Markus Kauczinski und seine Ingolstädter Truppe

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Der FC Ingolstadt geht ins verflixte zweite Bundesliga-Jahr. Trainerwechsel, Abgänge, schwache Testspiele: alles deutet auf eine schwere Saison hin. Comunioblog überprüft die Lage und checkt den noch unvollständigen Kader.

Einiges anders beim Zweitliga-Meister von 2015. Die Ära Ralph Hasenhüttl ist Geschichte, mit Benjamin Hübner, Ramazan Özcan und Danny da Costa haben drei Leistungsträger den Verein verlassen. Die Suche nach Ersatz gestaltet sich schwer.

Immerhin die Trainerposition wurde schnell gefüllt: Markus Kauczinski hat nach vier Jahren als Chefcoach des Karlsruher SC in Ingolstadt eine neue Herausforderung gefunden. Mit dem KSC stieg der 46-Jährige von der 3. Liga beinahe ins Oberhaus auf, scheiterte 2015 denkbar knapp in der Relegation gegen den Hamburger SV.

Furchtbare Testspiel-Resultate

Noch hat Kauczinski mit dem FCI kein Pflichtspiel bestritten, doch seinen Einstand hätte er sich ergebnistechnisch schon in der Vorbereitung anders gewünscht. Drei Partien wurden bislang absolviert, kein einziger Sieg sprang dabei heraus.

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Gegen die Stuttgarter Kickers gab es ein blamables 1:2, gegen Dynamo Dresden retteten Pascal Groß und Stefan Lex nach Rückstand ein 2:2-Unentschieden. Am Freitag verlor man gegen den englischen Zweitligisten Huddersfield Town mit 0:1. Mit Groß und Moritz Hartmann zeigen sich wenigstens zwei Stützen in guter Verfassung.

Auffällig waren in den Testspielen zunächst die Unsicherheiten in der Defensive, die gegen Huddersfield über weite Strecken abgestellt waren. Dafür mangelte es den Angreifern sichtlich an Durchschlagskraft. Zudem flog Mittelfeldmann Alfredo Morales vom Platz. Die Erfolglosigkeit könnte Markus Kauczinski zur Systemfrage führen.

Wird das System noch umgeworfen?

Unter Ralph Hasenhüttl agierte der FC Ingolstadt stets in einer 4-3-3-Formation. Pascal Groß hatte vom rechten Halbfeld aus viele Freiheiten, Roger gab den Abräumer und Alfredo Morales duellierte sich mit dem jungen Max Christiansen um die dritte Mittelfeldposition. Vorne richtete es zumeist Elfmeterschütze Moritz Hartmann.

Kauczinski indes ist eher für andere Systeme bekannt. In Karlsruhe ließ er über weite Strecken in einem 4-2-3-1 oder 4-4-2 agieren, womit er immer Erfolg hatte. In Ingolstadt böte sich für den Trainer an, Pascal Groß vor einer Doppelsechs auf der Zehnerposition zu platzieren, um dem besten Spieler mehr Möglichkeiten im Spiel nach vorne zu geben.

Kaderplanung noch nicht abgeschlossen

In der Offensive sind Frankfurt-Youngster Sonny Kittel sowie Robert Leipertz vom FC Schalke 04 dazugestoßen. Der inverse Rechtsaußen war vergangene Saison von den Knappen an Heidenheim ausgeliehen und verbuchte in 34 Zweitliga-Partien 19 Torbeteiligungen.

Auf der Suche ist FCI-Sportdirektor Thomas Linke vor allem noch nach Defensivspezialisten. So sind die Nachfolger für Rechtsverteidiger da Costa und Innenverteidiger Hübner noch nicht gefunden. Der Paderborner Hauke Wahl hatte bislang durchwachsene Auftritte und konnte seinen Trainer noch nicht restlos davon überzeugen, neben Marvin Matip die optimale Wahl für das Abwehrzentrum zu sein. Linke muss viel Geduld aufbringen, bis er finanzierbare Lösungen gefunden hat.

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Comunio-Schnäppchen vorhanden?

Drei Spieler ragen beim Blick über den Kader der Schanzer heraus – auch in puncto Marktwert. Die 100-Punkte-Knacker Pascal Groß und Marvin Matip kosten mehr als 4 Millionen, der zwölffache Torschütze Moritz Hartmann rund 2,5 Millionen. Vom Top-Trio abgesehen ist kein Ingolstädter mehr als 2 Millionen wert.

Den gesamten Kader gibt es übrigens für gerade einmal 26 Millionen – nur der SV Darmstadt 98 ist noch günstiger. Allerdings überraschten beide Aufsteiger von 2015 bereits in der letzten Saison mit einem sehr starken Preis-Leistungs-Verhältnis.

Vor allem Spieler wie Markus Suttner, Max Christiansen oder auch Neuzugang Robert Leipertz könnten zu Comunio-Schnäppchen werden, andere wie Levels und Roger haben das Potenzial zu Punktehamstern. All das ist auch davon abhängig, wie bald Kauczinskis Arbeit erste erkennbare Früchte trägt. Zum Saisonstart wäre schon früh genug.

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