Gewinner der Weltmeisterschaft: Ko Itakura und Maya Yoshida von Gladbach und Schalke

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Die Weltmeisterschaft in Katar ist vorbei. Jetzt geht es wieder in den Bundesliga-Alltag zurück. Die WM könnte eine Wachablösung beim FC Bayern München zur Folge haben. Außerdem kommen ein Schalker und ein Gladbacher mit gestärktem Selbstwert zu ihren Vereinen zurück. Die Gewinner der Weltmeisterschaft im Comunio-Check.

Japans WM-Bonus für Gladbach und Schalke

Japan schlug erst Deutschland, später Spanien und war damit die Überraschungsmannschaft der Gruppenphase. Nur gegen Costa Rica setzte es eine enttäuschende Pleite. Doch zwei Japaner kommen besonders gestärkt von der Weltmeisterschaft in Katar zurück: Maya Yoshida und Ko Itakura.

Yoshida konnte ordentlich Selbstvertrauen tanken und konnte zugleich seinem Vereinstrainer Thomas Reis zeigen: Ich kann’s! Auf mich kannst du zählen. Ko Itakura bewies seine starken Leistungen schon bei Borussia Mönchengladbach, doch verletzte sich dann für nahezu die ganze Hinrunde. Er kommt vor allem mit neuem Selbstvertrauen zurück.

Auch SC Freiburgs Ritsu Doan könnte als WM-Gewinner zählen. Er traf gleich gegen beide Spitzengegner einmal und wird sich auf den ein oder anderen Wunschzettel eines Topklubs gespielt haben. Doch Doan war schon vor der Weltmeisterschaft bei den Breisgauern in einer herausragenden Form. Takuma Asano ließ sein Talent zwar aufblitzen. Konstant brachte er seine Leistungen aber nicht – genau wie beim VfL Bochum.

Josko Gvardiol: Nicht nur bei der Weltmeisterschaft Weltklasse

Er hat einfach nur abgeliefert: Josko Gvardiol. Der erst 20-jährige Innenverteidiger ist ein weiteres Toptalent, für das die Leipziger einiges an Geld kassieren dürften, wenn er wechselt. Doch aktuell geht sein Formhoch einfach immer weiter. Er stand bei allen sieben Spielen über die volle Spielzeit auf dem Platz, war ein wichtiger Leistungsträger bei den Kroaten und traf im Spiel um Platz drei sogar einmal selbst. Weltklasse!

 

Freude über Aus bei der Weltmeisterschaft: Eberl hatte schon Angst um Dani Olmo

Neu-Sportdirektor Max Eberl freute sich bei den Leipzigern richtig darüber, dass Spanien bei der Weltmeisterschaft in Katar ausgeschieden ist. Seinem neuen Schützling Dani Olmo hätte er ein Weiterkommen mit Sicherheit gewünscht, doch hatte Eberl Sorge um die anstehenden Vertragsverhandlungen: „Wie Dani Olmo performt hat, warst du schon froh, dass er ausgeschieden ist und nicht im Finale das entscheidende Tor schießt.“

Denn Eberl möchte mit Dani Olmo verlängern und dessen Status bei den Sachsen manifestieren. Eine Ausweitung des bis 2024 laufenden Vertrags hätte eine „Signalwirkung“ – ganz besonders nach dem gerüchteweise feststehenden Wechsel von Christopher Nkunku zum FC Chelsea. WM-Gewinner ist hier also eher Max Eberl als Dani Olmo.

Einmal im WM-Finale für Mbappé auflegen: Thuram und Kolo Muani

Es läuft das Finale der Weltmeisterschaft. Bereits nach 40 Minuten entscheidet sich Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps zu einem Doppelwechsel. Es kommen zwei Bundesligisten: Marcus Thuram und Randal Kolo Muani. Beide zeigten Top-Leistungen, legten jeweils einen Treffer auf und sorgten damit für die starke Aufholjagd der Franzosen, die sie in die Verlängerung brachte. Gamechanger.

Ärgerlich nicht, dass Borussia Mönchengladbach sportlich möglicherweise nichts mehr vom neu gewonnenen Selbstvertrauen des Vizeweltmeisters hat, denn nach aktuellen Gerüchten steht hier ein Verkauf im Raum. Die Transfersumme könnte jedoch ordentlich ansteigen. Glücklicher kann Eintracht Frankfurt sein: Randal Kolo Muani und sein Berater verkündeten, noch mindestens bis 2024 bei der SGE bleiben zu wollen. Erst so eine Hinrunde, dann so eine Weltmeisterschaft – wo soll das enden bei den Adlerträgern?

Weltmeister bei der Werkself: Exequiel Palacios

Natürlich ist auch der frisch gebackene Weltmeister ein Sieger der WM: Exequiel Palacios von Bayer 04 Leverkusen. Die Werkself ist besonders stolz auf den Argentinier. Palacios kam zwar nur zu drei Kurzeinsätzen, dürfte aber trotzdem in Sachen Selbstvertrauen profitiert haben – bei der Werkself gab es davon in der Hinrunde wenig zu tanken. Vielleicht kann er an die individuell gute Hinrunde anknüpfen und hat den ein oder anderen Trick von Lionel Messi oder Angel di Maria mitgebracht.

Wachablösung beim FC Bayern: Mazraoui jetzt vor Pavard?

Der FC Bayern München könnte endlich seinen Rechtsverteidiger der Zukunft gefunden haben. Bereits vor der WM-Pause war Noussair Mazraoui in herausragender Form und startete drei Bundesliga-Spiele in Folge. In der Champions League lief er sogar die letzten fünf Spiele von Beginn an auf. Doch mit seiner starken Weltmeisterschaft hat Mazraoui ein klares Statement gesetzt: Mit mir ist zu rechnen!

Dazu gibt es noch einen Bonuspunkt für den FCB: Er spielte bei Marokko als Linksverteidiger. Nach der schweren Verletzung von Lucas Hernandez ist also weiterhin ein Alphonso-Davies-Backup im Kader.

Schlechte Nachrichten für Benjamin Pavard, der bei Frankreich aufgrund schlechter Leistungen aus der Startelf flog und dann nicht mehr eingesetzt wurde. Zuletzt ging Pavard dem Duell mit dem Marokkaner aus dem Weg, weil er in der Innenverteidigung aushalf. Doch damit wird nach der WM Schluss sein: Matthijs de Ligt spielte bei den Bayern gut und Dayot Upamecano spielte eine herausragende Weltmeisterschaft. Sie werden wohl das Innenverteidiger-Duo bilden.