Am Dienstag wurde Niko Kovac als neuer Trainer von Eintracht Frankfurt vorgestellt. Zusammen mit seinem Bruder soll der Kroate den Tabellensechzehnten stabilisieren und vor dem Abstieg bewahren. Wie stehen die Chancen dafür? Und welche Comunio-Auswirkungen sind zu erwarten? Wir wagen eine Prognose.
Von der spektakulären Offensive der Vorsaison war in Frankfurt in diesem Jahr nur wenig zu sehen. Unter Thomas Schaaf traf die Eintracht in 34 Spielen noch 56-mal (ligaweit Platz vier) und schaffte es so trotz einer anfälligen Defensive auf einen soliden neuen Tabellenplatz. Eine klar stärkere Abwehr hat man in dieser Saison zwar nicht vorzuweisen und nach 25 Spielen bereits 40 Gegentore schlucken müssen, dafür drückt aber offensiv der Schuh. Die Folge sind Tabellenplatz 16 und damit verbunden nun also auch die Entlassung von Trainer Armin Veh.
Dies liegt zum einen auch an Personalsorgen, Top-Stürmer Alex Meier verpasste beispielweise bereits fünf Spiele. Zum anderen waren die Gründe aber tatsächlich auch beim Trainer zu finden. Auch während Vehs erster Zeit in Frankfurt waren Torfestivals nicht immer auf der Tagesordnung, selbst in der erfolgreichen Saison 2012/2013 erzielte das Team weniger als 1,5 Tore pro Spiel.
Auch Kovac ist kein Schaaf
Wird sich dies unter Kovac nun also wieder ändern? Höchstwahrscheinlich nicht. Der neue Trainer soll auf ein System der Kompaktheit setzen, bei dem in erster Linie aus einer stabilen Defensive heraus agiert werden soll – also (auch) ganz anders als es Schaaf in der Vorsaison praktizierte.
Taktisch ist die Linie von Kovac nur schwer vorhersehbar. Sätze wie „Taktik ist unwichtig“ von ihm wurden nun fast auf allen Fußball-Portalen wiedergegeben, unter dem Kroaten soll es vor allem über Einstellung und Einsatz gehen. Gleichzeitig heißt das wohl auch, dass Spieler, die unter Veh keine Einsatzchancen hatten, nun wieder hoffen können.
Chancen für Ayhan und Medojevic?
Vor allem in der Defensive könnte es so zu Veränderungen kommen. Gegen Borussia Mönchengladbach fallen Carlos Zambrano und Marc Stendera aus, sodass zwei Wechsel unvermeidbar sind, Kovac kündigte aber bereits an, dass die Mannschaft auf weiteren Positionen verändert werden könnte. Beste Chancen auf eine neue Chance haben aktuell wohl Kaan Ayhan und Slobodan Medojevic. Die beiden Defensivspieler, die unter Veh zuletzt kaum mehr eine Rolle gespielt hatten, durften im Training in der A-Elf ran.
Weitere Kandidaten für Einsätze in der neuen Mannschaft könnten Aleksandar Ignjovski, der derzeit allerdings krankheitsbedingt fehlt, Timothy Chandler und der wiedergenesene Stefan Reinartz sein. Darüber hinaus steht im Angriff das Comeback eines prominenten Namens bevor: Nach seinem Syndesmosebandriss am 13. Spieltag konnte Luc Castaignos diese Woche erstmals wieder voll mittrainieren.
Spannendes Restprogramm
Comunio-Manager sollten die Entwicklungen bei der Eintracht in der kommenden Woche daher mit Argusaugen verfolgen. Denn: Im Team steckt durchaus noch Comunio-Potenzial. Sowohl in der Bundesliga als auch in den Manager-Ligen kann der Rest-Spielplan der Frankfurter für interessante Ergebnisse sorgen.
Die SGE muss in den verbleibenden neun Spiele noch gegen die Top-Teams aus Mönchengladbach, München, Leverkusen, Mainz und Dortmund ran – viel schwerer geht’s nicht. Andererseits stehen auch noch Partien gegen die direkten Abstiegskonkurrenten Hannover, Hoffenheim, Darmstadt und Bremen – also vier der fünf schwächsten Teams der Liga – an.
Stand jetzt hat Frankfurt mit Stendera und Meier nur zwei wirklich gute Punktesammler im Kader. Zum Saisonende könnte das nochmal ganz anders aussehen…