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Der Abschied von Yunus Malli vom 1. FSV Mainz 05 war zwar absehbar, überrascht aber dennoch ob des Zeitpunkts. Was hat das nun für Konsequenzen bei den 05ern und wo findet Malli seinen Platz beim VfL Wolfsburg? Comunio gibt Antworten.

Etwas überraschend kam die Meldung am Donnerstagabend schon: Yunus Malli verlässt mit sofortiger Wirkung den 1. FSV Mainz 05 und wechselt für 12,5 Millionen zum VfL Wolfsburg. Ein Transfer aus dem Nichts, auch wenn ein Abgang Mallis keine wirkliche Überraschung ist.

„Es war ein sehr schneller Transfer“, erklärt Mainz-Manager Rouven Schröder dem kicker. Es gab keine großen Verhandlungen, kein Gefeilsche, kein Poker –  nicht wie sonst üblich. Innerhalb von zwei, drei Tagen war der Deal perfekt. Doch warum verlässt Malli (Marktwert: 7,72 Mio., Punkte: 89) die Rheinhessen so schlagartig? Comunio erläutert die Gründe, nennt mögliche Nachfolger und schaut auf Mallis Rolle in Wolfsburg.

Die Ablöse

Im Sommer hätte Malli die Mainzer für eine festgeschriebene Ablösesumme von neun Millionen verlassen können, somit kassieren die 05er jetzt 3,5 Millionen mehr. Als Malli im Frühjahr 2015 seinen Vertrag am Burchweg verlängerte, ließ er sich eine Ausstiegsklausel einbauen, die es ihm erlaubt, im Sommer 2015 für elf Millionen den Verein zu verlassen. Im vergangenen Sommer wäre er für zehn Millionen zu haben gewesen. Insofern macht der Verkauf aus Mainzer Sicht zum aktuellen Zeitpunkt Sinn.

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Die Vergangenheit

Bereits vergangenen Januar flirtete Malli heftig mit dem BVB, damals konnten sich beide Vereine aber nicht auf eine entsprechende Ablöse einigen. Die Leistungen des Offensivspielers litte zwar nur ein wenig darunter, aber ein abermaliger Veto von Mainzer Seite hätte wohl beim Spieler für erheblich schlechte Stimmung gesorgt, zumal Malli in der Hinrunde wieder zu alter Stärke fand.

Die Sphären

„Er kommt damit sportlich und wirtschaftlich in eine andere Sphäre“, findet Schröder. Wirtschaftlich kann man unterschreiben, zumal es für die Mainzer wohl nie eine Option war, Mallis Vertrag erneut zu verlängern und ihm so seine Ausstiegsklausel sozusagen abzukaufen, weil der damalige Manager Christian Heidel bei der letzten Verlängerung schon bis an die Schmerzgrenze gegangen ist. „Dafür hätte ich mehr Budget gebraucht, irgendwann müssen wir sagen: Wir können nicht weiter. Wir als Verein müssen auch der Wirtschaftlichkeit Rechnung tragen“, sagte Schröder. Sportlich sieht’s nach anderthalb durchwachsenen Jahren der Wolfsburger in Mainz eigentlich derzeit besser aus.

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Der Nachfolger

Wird jetzt in Mainz noch einmal eingekauft? Manager Schröder wollte dies nicht ganz ausschließen. Dennoch würden sich auch intern einige Akteure anbieten, die Mallis Rolle (auf ihrer Art) übernehmen könnte. Möglich, dass sogar das gewohnte 4-2-3-1-System umgestellt wird. Dadurch könnte Fabian Frei die Rolle des gestaltenden Achters übernehmen. Auch Jose Rodriguez und Suat Serdar könnte auf so einer Position agieren. „Wir bewahren die Ruhe. Es ist keine Situation, in der wir uns plötzlich umschauen müssen“, sagt Schröder. Auch Yoshinori Muto könnte Malli fast eins-zu-eins ersetzen. Der Japaner ist sogar noch einen Tick spritziger, dafür hat er nicht ganz die Ruhe und Übersicht am Ball.

Die Rolle in Wolfsburg

Dieser Transfer ergibt nach dem Draxler-Abgang durchaus Sinn, auch wenn es nun wirklich kein Vertrauensbeweis für Daniel Didavi ist – oder viel mehr in dessen Knie. Der Sommerneuzugang aus Stuttgart absolvierte lediglich sechs Partien für die Wölfe, davon lediglich drei von Beginn an und keins über 90 Minuten. Im Trainingslager konnte er bislang auch noch nicht mit dem Team trainieren.

Somit dürfte klar sein, dass Malli – je nach System – die Position hinter den Spitze(n) einnehmen wird. Der 24-Jährige kann somit als klassischer Zehner hinter Mario Gomez und Borja Mayoral spielen oder als hängende Spitze hinter Gomez agieren (ähnlich wie in Mainz mit Jhon Cordoba). Maxi Arnold dürfte somit auf seinen erhofften Platz auf der Sechs zurückbekommen.

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