Die Planungen der Vereine laufen auf Hochtouren. Wir sagen, für welche Mannschaftsteile Verstärkungen zu erwarten sind, und welche Spieler noch abgegeben werden sollen. Im dritten Teil unserer Serie blicken wir auf 1899 Hoffenheim, Borussia Dortmund, Schalke 04 und den FC Augsburg.
Ihre Hausaufgaben haben die Hoffenheimer Verantwortlichen gemacht. Im Gegensatz zu den meisten anderen Vereinen sind die Planungen im Kraichgau weit vorangeschritten. Mit Fabian Schär (vom FC Basel) wurde ein Innenverteidiger von internationalen Format, mit Jonathan Schmid (vom SC Freiburg) ein bundesligaerfahrener Mann für die rechte Außenbahn geholt.
Die Verpflichtung des jungen Brasilianers Joelinton kann als Investition in die Zukunft aufgefasst werden. Zudem wird seit Wochen über einen bevorstehenden Wechsel von Mark Uth (SC Heerenveen) berichtet, zum Vertragsabschluss kam es mit dem in Köln geborenen Stürmer aber noch nicht. Weitere Aktivitäten der Hoffenheimer hängen unmittelbar mit der Zukunftsplanung von Roberto Firmino zusammen. Die Tendenz: Der Brasilianer wird diesen Sommer zu einem internationalen Spitzenklub wechseln.
Auch im Angriff könnte der eine oder andere Spieler die TSG verlassen. Anthony Modeste wird immer wieder mit anderen Bundesligavereinen in Verbindung gebracht, und Adam Szalai, der erst im vergangenen Sommer von Schalke 04 gekommen war, scheint unter Markus Gisdol keine große Zukunft mehr zu haben. Darüber hinaus liebäugelt Innenverteidiger David Abraham mit einer Luftveränderung.
Die Frage, wie groß der Umbruch beim BVB nach der Ära Klopp ausfallen wird, beschäftigt große Teile Fußballdeutschlands schon seit einigen Wochen. Stand jetzt wird er kleiner ausfallen als angenommen. Thomas Tuchel will jedem Spieler eine faire Chance geben. Erst im Laufe der Vorbereitung wird sich somit herauskristallisieren, wer den BVB doch noch verlassen wird.
Als neuer Keeper wird aller Voraussicht nach Freiburgs Roman Bürki kommen, gut möglich, dass dadurch Roman Weidenfeller den Verein vorzeitig verlässt. In der Abwehr sind dagegen keine großen Veränderungen geplant. Einzig Matthias Ginter, der unzufrieden mit seiner Reservistenrolle ist, wäre wohl ein Wechselkandidat.
Im Mittelfeld hängt vieles davon ab, was mit Ilkay Gündogan passiert. Sollte er den Verein verlassen, wäre trotz des Transfers von Gonzalo Castro Geld für einen weiteren zentralen Mittelfeldmann da. Wahrscheinlich ist zudem, dass im vordersten Bereich Bewegung in den Kader kommt. Wenn Adrian Ramos oder Ciro Immobile gehen, wird in jedem Fall ein weiterer Stürmer verpflichtet.
Mit der Suche nach einem neuen Cheftrainer hatte Sportvorstand Horst Heldt in den vergangenen Tagen alle Hände voll zu tun – für eine intensive Kaderplanung blieb da wenig Zeit. Jetzt, nachdem die Verpflichtung von Andre Breitenreiter beschlossene Sache ist, sollen die angekündigten „erheblichen Veränderungen“ im Kader realisiert werden.
Mit Christian Fuchs, Jan Kirchhoff und Tranquillo Barnetta haben bereits drei Spieler den Verein verlassen, die aussortierten Kevin-Prince Boateng und Sidney Sam werden wohl folgen. Im zentralen Mittelfeld besteht damit großer Handlungsbedarf. Johannes Geis, der von halb Europa gejagt wird, scheint hier ein ernstzunehmender Kandidat zu sein. Auch auf der Position des Rechtsverteidigers wollen die Königsblauen aktiv werden, Junior Caicara vom rumänischen CL-Teilnehmer Ludogorets Razgrad wird gehandelt.
Sollte Kapitän und Führungsspieler Benedikt Höwedes seinen Stammverein verlassen, müsste auch ein gestandener Innenverteidiger verpflichtet werden. Weil Breitenreiter als Förderer junger Spieler gilt, ist davon auszugehen, dass in Zukunft vermehrt auf junge Spieler gesetzt wird. Die Vertragsverlängerung der beiden Youngster Marvin Friedrich und Felix Platte scheint ein erster Schritt in diese Richtung zu sein.
Um die aus der Teilnahme an der Europa-League resultierende Dreifachbelastung wegzustecken, wird der Fokus der Augsburger Verantwortlichen darauf liegen, den Kader in der Breite zu verstärken. Durch die zusätzlichen Einnahmen aus dem Internationalen Wettbewerb sollte finanzieller Spielraum vorhanden sein.
Auf der Linksverteidigerposition wird nach einem Back-Up für Youngster Abdul Rahman Baba Ausschau gehalten. Dass der ghanaische Nationalspieler, einer der Aufsteiger der abgelaufenen Spielzeit, schon in diesem Sommer zu einem europäischen Spitzenverein wechselt, scheint nach jetzigem Stand eher unwahrscheinlich. Dagegen besteht im Mittelfeld dringender Handlungsbedarf, da die ausgeliehenen Pierre-Emile Höjbjerg (Bayern München) und Dominik Kohr (Bayer Leverkusen) zu ihren Stammvereinen zurückkehren.
Darüber hinaus stehen eine Alternative für Außenbahn und ein weiterer Stürmer auf dem Augsburger Einkaufszettel. Bayerns Mitchell Weiser könnte hier eine Option werden. Während die Fuggerstädter beim Königstransfer der abgelaufenen Saison, Tim Matavz, trotz vieler schwacher Auftritte weiter auf den Durchbruch hoffen, werden Nikola Djurdjic schlechte Chancen auf einen Verbleib eingeräumt. Markus Weinzierl soll nicht mehr mit ihm planen.