Ungeschlagen und mit Kurs auf Europa? Hoffenheim hat sich nach neun Spieltagen in die Spitzengruppe festgebissen. Was sagen die Comstats: Lohnen Spieler aus dem Kraichgau?
Es ist noch gar nicht so lange her, da kämpfte 1899 Hoffenheim um die blanke Existenz. Nach einer mehr als schwierigen Spielzeit 2012/13 mit drei Trainerentlassungen schaffte es der Klub aus dem Kraichgau erst in der Relegation, den womöglichen Absturz in die sportliche Bedeutungslosigkeit noch abzuwenden.
Seit dieser Nahtoderfahrung hat sich einiges verändert. Mit der Installierung Markus Gisdols als Coach gelang es, auf der wichtigsten Position für Kontinuität und Stabilität zu sorgen.
Defensive als Achillesferse
Zudem besonn sich der Verein und das Trainerteam wieder auf die Eigenschaften, die Hoffenheim vor allem während der ersten Bundesliga-Saison definierten: Offensives Verteidigen und eine rasante Umschaltbewegung bei Ballgewinn.
Allerdings fiel die Defensive bei der agierenden Spielausrichtung vor allem im letzten Jahr immer wieder ab. 70 Gegentreffer kassierte 1899 in der Saison 2013/14. Damit stellte der Klub eine der schlechtesten Defensiven der Liga.
Nun scheint die eklatante Defensivschwäche aber eingedämmt – überhaupt macht Hoffenheim in diesen Tagen einen enorm gefestigten Eindruck. Schlagen sich die guten Leistungen auch bei Comunio nieder? Wie teuer sind die Akteure und gibt es Geheimtipps, die Manager verpflichten könnten? Die Antworten.
Die Stats: Hoffenheim ist neben den Bayern und Gladbach der einzige Klub, der in der Liga auch nach neun Partien noch nicht verloren hat.
17 Punkte holten Volland und Co. bislang – damit steht die TSG zurzeit auf Platz vier der Tabelle. Bei Comunio verhält es sich ähnlich. Gemessen an den bisher erreichten Punkten (337) reicht es für einen starken fünften Platz.
Auch die sieben kassierten Gegentore gehören momentan zum obersten Segment der Liga. Aus diesem Grund gelang es Hoffenheim bis dato auch, die Gegner bei Comunio unter Kontrolle zu halten. Pro Partie erspielen sich alle Spieler des Gegners im Schnitt lediglich 23,2 Punkte.
Beim Comunio-Gesamtvolumen liegt Hoffenheim mit 47,9 Millionen Euro auf Rang sieben. Interessant: Die Hälfte der Mannschaft, die einen höheren Kaderwert aufweisen, stehen in der Bundesliga-Tabelle hinter der TSG.
Pro erspieltem Punkt müssen Manager unter 140.000 Euro ausgeben. Auch dieser Wert zeigt auf, dass das Preis-Leistungsverhältnis in Anbetracht der realen Tabellensituation momentan sehr ordentlich ist.
Der punktbeste Akteur: Roberto Firmino. Der erstmals zur Nationalmannschaft berufene Hoffenheimer hat mittlerweile schon wieder 40 Zähler auf dem Konto.
Allerdings, und das könnte eine Verpflichtung durchaus attraktiv machen, erzielte er erst ein Tor – also generierte er nach neun Spieltagen lediglich zehn Prozent seiner Punkte aus Treffern.
Daraus resultiert natürlich eine gewisse Planungssicherheit für Manager, die momentan davon ausgehen können, dass auch bei keinem erzielten Tor durchaus Zählbares bei Firmino rumkommt. Der Preis? Liegt knapp über 7 Millionen Euro. Zu viel oder angebracht?
Variable Offensive: Hoffenheim zeigt sich im Angriff äußerst schwer auszurechnen: Mit Volland (33), Elyounoussi (32) und Modeste (25) punkten gleich drei bei Comunio gelistete Angreifer sehr gut – und vor allem ausgeglichen. Nach neun Spieltagen gehören die drei Stürmer übrigens auch zu den 25 punktbesten Angreifern der Liga. Habt Ihr Volland, Elyounoussi oder Modeste?
Geheimtipps?: Auffällig ist vor allem Anthony Modeste. Der Franzose wurde bislang sechsmal von Comunio bewertet, dabei netzte er viermal. Vor allem sein Punkteschnitt im Verhältnis zur Ablösesumme machen Modeste zurzeit so unfassbar interessant.
Gerade einmal 3,4 Millionen Euro werden zurzeit verlangt – allerdings holte er für diesen Wert richtig starke 6,25 Punkte pro Partie. Damit befindet er sich auf einem Niveau mit Karim Bellarabi.
Lohnenswert könnte auch eine Verpflichtung des 19-Jährigen Niklas Süle sein. Der Abwehrspieler war in allen neun Partien auf dem Platz und holte 30 Punkte, ohne ein Tor erzielt zu haben. Alleine aus den letzten drei Spielen sackte er 16 Zähler ein. Besonders lecker: Der Marktwert von gerade einmal 2,7 Millionen Euro.