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Spiel eins unter Tayfun Korkut hat Hertha BSC einen Punkt in Stuttgart eingebracht – und einen Systemwechsel auf 4-4-2. Einige Spieler profitieren vom neuen Trainer, andere müssen nun eine Schippe drauflegen.
Die Startaufstellung gegen Stuttgart
Schwolow – Pekarik, Boyata, Torunarigha, Plattenhardt – Ascacibar, Darida – Richter, Maolida – Belfodil, Jovetic
Interessante Parallele: Zeitgleich mit Ralf Rangnick bei Manchester United setzte Tayfun Korkut in Berlin zum Start auf ein 4-4-2-System mit eingerückten Flügelspielern, die auch mit nach hinetn arbeiteten. Für Maolida wurde nach etwa einer Stunde Ekkelenkamp eingewechselt, die weiteren Joker waren Kevin-Prince Boateng, Niklas Stark und Krzysztof Piatek.
Auf Suat Serdar, Lucas Tousart und Marton Dardai konnte der neue Trainer nicht zurückgreifen. Insbesondere die beiden Erstgenannten werden noch in den Kampf um die Stammplätze im zentralen Mittelfeld eingreifen. Auch Rechtsverteidiger Lukas Klünter und Ersatzkeeper Rune Jarstein waren nicht einsetzbar.
Die Gewinner des Stuttgart-Spiels
Eine der Startelf-Überraschungen heißt Jordan Torunarigha. Dass der Innenverteidiger den Vorzug vor Niklas Stark erhielt, dürfte eine richtungsweisende Entscheidung sein. Ein Plus des 24-Jährigen: Er ist Linksfuß, der gesetzte Boyata Rechtsfuß. Gut möglich, dass daher Torunarigha mit Marton Dardai konkurriert und Stark mit Boyata.
Die Doppelspitze aus Ishak Belfodil und Stevan Jovetic funktionierte auf Anhieb gut. Seit 2019 ist Belfodil torlos, sein Abseitstreffer deutete aber schon an, dass der Knoten bald platzen wird. Auch sonst war der Algerier gut ins Spiel eingebunden – und Jovetic setzte mit seinem Doppelpack ohnehin eine beachtliche Duftmarke.
Trotz seiner recht frühen Auswechslung ist nun auch Myziane Maolida bei Comunio wieder interessanter geworden. Dreimal nacheinander war der vier Millionen Euro teure Sommerneuzugang aus Nizza gar nicht eingewechselt worden, nun ist er wieder eine ernstzunehmende Option für den Flügel. Im Managerspiel kostet er knapp 1,5 Millionen.
Die Verlierer des Stuttgart-Spiels
Wie haben es angeschnitten: Niklas Stark saß nach zwölf 90-minütigen Einsätzen in 13 Spielen zunächst auf der Bank. Mit der Rückkehr von Dedryck Boyata droht dem Dauerbrenner nun auch langfristig ein Bankplatz. Schon der kommende Spieltag, wenn es gegen Arminia Bielefeld geht, wird diesbezüglich richtungsweisend sein.
Das gilt auch für die Stürmer Krzysztof Piatek und Davie Selke. Ersterer wurde in der Schlussphase eingewechselt und dürfte wegen des guten Auftritts seiner Konkurrenz bis auf Weiteres Joker bleiben. Selke blieb über volle 90 Minuten draußen, von seiner starken Vorbereitung ist nichts übrig geblieben.
Nach sechs Startelf-Einsätzen in Folge fand sich Maximilian Mittelstädt ebenfalls auf der Bank wieder. Dass der Allrounder nicht einmal eingewechselt wurde, stimmt nachdenklich. Links hinten hat Marvin Plattenhardt weiterhin die Nase vorn, auf dem Flügel scheinen Maolida und Ekkelenkamp zunächst besser zu Korkuts Philosophie zu passen. Auch bei Mittelstädt wird das zweite Spiel nach dem Trainerwechsel die Richtung weisen.