Nach drei Siegen zu Saisonbeginn folgten sechs Spiele mit nur einem Punktgewinn. Der FSV Mainz 05 pendelte zwischen Europa und Relegationsplatz. Inzwischen haben sich die 05er stabilisiert. Aber: Wohin geht die Reise?

Die Situation: Als der FSV Mainz 05 in den ersten drei Saisonspielen neun Punkte und damit eine makellose Bilanz vorweisen konnte, hatte man schon wieder Gedanken an den starken Saisonauftakt aus der Spielzeit 2010/11 im Kopf. Da konnten die 05er die ersten sieben Spiele allesamt gewinnen und sogar beim FC Bayern München mit 2:1 siegreich vom Platz ziehen. Sicher hatten einige Spieler diesen Vergleich auch im Kopf. Aber dann kam eine Durststrecke und Talfahrt.

Denn sechs Spiele in Folge konnte man nicht gewinnen, musste teilweise herbe Klatschen einstecken (1:4 in Hannover, 1:4 gegen Leverkusen, 1:4 in München). Plötzlich fand man sich auf dem 14. Tabellenplatz wieder. Im eher ruhigen Umfeld der Mainzer wurde nun sogar Trainer Thomas Tuchel in Frage gestellt. Aber Tuchel und vor allem Manager Heidel blieben gelassen. Vier Siege aus den letzten acht Saisonspielen brachten die Rot-Weißen dann auch wieder in ruhige Fahrwasser. Am Ende der Hinrunde steht Platz neun im Tableau. Und: Der Blick geht eher nach oben als nach unten.

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Denn mit 24 Punkten hat man immerhin schon zehn Zähler Abstand zum Relegationsplatz. Bis zum ersten internationalen Platz der Tabelle, Rang sechs, sind es dagegen nur vier Zähler. Im Trainingslager in Marbella soll nun die Grundlage für die Rückrunde gelegt werden. Abgänge verzeichnet die Tuchel-Elf bisher in der Winterpause nicht. Allerdings investierte Mainz für seine Verhältnisse durchaus stark. Denn mit Todor Nedelev wurde ein offensiver Mittelfeldspieler für rund drei Millionen Euro von Botev Plovdiv aus Bulgarien geholt.

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Der erst 20-Jährige fiel vor allem mit seinen Leistungen in der Europa League Quali auf. Dort schaffte der flinke Linksfuß, der meist über die rechte Seite kommt, in sechs Spielen drei Tore und bereitete einen weiteren Treffer vor. Auch in der ersten bulgarischen Liga, der A Grupa, erzielte Nedelev fünf Tore (zwei Vorlagen) in elf Spielen. Eine durchaus beeindruckende Bilanz. Alle 131 Minuten trifft das bulgarische Talent in die Maschen. Zum Vergleich: Der derzeit beste FSV-Angreifer, Shinji Okazaki, braucht durchschnittlich 159 Minuten pro Torjubel. Und wurde deswegen nach neun Spieltagen mit nur einem Tor noch als Flop bei uns gesehen.

Nedelev könnte zum Schlüsselspieler für Mainz werden und mit Nicolai Müller eine starke Offensivachse bilden. Dass der junge Bulgare das Zeug dazu hat, glaubt Krassimir Balakow zweifelsfrei: „Er ist der beste Nachwuchsspieler in Osteuropa.“ Weiter führt der Ex-Stuttgart aus, dass er keine Zweifel habe, dass sich „Todor in der Bundesliga durchsetzen wird“. Über die Vielseitigkeit des kleinen Außenspielers freut sich Tuchel jedenfalls: „Ich sehe ihn eher außen. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass er auch zentral als hängende Spitze spielen kann.“ Nedelev wird zweifelsfrei das Offensivspiel der Mainzer beleben und abwechslungsreicher gestalten.

Interesse zeigt Mainz aber auch weiterhin an Ja-Cheol Koo vom VfL Wolfsburg. Der Koreaner, der gemeinsam mit seinem Landsmann Dong-Won Ji in der vergangenen Saison den FC Augsburg vor dem Abstieg bewahrte, wäre einer von Tuchels Wunschspielern. „Das bleibt uneingeschränkt ein großer Wunsch“, so Tuchel. Allerdings ist der FSV auf den VfL angewiesen. „Aber es ist müßig, darüber zu spekulieren. Alles hängt letztlich von den Wolfsburgern ab, die haben das Heft des Handelns in der Hand“, gibt Tuchel zu.

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Das sagten wir vor Saisonbeginn: Tuchel wagt den Umbruch. „Selten war das Potenzial der Mannschaft schwerer einzuschätzen als dieses Mal“, beschrieb Kollege Jahns die Situation der Mainzer. Und lag damit völlig richtig. Denn wie bereits erwähnt war vom beinahe-Relagtionsplatz bis zu einem internationalen Tabellenplatz alles dabei in dieser Saison. Wir stellten uns vor allem die Frage, wer die Lücke von Szalai im Sturmzentrum schließen sollte. Die FSV-Antwort hieß Okazaki. Nach neun Spieltagen hatte der Japaner allerdings erst einen Treffer. Doch dann legte der Ex-Stuttgarter los: sieben Treffer in den nächsten acht Spielen. Dabei lief Okazaki vor allem gegen Braunschweig, Bremen und Hamburg heiß. Dort traf er nämlich immer doppelt.

Comunio Player to watch: Shinji Okazaki. Vor der Saison wählten wir Nicolai Müller zum Comunio Play to watch aus – und lagen damit goldrichtig. Denn Müller ist mit 64 Punkten zweifelsfrei der punktbeste Mainzer. Seinen Marktwert konnte Müller zwischenzeitlich sogar auf über neun Millionen Euro steigern. Vor Saisonbeginn lag Müller bei etwa 4,5 Millionen Euro. Eine Steigerung um 100 Prozent kann sich gewiss sehen lassen. Neben Müller glänzte aber vor allem der Japaner Okazaki zum Ende der Hinserie.

Hatte der Offensivspieler am 7. April noch einen Marktwert von nur 270.000 Euro, so liegt er derzeit bei knapp vier Millionen Euro. Da hätte man beim richtigen Näschen ein tolles Geschäft machen können. Da Okazaki vor allem in den letzten Spielen überragend spielte und 57 Punkte in nur acht Partien erspielte (über 7 Punkte pro Spiel), sollte man auch in der Rückrunde auf den flinken Stürmer setzen.

Prognose: Wie schon vor der Saison ist eine Prognose für Mainz durchaus schwer. Nimmt man die letzten Spiele als Grundlage und geht davon aus, dass sie die derzeitige Form bestätigen, dann kann für Mainz 05 wirklich noch etwas nach oben gehen. Viel wird darauf ankommen, ob Müller und Okazaki auch in der Rückrunde mit starken Leistungen auftrumpfen können. Sollte Neuzugang Nedelev dann noch so einschlagen, wie man sich das erhofft, dann hat Tuchel viele gefährliche Optionen in der Offensive. Denn Choupo-Mouting darf man auch nicht vergessen. Der Edelreservist sorgt immer für Gefahr. Und falls es Mainz wirklich schaffen sollte, Koo in die Karnevalsstadt zu lotsen, dürfte die Reise eher Richtung Europa als nach Aalen gehen.

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