervorragend ein.

Seit Markus Weinzierl nach Schalkes schrecklichem Saisonstart auf Dreierkette umgestellt hat, hat sich der Punkteschnitt von Höwedes (4,8), Naldo (3,78) und Nastasic (3,0) deutlich verbessert. Auch beim 1. FC Köln funktionierten Auftritte mit zusätzlichem Verteidiger so gut wie immer.

Auch Außenverteidiger profitieren

Für Außenverteidiger gilt Ähnliches, wenngleich das Anforderungsprofil nicht geschrumpft ist. Der Aktionsradius der Außen ist größer geworden, die Laufintensität höher. Dafür wachsen auch die Möglichkeiten im Spiel nach vorne – bei den Ingolstädter Winter-Kaufempfehlungen Hadergjonaj und Suttner deutlich zu sehen.

Pavel Kaderabek (Hoffenheim, 58 Punkte), Bastian Oczipka (Frankfurt, 53), Sead Kolasinac (Schalke, 50) und Timothy Chandler (Frankfurt, 44) gehören zu den 25 besten Verteidigern der Hinrunde. Das ist vor allem bemerkenswert, weil das Quartett in der Saison 2015/16 insgesamt nur auf 87 Zähler kam, deutlich weniger als die Hälfte als in dieser Halbserie. Auch ein Effekt der Systemwechsel.

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Nicht nur positive Beispiele

Die positiven Auswirkungen der Dreier- bzw. Fünferkette sind klar ersichtlich, doch es gibt auch Negativbeispiele. Der HSV versuchte, gegen Dortmund Beton anzurühren, und ging mit 2:5 unter. Jeder Verteidiger wurde mit der Höchststrafe von acht Minuspunkten bedacht. Anschließend kehrte Markus Gidsol zum 4-3-3 zurück.

Der SC Freiburg trainierte im Sommer lange die Dreierkette, ließ jedoch über weite Strecken der Hinrunde in einem 4-4-2-System spielen. Damit wurden die größeren Erfolge erzielt.

Auch Borussia Mönchengladbach, eigentlich einer der ersten Bundesliga-Vereine mit „moderner“ Dreierkette, präsentierte sich damit im Herbst überhaupt nicht erfolgreich. Individuelle Fehler führten immer wieder zu Gegentoren, Spieler wie Nico Elvedi (10 Punkte) oder Linksverteidiger Oscar Wendt (17) blieben weit unter ihren Möglichkeiten. Dieter Hecking wird wohl eine Viererkette praktizieren lassen.

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