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Der SC Freiburg hat bislang neben Borussia Dortmund die meisten Transfers in der Sommerpause getätigt, sechs Stück an der Zahl. Wie immer holen die Breisgauer dabei eher Spieler, die in ihrer Entwicklung noch nicht am Ende sind. So auch dieses Mal – mit einer kleinen Ausnahme.
Die Bundesliga freut sich auf den SC Freiburg und umgekehrt freut sich der SC Freiburg wieder auf die 1. Liga. Der Sport-Club, der mit Trainer Christian Streich immer ein alternativer Fleck auf der Landkarte der Liga sein wird, gehört jetzt seit knapp 25 Jahren eigentlich schon zum festen Teil der Beletage des deutschen Fußballs.
Wo bei anderen Vereinen nach Abstiegen oder Niederlagenserien das blanke Chaos ausbricht, da behält man im Breisgau die Ruhe und so schafften die Freiburger in der vergangenen Saison nach dem bitten Abstieg den direkten Wiederaufstieg. Groß war die Freude, als man schon frühzeitig die Rückkehr fix machte und am Ende sogar die Meisterschaft in der 2. Liga feiern durfte.
Da man aber auch in Freiburg nicht schläft, war man auf dem Transfermarkt in den vergangenen sechs Wochen bereits schon sehr aktiv. Ganze sechs Neuzugänge präsentierte Sportvorstand Jochen Saier und Sportdirektor und Chefscout Klemens Hartenbach ihrem Trainer bereits. Nur Borussia Dortmund war bislang in der Sommerpause aktiver beim upgraden des Kaders.
Wie üblich verpflichtete Freiburg keine fertigen Spieler, sondern junge und talentierte Akteure, die noch viel Potenzial nach oben haben. So verpflichtete man für die Innenverteidigung beispielsweise Caglar Söyüncü vom türkischen Erstligisten Altinordu für 2,5 Millionen Euro.
Königstransfer für 2,5 Millionen
Nicht unbedingt ein Schnäppchen für Freiburger Verhältnisse. Allerdings könnte das Geld eine gelungene Investition sein, gilt Söyüncü doch als äußerst talentiert. Der 20-Jährige hat bislang alle U-Mannschaften der Türkei durchlaufen und im März bereit für das A-Team debütiert.
Der Türke ist so etwas wie der Königstransfer der Freiburger, die zudem noch einen erfahreneren Mann vom Karlsruher SC für die Innenverteidigung verpflichtet haben. Manuel Gulde ist zwar auch erst 25, hat aber bereits 79 Zweitliga-Einsätze vorzuweisen, zudem lief er sieben Mal in der Bundesliga auf. Der ehemaligen Hoffenheimer durchlief bis zur U20 ebenfalls alle Jugend-Nationalmannschaften. Mit Marc Torrejon, Immanuel Höhn und Marc-Oliver Kempf ist der SC in der Innenverteidigung bestens aufgestellt.
Mit Aleksandar Ignovski hat man in Freiburg zudem einen vielseitigen Akteur von Eintracht Frankfurt verpflichten können. Der Serbe kann in der Defensive und im Mittelfeld fast alles spielen und hat zudem schon 98 Erstligaspiele auf dem Buckel. Unnötig zu erwähnen, der er für sein Heimatland auch diverse Jugendnationalteams durchlief.
Ebenfalls aus Karlsruhe – oder genauer gesagt aus Leverkusen – wechselt Jonas Meffert in den Breisgau. Der 21-jährige defensive Mittelfeldspieler war in den vergangenen zwei Jahren im Wildpark aktiv, gehörte aber noch Bayer Leverkusen, nun wechselt er für 1,2 Millionen fix zum SC Freiburg. Klar, auch er war U19- und U17-Nationalspieler.
Für die Offensive hat Freiburg zwei der auffälligsten Akteure in der vergangenen Zweitligasaison verpflichten können. Aus Bochum kommt Onur Bulut. Dem 22-Jährige Rechtsaußen gelangen für den VfL in 31 Spielen vier Tore und sechs Assists.
Doppelpack aus Bochum
Der vorerst letzte Neuzugang spielte zuletzt ebenfalls für Bochum, gehört aber eigentlich noch 1899 Hoffenheim. So kassieren die Kraichgauer 2 Millionen Ablöse für Janik Haberer, der nach Leihende in Bochum nicht wirklich nach Hoffenheim zurückkehren wollte.
Haberer, der beim VfL meist auf der Zehn zum Einsatz gekommen ist, dürfte in Freiburg wohl eher als offensiver Part der Doppelsechs fungieren. Drei Tore und sechs Assists des 22-Jährigen in der vergangenen Runde sind ein ordentlicher Wert.
Trainer Streich kann sich Ende Juni bereits glücklich schätzen, denn er hat jede Position doppelt besetzt. Im Breisgau hat man in den ersten Transfermonaten sehr gute Arbeit geleistet und wer weiß, vielleicht kommt bis Ende August noch der eine oder andere talentierte Akteur nach Freiburg. Immerhin findet Ende Juli die U19-EM in Deutschland statt…