Augsburgs Konstanten und Unkonstanten: Leitner, Kohr, Stafylidis, Koo (v. l.)

Foto: © imago / Sven Simon
Mit guter Laune mitten im Abstiegskampf: Beim FC Augsburg läuft längst nicht alles rund. Das gilt auch für Comunio. Konstanten sind rar geworden, Wechselspiele häufen sich – und längst nicht jede Anlage lohnt.

Wir haben nicht mehr die Saison 2013/14, auch 2014/15 ist schon eine Weile her. Zwar hält sich der FC Augsburg immer noch beachtlich im erweiterten Bundesliga-Mittelfeld, aus dem Höhenflug der letzten Jahre rutschen die Fuggerstädter immer weiter Richtung Abstiegskampf. Viele sehen den FCA auf Platz 14 stehend – mit den formstarken Wolfsburgern und Hamburgern im Nacken – als Favoriten auf den Relegationsplatz.

Noch immer verfügt die Mannschaft von Manuel Baum über Leistungsträger, die in nahezu jedem Spiel abliefern. Inzwischen kann man diese jedoch an einer Hand abzählen. Auf vielen Positionen wird fleißig durchgewechselt, teilweise verletzungsbedingt, teilweise aus taktischen Erwägungen, und so manchem spieler aus dem erweitertem Stammkreis geht die Konstanz ab.

Drei Konstanten und der verletzte Punktehamster

In Comunios Top 100 seit der Winterpause sind nur drei Augsburger zu finden. Raul Bobadilla belegt mit 30 Punkten Platz 49. Der Stürmer hängt sich voll rein, hat aber in 14 Einsätzen erst dreimal getroffen. Ihm fehlt die Unterstützung der Offensive – und auch die Gesundheit macht immer wieder Probleme. Immerhin: Bobadilla punktet aufgrund seiner Qualität und seines Einsatzwillens auch bei torlosen Spielen zumeist ordentlich.

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Martin Hinteregger (29 Rückrundenpunkte) gehört schon die gesamte Saison über zu den Konstanten des FCA. Der Transfercoup hat nach Ragnar Klavans Abgang wie erhofft die Abwehrstabilität erhalten, wozu der erneut verletzte Jeffrey Gouweleeuw nicht in der Lage sein kann. 3,5 Punkte pro Spiel sind ein starker Wert. Hätte Augsburg zwei Innenverteidiger dieser Sorte, wäre ein Problem gelöst.

Neben Hinteregger findet sich keine weitere zentrale Konstante für die Abwehr. Als Ersatz für Gouweleeuw haben sich weder Christoph Janker noch Gojko Kacar nachhaltig empfohlen. Nach zwei guten Auftritten könnte der junge Kevin Danso nun eine Chance bekommen. Für knapp 1,5 Millionen ist Danso bei Comunio sicher eine Überlegung wert.

Konstante Nummer drei ist zugleich Augsburgs bester Punkter und der Shooting Star der Saison. Konstantinos Stafylidis hatte unter Baum anfänglich Probleme, jetzt punktet der Grieche jedoch besser denn je – weil er auch noch mit dem Toreschießen angefangen hat. Für seine 26 Rückrundenpunkte benötigte Stafylidis nur die Spiele gegen Leipzig und Freiburg, in vier weiteren Partien in 2017 blieb er eher blass.

Der wichtigste Mann ist jedoch ein anderer – und der wurde in den letzten Wochen schmerzlich vermisst. Daniel Baier ist das Gesicht des Augsburger Erfolgs der letzten Jahre, erlebt als Routinier seine besten Fußballjahre. Über 400 Comunio-Punkte hat Baier seit Sommer 2012 gesammelt, in dieser Saison sind es bislang 66 Zähler in 19 Einsätzen, darunter kein einziger mit Minuspunkten.

Sechs der letzten acht Spiele verpasste er augrund einer Achillessehnenverletzung, frühestens nach der Länderspielpause wird er wieder voll dabei sein. Wie viele Spiele Baier noch verpassen wird, hängt vom weiteren Heilungsverlauf ab. Sein Comeback wird in der Fuggerstadt dringend herbeigesehnt.

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Kleiner erweiterter Kreis – viele Enttäuschungen

Paul Verhaegh (49 Punkte), Dominik Kohr (41), Ja-Cheol Koo (38), Dong-Won Ji (37) – allesamt Spieler, die immer wieder mal punkten, aber auch schon schlechte Tage erwischt haben. Bei Ji liegen die guten Tage schon weit zurück. Im Kalenderjahr 2017 erhielt der Stürmer bei acht bewerteten Einsätzen nur einmal Pluspunkte, dafür dreimal Minuspunkte.

Verhaegh ist eher ein Fall wie Baier: Erfahren, Teil der Erfolgsmannschaft der letzten Jahre, nicht mehr ganz so konstant, wenngleich immer noch auf gutem Niveau, und verletzungsanfälliger als früher. Der gute Rückrundenstart von Kohr und Koo ist inzwischen abgeebbt, Letzterer fehlt gegen die Bayern auch noch gelbgesperrt.

Als Enttäuschung der Saison darf Jonathan Schmid bezeichnet werden. Für 5,2 Millionen aus Hoffenheim gekommen, punktete der Flügelspieler in nur sieben von 17 Einsätzen positiv. Acht Zähler stehen auf dem Konto des Mannes, der zwischen 2012 und 2015 sagenhafte 276 Comunio-Punkte im Dress des SC Freiburg verbuchte. Jetzt ist sein Stammplatz weg. Auch Takashi Usami konnte die Erwartungen nicht erfüllen.

Winterneuzugang Moritz Leitner wird inzwischen immer häufiger eingebunden, sucht jedoch mit der Spielpraxis noch nach seiner Form. Einmal zwei und zweimal null Punkte sprangen in seinen drei bewerteten Einsätzen heraus. Bei seinem Mittelfeldkollegen Jan Moravek sieht es nicht besser aus. Georg Teigl dagegen, ein Mann für die rechte Seite, taugt für rund eine halbe Million als Spekulationsanlage.

Eine Hoffnung bleibt dem FCA noch. Als Alfred Finnbogason zuletzt auf dem Platz stand, war es noch September. Jetzt hat der Isländer seine Schambeinentzündung auskuriert, nach der Länderspielpause soll er sein Kader-Comeback geben. Bei Caiuby (Knorpelschaden) ist eine Rückkehr immer noch nicht absehbar.

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