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Das einstige Riesentalent hat sich in der 2. Liga in den letzten Jahren die nötige Härte geholt und dürfte Fürth dank seiner Vielseitigkeit bereichern. Wir machen den Comunio-Check.
Position
Jeremy Dudziak ist ein enorm vielseitiger Spieler. In jungen Jahren galt er noch als großes Außenverteidiger-Talent, meist für die linke Seite. Zu Beginn seiner Seniorenkarriere wurde er dann auch vermehrt über die offensiven Flügel eingesetzt. In den letzten beiden Jahren hat er dann zumeist im zentralen Mittelfeld agiert, bevorzugt auf der Acht, gelegentlich aber auch auf der Sechs und auf der Zehn. Und selbst im Sturm lief Dudziak schon auf.
Grunsätzlich ist, abgesehen von der Innenverteidigung, beim 25-Jährigen alles möglich. Aufgrund der Eindrücke der letzten Jahre ist er bei Comunio im Mittelfeld einsortiert.
Bisherige Karriere
Dudziak wurde bei Duisburg, Schalke, vor allem aber Borussia Dortmund ausgebildet und galt schon in jungen Jahren aufgrund seiner enorm feinen Technik als kommender deutscher Nationalverteidiger für hinten links. Beim BVB verhalf ihm Jürgen Klopp zum Bundesliga-Debüt (3 Spiele 2015, bei denen er immerhin starke 12 Comunio-Punkte holte). Thomas Tuchel lobte Dudziak zwar ausdrücklich, sah in ihm aber keinen Linksverteidiger, sondern eher einen Außenstürmer. Dort war die Konkurrenz mit Marco Reus und Henrikh Mkhitaryan in jenen Tagen für den Emporkömmling aber zu groß.
Der gebürtige Hamburger wechselte 2015 in die 2. Bundesliga zum FC St. Pauli, wo er sich nach einer kurzen Eingewöhnungszeit schnell als Stammspieler etablieren konnte. In den kommenden vier Jahren legte Dudziak vor allem körperlich zu und entwickelte sich durch die harte Schule der 2. Bundesliga auch zu einem Arbeiter, der fortan immer mehr von den Flügeln ins Zentrum rückte.
Die Top-Elf des 1. Spieltags
2019 folgte der Wechsel zum HSV, wo er unangefochtener Stammspieler war. Lediglich am Ende der Spielzeit 2020/21 fiel Dudziak aus disziplinarischen Gründen in Ungnade und wurde aussortiert. Auch 2021/22 kam er noch nicht für den HSV zum Einsatz, war zu Beginn der Saison aber auch noch verletzt.
Dudziak hat alle deutsche U-Nationalmannschaften durchlaufen, sich inzwischen aber für den tunesischen Verband entschieden, wo er 2019 zu seinem Debüt kam. Seither wurde er nicht mehr nominiert. 2014 war er Teil der U19-Europameister beim DFB.
Einstiegsmarktwert
2 Millionen. Damit liegt Dudziak in etwa auf dem Niveau seiner Mitspieler Paul Seguin und Adrian Fein, die gleichermaßen Stammplatzkonkurrenten sind.
Situation
Dudziak war in den letzten Jahren gewiss einer der stärksten Spieler in der 2. Bundesliga und dürfte nach diesen Lehrjahren absolut bereit für die Bundesliga sein. Die Mischung aus körperlichen Attributen als auch als Ballverteiler und Stratege sowie mit seiner feinen Technik ist verhältnismäßig einzigartig. Hinzu kommt seine schier endlose Flexibilität.
Grundsätzlich dürfte Dudziak ein klarer Stammplatzkandidat bei Fürth sein, wenngleich sich mit Paul Seguin ein relativ ähnlicher Spielertyp im Kader befindet, der absolut gesetzt ist. Mit ihm könnte Dudziak eine Doppelacht bilden. Möglich ist auch die Rolle hinter den Spitzen oder als Teil einer Doppelsechs. Auch vor Typen wie Julian Green, Nils Seufert und Adrian Fein muss sich Dudziak keineswegs verstecken.
Durch die herbe Auftaktpleite dürfte sich von der Elf des 1. Spieltags ohnehin keiner festgespielt haben. Dudziak wird möglicherweise eine kurze Eingewöhnungsphase brauchen, dann sollte er aber regelmäßig in der Startelf auftauchen.
Marktwertentwicklung
Der aktuelle Preis ist absolut abgemessen. Viel höher wird es dauerhaft kaum gehen, denn Dudziak ist trotz seiner Qualitäten eher selten an Toren beteiligt (9 Treffer und 16 Vorlagen in 146 Zweitligaspielen). Dennoch war er bei Comduo in den letzten Jahren immer für 70 bis 80 Punkte gut. Man darf hier also einen soliden Punktelieferanten erwarten, der aber keineswegs über das Ziel hinausschießen wird.