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Ragnar Ache hat große Ambitionen und ist inzwischen auch deutscher U21-Nationalspieler. Kann sich der Zugang von Sparta Rotterdam auch im prominent besetzten Frankfurter Sturm durchsetzen?
Position: Ragnar Ache ist ein Stürmer, der meist in einer Doppelspitze spielt, jedoch auch als alleiniger Stoßstürmer agieren kann. Mit 1,82 Metern ist der 21-Jährige zwar nicht überdurchschnittlich groß, dennoch zeichnet ihn ein gutes Kopfballspiel aus.
Die Comunio-Elf der Bundesliga-Saison 2019/20
Bisherige Karriere: Die Verbindung zu Frankfurt ist alleine schon aus dem Grund gegeben, dass Ache in Frankfurt geboren ist. Erst im Alter von 11 Jahren zog er in die Niederlande, weil sein Stiefvater Teammanager bei Sparta Rotterdam war. So wurde Ache auch als Jugendspieler bei jenem Klub integriert, wo er als 18-Jähriger zunächst in der Reserve für Furore sorgte, dann aber auch bald in der erstklassigen Eredivisie eingesetzt wurde.
In 39 Spielen kommt er auf sieben Treffer und drei Vorlagen. Im November 2019 debütierte er unter Stefan Kuntz für die deutsche U21 und konnte sich dabei gleich in die Torschützenliste eintragen.
Einstiegsmarktwert: Wohl im Bereich 1 bis 2 Mio. wird Ache beim Saisonübergang am 7. Juli bei Comunio einsortiert werden. Das ist für einen Bundesliga-Neuzugang durchaus im Billigpreis-Segment anzusehen, was ihn damit automatisch auch attraktiv macht. Allerdings bekommt man für ähnliche Preise derzeit schon auch Stürmer wie Ahmed Kutucu oder Marco Richter, die in ihren Klubs eine nicht ganz unwichtige Rolle spielen.
Situation: Fehlende Ambitionen kann man Ache nicht vorwerfen: „Mein großes Ziel bleiben die Bayern. Auch in der Premier League möchte ich einmal spielen, in der Champions League sowieso“, sagte der junge Mann in einem Interview Anfang des Jahres, als der Transfer bereits feststand. Frankfurt also nur als Zwischenstation? „Die Eintracht ist insofern ein Zwischenschritt, weil ich mir vieles für meine Karriere vorstellen kann“, sagt Ache.
Nun gilt es aber erst einmal, sich in der Bundesliga zu akklimatisieren. Mit Andre Silva, der noch ein Jahr von AC Mailand ausgeliehen ist, dem erfahrenen Bas Dost und dem wiedergenesenen Goncalo Paciencia ist die Eintracht im Sturm ohnehin sehr gut besetzt. Es wird also alles andere als einfach, sich als Stammkraft zu etablieren.
Marktwertpotenzial: Wie bei allen Neuzugängen, wird es hier noch ein wenig hochgehen, trotzdem dürfte Ache zunächst nur als Ergänzungskraft in Frage kommen. Es wird dauern, bis sich der 21-Jährige durchsetzen kann, als Top-Knipser ist er bisher auch in Holland nicht aufgefallen. Der Rohdiamant, wenn man denn so will, muss also erst einmal geschliffen werden. Von daher dürfte es für Ache auch schwer werden, sich kurzfristig bei einem Marktwert von mehr als einer Million zu halten, wenn der Ball wieder rollt.