Nils Petersen

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Nils Petersen ist Freiburgs bester Torschütze der jüngeren Vergangenheit und auch bei Comunio aktiv. Im Interview spricht der Stürmer über seinen Fehlstart bei Comunio, erklärt, warum er auf Sturmkonkurrent Florian Niederlechner setzt und blickt auf sein Olympia-Abenteuer zurück. Außerdem: Lange Schlangen bei McDonalds und Geschichtsunterricht mit Trainer Christian Streich. 

Comunioblog: Das Finale gegen Brasilien fand im Maracana statt. Wie sehr konnten Sie eigentlich die Atmosphäre in so einem Spiel genießen?

Petersen: Ich konnte es super genießen, weil ich 70 Minuten auf der Bank saß. (lacht) Das ist natürlich anders, als wenn du von Beginn an auf dem Feld stehst und komplett im Tunnel bist. Ich weiß noch, dass wir uns beim 1:0 hinterm Tor warmgemacht haben und wir uns die Ohren zuhalten mussten, weil es so laut war. Auch bei der Nationalhymne wurde so laut gesungen, dass man das Gefühl hatte, man wäre auf einem Konzert. Das war schon alles sehr eindrucksvoll. Wenn man sich jetzt die Bilder noch mal anschaut, realisiert man erst, was man da alles erlebt hat.

Comunioblog: Nach dem Turnier hat Ihr Trainer Horst Hrubesch seine Karriere beim DFB beendet. In seiner ganze Zeit dort hat nie ein Spieler ein schlechtes Wort über ihn verloren. Was zeichnet ihn aus?

Petersen: Für mich war es ja ein wenig anders, weil ich, anders als die meisten Spieler, zuvor noch nie mit ihm zu tun hatte. Aber ich habe auch schnell gemerkt, dass er gerade für dieses Turnier der perfekte Trainer war, weil er eine kunterbunte Mannschaft zusammensuchen musste und wir gar nicht die Einheiten hatten, um groß taktische Dinge einzustudieren. Auch wenn das natürlich eine Rolle gespielt hat, war er jemand, der nicht nur fachlich und taktisch etwas mitbrachte, sondern auch Spaß in die Mannschaft gebracht hat und das ist gerade bei so einer jungen Mannschaft wichtig. Er hat mit seiner Art auch häufig den Reisestress vergessen gemacht. Ich fand es schön, unter ihm spielen zu dürfen. Es ist natürlich schade, wenn es dann in Richtung Karriereende geht, aber so wie ich ihn kenne, wird er nicht die Finger vom Fußball lassen können.

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Comunioblog: In Freiburg haben Sie mit Christian Streich auch einen besonderen Trainer, der sicher anders als Hrubesch ist, aber eben auch erfolgreich. Was ist sein Erfolgsrezept?

Petersen: Harte Arbeit ist bei ihm das A und O. Er ist von morgens bis abends in seinem Trainerbüro, schneidet Videos, redet mit einzelnen Spielern. Er ist ein Perfektionist und besitzt dazu jahrelange Trainererfahrung. Ich habe schon oft in Interviews gesagt, dass ich fachlich und taktisch selten einen besseren Trainer erlebt habe. Er hat einfach eine gute Art, die bei jungen Spielern gut ankommt. Man muss nur schauen, wie viele Spieler er als Jugendspieler entwickelt hat, die heute in der Bundesliga oder sogar in der Champions League unterwegs sind. Da kann sich manch andere Jugendakademie eine Scheibe abschneiden. Da vertraut man einem Trainer, wenn man weiß, wen er schon alles groß herausgebracht hat. Das ist ein großer Vorteil für einen Standort wie Freiburg und hilft, Spieler hierher zu lotsen.

Comunioblog: Ihr Trainer ist zudem jemand, der gerne mal über den Tellerrand schaut und auf Pressekonferenzen auch andere Themen abseits des Fußballs anspricht. Ist das intern auch so?

Petersen: Ja, der Fußball steht zwar im Vordergrund, aber es kommt schon mal vor. Ich habe aber schon einige Ansprachen mitgemacht, die einen geschichtlichen Hintergrund hatten oder in der er zu einem aktuellen Thema Bezug genommen hat. Gerade bei den Themen, die aktuell sehr schwer wiegen. Das finde ich spannend. Und es ist gut, wenn wir auch mal eine Einschätzung von einem Experten bekommen, er hat ja Geschichte studiert und ist da sehr belesen.

Comunioblog: Sie haben jetzt gegen Augsburg gespielt und müssen nun nach Bremen. Beide Vereine sind wahrscheinlich Konkurrenten um den Klassenerhalt. Sind das schon 6-Punkte-Spiele oder nimmt man das so früh in der Saison noch anders wahr?

Petersen: Das nimmt man noch anders wahr, aber das sind schon Mannschaften mit denen wir uns auf Augenhöhe sehen. Auch wenn wir ein Aufsteiger sind, wollen wir uns nicht kleiner machen, als wir sind. Dort wird aber auch professionell gearbeitet und Bremen hat nun einen kleinen Lauf. Wir haben aber den Anspruch, gegen solche Teams zu punkten, aber auch die Gegner sagen das über uns. Das ist normal.

Seite 1: Petersen über seinen Fehlstart bei Comunio und Niederlechner in seinem Team

Seite 2: Petersen über Klassenfahrtsfeeling bei Olympia und lange Schlangen bei McDonalds

Seite 3: Petersen über Hrubesch‘ besondere Fähigkeiten und Geschichtsstunden mit Streich

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