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Die Handschrift des neuen Trainers ist bereits klar erkennbar: Mit der Rückkehr zur Dreierkette schert sich Domenico Tedesco nicht um große Namen, wenn es um die Startelf geht. Drei Gewinner und Verlierer.
Gewinner:
Yevhen Konoplyanka (6.260.000)
Sicher, hier erzählen wir nichts Neues, doch es fühlt sich schlicht falsch an, den Ukrainer nicht in dieser Liste zu führen. Unter Markus Weinzierl völlig außen vor, blüht der 27-Jährige jetzt so richtig auf. Vor allem im Defensiv-Verhalten hat er sich extrem verbessert. Und mit dem Toreschießen klappt es nun auch: In zwei Pflichtspielen kommt er bereits auf drei Tore. Das haben auch Comunio-Manager längst erkannt, der Marktwert Konoplyankas steigt derzeit rasant.
Bastian Oczipka (3.450.000)
Ein solider Bundesliga-Profi, mehr aber auch nicht, so der allgemeine Tenor nach der Verpflichtung Oczipkas von Eintracht Frankfurt. Doch der neue Mann hat seinen Stammplatz auf der linken Außenbahn sicher. Oczipka ist praktisch konkurrenzlos auf seiner Position. Für Comunio-Manager dürften auch die Qualitäten bei ruhenden Bällen und Flanken ein nicht zu vernachlässigender Faktor sein.
Die Top-Elf des 1. Spieltags
Daniel Caligiuri (3.210.000)
Nur fünf Mal durfte der ehemalige Wolfsburger bei Markus Weinzierl über die vollen 90 Minuten ran. Zu wenig für seine Ansprüche. Im 3-4-2-1 von Tedesco hat Caligiuri nun die für ihn perfekte Rolle auf der rechten Außenbahn gefunden. Eine durchaus komplexe Position, stellt sie doch eine Art aufgerückter Außenverteidiger dar. Doch gerade defensiv sollte der ohnehin vielseitig einsetzbare Caligiuri auch Vorteile gegenüber dem bald wiedergenesenen Alessandro Schöpf haben, dem aktuell einzigen Konkurrenten.
Verlierer:
Benedikt Höwedes (2.690.000)
Die Absetzung als Kapitän sorgte zuletzt für einigen Aufruhr. Im Auftaktspiel gegen Leipzig saß Höwedes dann auch noch 90 Minuten auf der Bank. Offizielle Begründung: Trainingsrückstand. Tedesco und Höwedes machten dazu zumindest vor den Kameras gute Miene zum bösen Spiel, es gab Umarmungen. Dass der Weltmeister aber seinen Stellenwert eingebüßt hat, ist offensichtlich. Ganz nebenbei hat Tedesco mit Natsasic/Naldo/Kehrer eine Dreierkette gefunden, die gegen Leipzig auf höchstem Niveau verteidigte. Es wird sportlich also ohnehin schwierig für den anfälligen Höwedes. Das Schalker Umfeld hingegen wird eine Degradierung des Fan-Lieblings wohl nur hinnehmen, wenn Tedesco entsprechende Ergebnisse liefert. Wie wir bereits gestern berichteten, denkt Höwedes wohl schon über einen Wechsel nach England nach. Die Bild-Zeitung bringt heute Juventus Turin als möglichen Interessenten ins Spiel. Die Wachablösung einer Schalker Legende ist also bereits in vollem Gange.
Coke (1.440.000)
Das Kapitel Coke könnte bereits zu Ende sein, bevor es so richtig angefangen hat. Nach seiner Langzeitverletzung wird der Spanier jetzt zum System-Opfer. Grund: Seine Position als rechter Außenverteidiger gibt es bei Tedesco nicht mehr. Der Trainer plant mit dem Europa-League-Gewinner weder in der Dreierkette noch im rechten Mittelfeld. Und damit wird Coke nach nur acht Bundesliga-Spielen bereits schon wieder zum Wechselkandidaten.
Max Meyer (3.020.000)
Über Max Meyer streiten sich die Geister: Die einen halten ihn für einen genialen Spielmacher, die anderen für ein schlampiges Genie. Fakt ist: Auch unter Domenico Tedesco hat der 21-Jährige einen schweren Stand. Seine klassische Zehnerposition gibt es nicht mehr, im Zentrum sind Nabil Bentaleb und Leon Goretzka gesetzt. Beide sind sowohl defensiv als aktuell auch nach vorne deutlich stärker. Und auf den offensiven Außenpositionen fehlt ihm das nötige Tempo, um Neuzugang Amine Harit, der hervorragend eingeschlagen hat, und Konoplyanka aktuell gefährlich zu werden.