Die Europa League kostet Kraft: Eintracht Frankfurt hat in der Bundesliga Probleme. Gelingt den Hessen die Kehrtwende oder geht es weiter abwärts?  

Frankfurt in der Ergebniskrise: Ungeachtet aller Faktoren, die Leistung und Ergebnis beeinflussen können, steht eines fest: Eintracht Frankfurts letzter Sieg in der Bundesliga datiert vom 14. September. Seitdem gab es vier Unentschieden und zuletzt zwei Niederlagen in Folge.

Die Hessen sind zusammen mit dem 1. FC Nürnberg das schlechteste Heimteam der Liga – zwei Punkte aus fünf Heimspielen sind gemessen an den Ansprüchen nicht optimal.

Schwieriger Saisonstart

Sicherlich muss in Betracht gezogen werden, dass Frankfurt bei der Spieltagsterminierung nicht gerade mit Fortune gesegnet wurde. Im ersten Spiel auf heimischen Geläuf ging es gegen den FC Bayern, im zweiten gegen Borussia Dortmund.

Doch trotz des Pechs bei der Spieltagsabfolge – Frankfurt agiert in der Liga nicht mehr mit frischen und offensiven Fußball, der sie vor einem Jahr noch nach Europa trug.

„Wir haben einen Sack auf dem Buckel“, sagt Trainer Armin Veh. „Das kann man nicht weglächeln. Die Situation ist nicht einfach. Wir brauchen ein Erfolgserlebnis.“

Vielleicht schon gegen den FSV Mainz 05?

Eintracht Frankfurt: Keine Kompromisse

Armin Veh will keine Kompromisse mehr, doch wohin geht der Frankfurter Weg? Die Dreifachbelastung könnte vor allem die Leistungen in der Bundesliga beeinflussen. Die Saisonvorschau von Eintracht Frankfurt.

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Das Problem mit Europa: Eine eher zufällige Teilnahme am europäischen Wettbewerb birgt immer ein gewisses Risiko. Oft sind Mannschaften wie Frankfurt in der Breite nicht ausreichend aufgestellt.

Ein Drahtseilakt zwischen finanzieller Vernunft und einer gewissen Investitionsfreudigkeit ist die Folge, dem schon einige Klubs zum Opfer gefallen sind. Hinzu kommt in diesem Fall der aufgeblasene Modus der Europa League.

Frankfurt hat in der laufenden Spielzeit bereits sechs Partien absolviert. Das ist im Gegensatz zur Champions League eine um 180 Minuten höhere Belastung.

Große Leistungsdiskrepanz

Auch ist ein weiteres „Europa-Phänomen“ bei der Eintracht zu beobachten. Die Diskrepanz zwischen den Leistungen auf internationalem Parkett und den Auftritten in der heimischem Liga.

Frankfurt hatte in Europa bis zur deutlichen Niederlage bei Maccabi Haifa (2:4) jedes Spiel gewonnen -und zum Teil herausragenden Fußball gezeigt. Diesen Schwung haben sie aber viel zu selten mit in die deutsche Eliteklasse genommen.

Nach den ersten drei Gruppenspielen in der Europa League (9 Punkte) sammelte die Eintracht in den darauffolgenden Bundesligapartien gerade einmal zwei Zähler.

Comunio-Sicht: Comunio ist aufgrund seines Realitätsbezugs auch immer ein guter Indikator für die Leistungskurve der Bundesliga-Teams. Bezeichnend: Bester Frankfurter ist zurzeit kein Feldspieler, sondern Keeper Kevin Trapp mit 36 Punkten.

Auch das Gesamtgefüge Eintracht Frankfurt hat bei Comunio schon bessere Zeiten hinter erlebt. 258 Zähler sammelte die Mannschaft um Trainer Armin Veh bisher. Das ist entspricht ungefähr dem Level vom FC Augsburg.

Bei den zugelassenen Punkten ist die Situation prekärer. Satte 371-Mal schlugen Gegner von Frankfurt bei Comunio zu. Zum Vergleich: Der Tabellenletzte Eintracht Braunschweig hat 421 Zähler zugelassen. Dazu kommt der massive Marktwertverlust innerhalb des letzten Monats – satte zehn Millionen Euro.