Stammplatzduelle: Bei Eintracht Frankfurt im Duell um die Hasebe-Position: Kristijan Jakic und Hrvoje Smolcic

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Wer ersetzt langfristig Makoto Hasebe bei Eintracht Frankfurt? Welcher Rechtsverteidiger gewinnt beim Premiuem-Duell des SC Freiburg? Und wer dribbelt sich bei Hertha BSC auf Linksaußen in die Startelf? Die Stammplatzduelle der Bundesliga.

Hertha: Das Dribbling-Duell auf Linksaußen

Die Berliner Hertha schlug im Sommertransferfenster mehrfach zu. Ein Neuzugang war Chidera Ejuke, den man durch die Kriegs-Sonderregeln von ZSKA Moskau aus Russland ausleihen konnte. Nachdem Konkurrent Marco Richter in der Saisonvorbereitung mit einer Hodenkrebs-Diagnose ausfiel, standen ihm alle Türen offen. Nach einem schwachen Saisonstart war es ausgerechnet der Moment von Richters Rückkehr, als Ejuke aufdrehte.

An den Spieltagen Sechs bis Acht konnte er jeweils eine Vorlage beisteuern – jeweils wichtig für den gewonnenen Punkt. Doch das ist nun drei Spieltage her. Und während Ejukes Leistungen absackten, konnte Richter nach seinen Einwechslungen ordentlich punkten. Sein Startelf-Einsatz an Spieltag Zehn gegen RB Leipzig lief zwar nicht sehr gut, doch spätestens nach der guten zweiten Halbzeit gegen Schalke dürfte Richter ein Ausrufezeichen gesetzt haben.

Die beiden führten ein Stammplatzduell nahezu über ein Drittel der Saison. Doch nun scheint Herausforderer Richter zu triumphieren. Am Freitagabend im Duell gegen den SV Werder Bremen sollte es soweit sein. Sandro Schwarz wird voraussichtlich Marco Richter den Vorzug gewähren. Mit seinen guten Comunio-Leistungen und dem dank des fehlenden Stammplatzes niedrigen Marktwerts ist Richter ein absoluter Pflichtkauf für jeden Manager!

 

Freiburg: Premium-Position Rechtsverteidiger

Wer hätte vor der Saison gedacht, dass der Sport-Club Freiburg in eine Luxus-Situation bei den Rechtsverteidigern kommt? Wohl eher niemand. Jonathan Schmid kam nach seiner langen Corona-Pause kaum noch in Form. Der verletzungsanfällige Kübler schien am Leistungshoch angekommen. Neuzugang Hugo Siquet war defensiv zu unsicher – und Kiliann Sildillia? An den dachte auf der rechten Defensivseite noch keiner!

Während Schmids Situation unverändert ist und Siquet zusätzlich zur Defensivschwäche noch mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hat, änderten sich die Situationen bei Kübler und Sildillia gewaltig. Der französische Innenverteidiger wurde in der Vorbereitung auf rechts „einfach mal ausprobiert“ – und setzte sich schon damals durch. Auch weil Lukas Kübler sich in der ersten Pokalrunde länger verletzte. Sein Markenzeichen sind vor allem seine wuchtig-weiten Würfe. 

Doch nachdem Sildillia sich lange stark machte, kehrte nun Kübler zurück – und entdeckte ein neues Gen in seiner Fußballer-DNA. Nachdem er in sieben Jahren für den Sport-Club nur zwei Mal das Tor traf, schoss er beim FC Nantes und acht Tage später gegen Werder Bremen gleich in kurzer Zeit nochmal zwei Tore. Und weil das nicht reicht, setzte er am Donnerstagabend noch den 1:1-Ausgleichstreffer in der 93. Minute ins Tor von Olympiakos Piräus. 

Doch wer spielt nun? Sildillias Qualitäten – vor allem die Einwürfe – fehlen  durchaus, wenn er nicht auf dem Platz ist. Sie sind nicht nur in Strafraumnähe gefährlich, sondern auch eine starke Lösung, um das enge Pressing bei Einwürfen zu umgehen, weil Sildillia einfach auf die andere Feldseite wirft. Doch Küblers Tore kann Streich nicht auf der Bank lassen. Die Kombi-Lösung gegen Bremen wird keine Dauerlösung sein. Und so lässt sich nur vermuten, wie Christian Streich reagieren wird. Am Sonntag gegen den FC Schalke 04 wird wohl der ausgeruhte Sildillia starten. Danach ist alles offen.

SGE: Wer wird Frankfurts neuer Hasebe?

Noch vor kurzem sah es in der Defensive von Eintracht Frankfurt richtig übel aus. Keine gesunden Außenverteidiger, Ausfälle in der Innenverteidigung – allgemeiner Personalmangel in der Abwehr. Doch dann fielen Oliver Glasner die vielen Lösungen ein: Die Umstellung auf eine Dreierkette vereinfachte es, Offensivspieler auf die Flügel zu setzen. Eric Junior Dina Ebimbe übernahm den rechten Wingback. Auf der linken Seite kam Christopher Lenz aus der Verletzung zurück. Und Allrounder Kristijan Jakic rückte in Makoto Hasebes Libero-Rolle.

Nun ist zwar Lenz erneut verletzt, dürfte jedoch durch den mittlerweile genesenen Luca Pellegrini ersetzt werden können. Im Abwehrzentrum sind nun drei Positionen offen. Evan N’Dicka ist auf der linken Halbverteidiger-Position so gesetzt wie kein anderer. Doch während Jakic im Champions-League-Kracker gegen Olympique Marseille auf der rechten Halbposition noch stärker war als zuletzt zentral, überzeugte Hrvoje Smolcic in eben diesem Spiel in Hasebes Libero-Rolle. Und Tuta? Der musste gesperrt zuschauen.

Und was jetzt? Ersetzt der starke Smolcic Jakic auf der Libero-Position? Bleibt Tuta halbrechts gesetzt oder kann Jakic ihm den Platz streitig machen? Das Duell könnte vor allem dadurch entschieden werden, dass Kristijan Jakic in der Libero-Rolle zwar ordentlich, aber nie überragend spielte. Die bessere Besetzung auf der zentralen Position sollte also Hrvoje Smolcic sein, sofern er seine Leistungen aus der Champions League auch in die Bundesliga übertragen kann.

Auf der rechten Abwehrposition liegt nahe, dass vorerst Tuta spielt, da er nach seiner Sperre ausgeruht ist. Dauerbrenner Jakic dürfte dann pausieren – und die Herausforderer-Rolle annehmen. Herausforderer von Smolcic und Tuta, aber auch Dina Ebimbe auf rechts. Und möglicherweise sogar Pellegrini auf dem linken Flügel.