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Für einen Appel und ein Ei haben die Franken einen enorm erfahrenen Innenverteidiger geholt, der ganz bestimmt weiterhelfen wird. Auch bei Comunio?

Position

Nick Viergever ist ein Innenverteidiger mit starkem linken Fuß, der gelegentlich auch immer wieder als Linksverteidiger eingesetzt wird. Mit 1,83 Metern ist er für einen zentralen Abwehrmann relativ klein. Erfahrung und Spielaufbau zählen gewiss zu den Stärken des 32-Jährigen, wenngleich er nicht der Schnellste ist. 

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Bisherige Karriere

Die Vita ist beeindruckend, umso mehr erstaunt es, dass Fürth den Niederländer für 300.000 Euro verpflichten konnte. Viergever debütierte schon 2009 in der Eredivisie für Sparta Rotterdam, wechselte 2010 zum AZ Alkmaar und 2014 schließlich zu Ajax Amsterdam, wo er vor allem 2016/17 zentraler Bestandteil der wohl besten Ajax-Mannschaft der letzten Dekade war, die letztlich sogar bis ins Europa-League-Finale kam. 

2018 folgte der Wechsel zur nicht weniger ambitionierten PSV Eindhoven, wo Viergever zuletzt an der Seite von Mario Götze und Donyell Malen spielte. Viergever war in den meisten Jahren seiner Karriere Stammkraft und kommt auf beeindruckende 299 Erstliga-Spiele in Holland (14 Tore). Noch spektakulärer ist aber seine internationale Erfahrung: 84 Mal ist er in der Europa- oder Champions League aufgelaufen (5 Tore). 

Da wundert es schon ein wenig, dass Viergever erst drei Länderspiele für die Niederlande bestritten hat – das Letzte 2017. Bei PSV Eindhoven unter Roger Schmidt rückte er zuletzt jedoch immer mehr ins zweite Glied. 

Einstiegsmarktwert

Mit zwei Millionen stieg Viergever für einen Neuzugang dieser Klasse recht günstig ein und hat bisher sogar minimal verloren. Zinsen kann man hier also schonmal keine erwarten. Mit diesem Preis hat er aber schon das Niveau von Fürther Schlüsselspielern wie Paul Seguin oder Julian Green erreicht.

Situation

Mit der Verpflichtung Viergevers hat Fürth auf die Verletzung von Gideon Jung reagiert. Der Transfer ist dennoch ein Coup, sowohl preislich als auch personell. Einen derart erfahrenen Mann hat das Kleeblatt bisher nicht in seinen Reihen. Viergever hat bisher zwar „nur“ in der Eredivisie gespielt, die Europapokal-Erfahrung sucht aber seinesgleichen. Er wird ohne Zweifel sofort weiterhelfen und vermutlich als linker Innenverteidiger neben Maximilian Bauer spielen. 

Kleine Fragezeichen gibt es aber bezüglich der Schnelligkeit – hier hat die Bundesliga bisweilen schon ein höheres Spieltempo – und der Kopfballstärke. Der nicht gerade hoch gewachsene Innenverteidiger soll ja auch helfen, die bisher so große Anfälligkeit bei Standards zu beheben. 

Marktwertentwicklung

Viergever hat einen Marktwert, der der aktuellen Situation absolut angemessen ist. Als Stamm-Verteidiger – und das wird er sein – sind weniger als zwei Millionen doch ein guter Preis. Viel mehr wird da aber nicht mehr draufkommen. Der Niederländer wird sich – so unserer Meinung – zu einem Comunio-Spieler entwickeln, der regelmäßig seine zwei Punkte pro Partie nach Hause fährt. Und dafür dürfte sich das Investment aktuell lohnen.

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