FC Bayern München Pep Guardiola

Der deutsche Rekordmeister gerät in die Schusslinie: Einige Teams werfen den Münchnern in den letzten Zügen der Saison falsches Spiel vor. Haben sie Recht? Ein Kommentar.

Hassen sie sich? Vielleicht. Mögen sie sich nicht? Auf jeden Fall. Umso beeindruckender, dass Jose Mourinho seinem jahrelangen Kontrahenten Pep Guardiola zur Seite springt.

Wie der FC Bayern hat auch Chelsea die Meisterschaft vorzeitig für sich entschieden. Seitdem zeigt in London und München vor allem die Ergebniskurve nach unten. Für den streitbaren Portugiesen Grund genug, einen Seitenhieb zu verteilen.

„An der Situation“, sagt Mourinho, „sind unsere Konkurrenten um den Titel nicht ganz unschuldig. Sie waren eben nicht gut genug, um bis zum Ende mit uns zu kämpfen.“

FCB mit Wettbewerbsverzerrung?

Hat Mourinho Recht?

Zwar ist die These provokativ, stellt im Kern aber eine gute Frage: Muss es einen bereits feststehenden Meister interessieren, was bei anderen Vereinen passiert? Ist der FC Bayern dafür verantwortlich, ob Hannover oder Paderborn in die 2. Bundesliga absteigen? Mitnichten.

Alaba im Mittelfeld? Mögliche Positionsänderungen. 

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Ängste sind nachvollziehbar. Immerhin geht es um Existenzen. Doch ist der mit Weltmeistern gespickte Kader der Münchner weit davon entfernt, eine „Pissmannschaft“ zu sein.

Ja, der FC Bayern hat drei Spiele in Folge verloren. Und ja, es scheint ungewöhnlich. Doch ist in den letzten Wochen nicht genau das eingetreten, was sich so viele seit langer Zeit sehnlichst wünschen? Eine ausgeglichene Liga, in der die Großen auch gegen die Kleinen Punkte liegen lassen?

Irritierend sind vor allem die Stimmen aus dem Tabellenkeller: München hat nur eine der drei Niederlagen gegen einen Abstiegskandidaten erlitten – und in Freiburg nicht schlecht gespielt, sondern einfach gegen einen aufopferungsvoll kämpfenden Gegner verloren. Das wahre Problem indes ist ein anderes.

Gegner und Medien haben Mitschuld

Der Rekordmeister wurde in den letzten Jahren von Gegnern und Medien zu einer unbesiegbaren Maschine aufgebauscht. Die Über-Bayern. Der ewige Meister.

Die Mannschaft von Guardiola würde die Liga kaputt gewinnen, stöhnten nicht wenige. Abstiegskandidaten schonten im Duell gegen München schon mal ihre besten Spieler oder bedankten sich nach Abpfiff der Partie artig für die 90-minütige Lektion.

Für den FC Bayern hätte es nicht schlimmer kommen können: Vor allem in der Öffentlichkeit entwickelte sich eine fast absurde Erwartungshaltung. Niederlagen sind zu Weltwundern mutiert. Dritte Meisterschaft in Folge? Nicht genug. Nationales Double? Naja. Bei dem Kader. Triple? Sollte es schon sein.

Guardiola wie Mourinho?

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass jene, die den heiligen Schein erst über die Münchner legten, ihn nun wieder herunterreißen wollen.

Und was sagt Pep Guardiola? Zur Abwechslung teilt er die Meinung Jose Mourinhos. „Wir haben unsere Arbeit gemacht“, sagt er. Der Rest sei nicht sein Problem, sondern das der anderen.