Mit großen Ambitionen ist Energie Cottbus in die Saison gestartet. Nun stehen die Lausitzer mit einem Bein in der Drittklassigkeit. Ein Hoffnungsträger steckt in der Krise, ein Trainerwechsel wird zum Bumerang und selbst eine Legende kann nicht helfen.

Ein halbes Jahr ist es her, dass ich an gleicher Stelle zu einer Lobeshymne auf den wiederauferstandenen Boubacar Sanogo bei Energie Cottbus anstimmte. Damals hatte der Ivorer gerade dreifach gegen Paderborn getroffen.

Ich schrieb davon, wie Sanogo Energie für seinen Traum, wieder Bundesliga zu spielen, ins Oberhaus schießen könnte.

Und der Stürmer setzte nach, traf beim Remis gegen Sandhausen und dem Kantersieg gegen Aalen noch dreimal.

Nun muss ich zu Kreuze kriechen: Ich habe mich getäuscht. Sanogo und Cottbus sind inzwischen abgeschlagen Letzter, Paderborn steht derweil auf Relegationsplatz drei. Statt gegen Bayern München werden die Cottbuser in der kommenden Saison wohl gegen Elversberg spielen.

Elf Punkte Rückstand

Der Stürmer selbst ist seit dem vierten Spieltag ohne jegliche Torbeteiligung und verkam so selbst im harmlosen Sturm der Lausitzer zur Randnotiz. 48 Comunio-Punkten in den ersten vier Spielen folgten seitdem -8.

Seit inzwischen zwölf Spielen ist Cottbus sieglos. Am vergangenen Wochenende gelang durch ein Tor in letzter Sekunde gegen Aalen immerhin der erste Punktgewinn nach neun Pleiten. Doch selbst das Remis war eigentlich zu wenig. Denn die Konkurrenz schläft nicht.

In der Bundesliga hätte Cottbus mit seinen 14 Zählern nur fünf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer, in der 2. Liga sind es bereits satte elf. Gut möglich, dass in dieser Saison tatsächlich 40 Punkte für den Klassenerhalt her müssen. Schlechte Nachrichten für Energie.

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Trainerwechsel geht nach hinten los

Nun droht erstmals seit 1997 der Gang zurück in die Drittklassigkeit. Das alte Hausmittel Trainerwechsel ist nicht nur verpufft, sondern hat die Krise noch verschärft: Als Präsident Ulrich Lepsch im November Rudi Bommer beurlaubte und Stephan Schmidt holte, stand Energie noch mit zwei Zählern Rückstand auf den 15. und ausgeglichener Tordifferenz da.

Jetzt soll eine Vereinslegende helfen: Eduard Geyer brachte Cottbus als eisenharter Coach in den Profifußbal und steht in diesen Tagen in Gesprächen mit Präsident Ulrich Lepsch. Als Trainer oder Sportdirektor in Vollzeit sei Geyer jedoch nicht zu haben. Lediglich eine beratende Tätigkeit könne er sich vorstellen. Wunderdinge sind von einem möglichen Engagement also nicht zu erwarten.

Wintertransfers machen Hoffnung

Immerhin die Wintertransfers scheinen dem Team zu helfen: Gegen Aalen zeigten Fanol Perdedaj und Ahmed Madouni in der Startelf eine ordentliche Leistung. Der spät eingewechselte Neuling Sven Michel rettete am Ende mit seinem Tor immerhin den Punkt.

Doch Trainer Schmidt weiß: „Für die Aufholjagd reicht dieser Punkt nicht. Er macht die Sache nicht einfacher.“

Zumal bereits das nächste Endspiel wartet: Das Ostduell gegen Erzgebirge Aue steht an. Dort begann Ende August der Cottbuser Niedergang. Mit einer 1:2-Niederlage fiel Energie von Rang vier auf Platz acht. Jetzt muss das Duell gegen die Veilchen den erneuten Wendepunkt bringen. Andernfalls heißt die Zukunft in Cottbus 3. Liga – mit oder ohne Boubacar Sanogo.

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