In rund zwei Wochen startet die Bundesliga in die Rückrunde. Comunioblog wirft einen Blick auf die Teams und schätzt zugleich die Vorrunde ein. Heute im Fokus: Eintracht Frankfurt
Die Situation: Die Eintracht kommt nicht vom Fleck. Seit dem 11. Spieltag befinden sich die Hessen auf dem 15. Tabellenplatz. Die schlechte Platzierung hat vor allem mit der eklatanten Heimschwäche zu tun. Nicht ein Sieg sprang in den ersten acht Partien auf eigenem Platz heraus, mit mageren vier Pünktchen stellt Frankfurt damit die schlechteste Heimmannschaft der Hinrunde.
In der Auswärtstabelle scheint die Eintracht den eigenen Ansprüchen immerhin gerecht zu werden, hier steht Platz 7 zu Buche. Dennoch ist das zentrale Problem schnell ausgemacht: Frankfurt schießt zu wenig Tore. Zwar ist die junge Truppe (Altersdurchschnitt ca. 25 Jahre) immer für ein Tor gut, nur in drei Spielen gab es keinen Treffer, trotzdem sind 1,17 Tore pro Spiel definitiv ausbaufähig.
Die mangelnde Torgefahr mag auch am verletzungsbedingten Ausfall Alex Meiers liegen, in der Vorsaison mit 16 Treffern der Torgarant, doch auch Stürmer wie Vaclav Kadlec und der von Hoffenheim verpflichtete Joselu blieben hinter den Erwartungen zurück. Nur phasenweise konnten die beiden Neuverpflichtungen auf sich aufmerksam machen, erzielten jeweils einen Doppelpack. Die geringe Ausbeute lässt sich auch an den Comunio-Punkten der beiden Spitzen ablesen. Joselu sammelte 17 Punkte. Kadlec fuhr 20 Zähler ein und liegt damit nur knapp unterm Mannschaftsschnitt (21,7).
Die Bilanz der vermeintlichen Goalgetter steht sinnbildlich für das gesamte Team: Insgesamt konnte nur jeder achte Torschuss in einen Treffer umgemünzt werden – die viertschlechteste Bilanz der Liga. Bei Comunio empfahlen sich höchstens Marco Russ (41 Pkt.), Anderson (40) und Torhüter Trapp (68) für höhere Aufgaben. 369 Teampunkte bedeuten Platz 13 in der Gesamtwertung.
Mit einem Gesamtmarktwert von knapp 37 Millionen scheint die Mannschaft von Armin Veh bei Comunio-Managern dennoch, gemessen am Tabellenplatz, überraschend hoch im Kurs zu stehen. Fulminante Europapokalauftritte zeugen zusätzlich vom vermeintlichen Potential des Frankfurter Kaders. In der Bundesliga jedoch können die Eintracht-Fans von Glück reden, dass Freiburg, Nürnberg und Eintracht Braunschweig eine derart schlechte Hinrunde hinlegten.
Das sagten wir zu Saisonbeginn: Die prognostizierte Kompromisslosigkeit ließ die Eintracht in der Hinrunde vermissen. Und auch wenn niemand einen erneuten Europapokaleinzug erwartete, die zweite Jahreshälfte 2013 kann als Enttäuschung verbucht werden.
Dem Anspruch als etablierte Kraft des sicheren Mittelfelds mit Perspektive auf einen einstelligen Tabellenplatz konnte die Eintracht bisher nicht gerecht werden. Der erhoffte unangenehme Gegner war der Vorjahres-Sechste in dieser Saison nur äußerst selten, das große Faustpfand der Heimstärke scheint verpufft.
Ließ die Eintracht in der Vorsaison in der Rückrunde nach, so stieß die Mannschaft in dieser Spielzeit bereits in der Hinrunde an ihre Grenzen. Immerhin könnte es mit der vielzitierten Dreifachbelastung als vermeintlicher Wurzel allen Übels bald vorüber sein. Im DFB-Pokal kommt Borussia Dortmund im Februar in die Commerzbank Arena.
Comunio-Player to watch: Stefan Aigner. Die Liste der Spieler mit großem Potential ist lang. Ein torgefährlicher Mittelfeldspieler könnte sich bei einer wiedererstarkten Eintracht zum Helden aufschwingen. Stefan Aigner ist nach seinem Muskelfaserriss zurück und hat die Voraussetzungen mit seiner Offensivpower einige Manager glücklich machen. Im Moment ist er für 2,1 Millionen zu haben. Neun Tore in der Vorsaison zeigten was möglich ist, wenn der 26-jährige in Fahrt kommt.
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Prognose: Mit Alexander Madlung und Tobias Weis wurde in der Winterpause vor allem in die Breite des Kaders investiert. Immerhin werden den beiden erfahrenen Bundesligaspielern Führungsqualitäten, auf und neben dem Platz, nachgesagt. Ob die beiden sich direkt in die Startelf spielen ist dennoch fraglich. Immerhin ist Pirmin Schwegler als Führungsspieler nach komplett absolvierter Vorbereitung auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Auch Alex Meier mischt wieder mit.
Mit einem Abstieg hatte vor der Saison beim besten Willen niemand gerechnet – und es wird wohl auch nicht so weit kommen. Dies liegt zum einen am schwachen Trio am Tabellenende, zum anderen aber auch am zweifellosen Potential der Frankfurter.
Zudem ist die Mannschaft bereits länger in der gleichen Formation zusammen und sollte in der Lage sein, die schwache erste Saisonhälfte vergessen zu machen. Auch Spieler wie Kadlec, Zambrano, Rosenthal oder Flum könnten bei Ausschöpfen ihrer Möglichkeiten wieder zu guten Comunio-Spielern mutieren.
Die enge Tabellensituation in der Bundesliga lässt einiges möglich erscheinen. Wenn Armin Veh die in seinem Kader schlummernden Qualitäten zumindest in der Hälfte der Spiele auf den Platz bringen kann, ist definitiv ein Einlauf zwischen Platz 10 und 14 drin. Wenn nicht, könnte es eng werden. Dennoch wird die Eintracht die Klasse halten.