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Die Zeiten, in denen das beste Torwartalter irgendwo auf jenseits der 30 postuliert wurde, sind schon lange rum. Und so stehen auch eher die jüngeren Vertreter der Garde auf unserem Zettel. Darunter zwei echte Schnäppchen…
Florian Müller (1. FSV Mainz 05, 580.000, 8 Punkte)
Wow, das war ein Fingerzeig: Obwohl René Adler, Ex-Nationalkeeper und die etatmäßige Nummer 1 der 05er, nach Verletzung und Krankheit eigentlich wieder fit war, schenkte Mainz-Trainer Sandro Schwarz Florian Müller auch am vergangenen Wochenende das Vertrauen. Der Zwanzigjährige durfte nach seinem Sensationsdebüt gegen den HSV auch gegen den FC Schalke 04 ran, Routinier Adler musste auf der Bank Platz nehmen. Und Müller machte seine Sache solide. So solide, dass es eigentlich keinen Grund gibt, den Wechsel wieder rückgängig zu machen. Und mit jungen Keepern, die während der Saison überraschend aus der zweiten Reihe ins Bundesligator gespült wurden, haben sie in Mainz ja in jüngerer Vergangenheit schon gute Erfahrungen gemacht. So durfte ein gewisser Loris Karius 2012/13 nach einem Platzverweis gegen Stammkeeper Christian Wetklo seine ersten 40 Bundesliga-Minuten sammeln – und übernahm zu Beginn der folgenden Saison endgültig den Platz im Tor der Rheinhessen. Heute – drei Bundesligasaisons und 324 Comunio-Punkte später – hütet dieser Loris Karius das Tor von Champions League-Viertelfinalist FC Liverpool.
Koen Casteels (VfL Wolfsburg, 1.450.000, 84 Punkte)
Es ist natürlich kein Zufall, dass mit Jiri Pavlenka und Koen Casteels die beiden punktbesten Keeper der Liga bei Abstiegskandidaten im Tor stehen. Denn wer ordentlich was auf die Hütte kriegt, hat auch ausreichend Gelegenheit, sich auszuzeichnen und Punkte zu sammeln. In Wolfsburg haben sie zum Beispiel schon 130 Chancen zugelassen – und damit sogar noch 21 mehr als der HSV. Wohl dem, der dann einen echten Könner in der Kiste hat. Der Belgier Koen Casteels spielt in diesem Jahr seine punktbeste Bundesligasaison und ist inzwischen unumstrittener Stammtorwart der Niedersachsen. Und es steht nun wahrlich nicht zu befürchten, dass dem 25-jährigen Hünen bis zum Saisonende die Arbeit ausgehen wird…
Alexander Schwolow (SC Freiburg, 460.000, 48 Punkte)
Zugegeben, Alexander Schwolow hatte in dieser Saison schon den einen oder anderen Ausreißer nach unten (-6 vorletzte Woche gegen die Bayern, zweimal -4 in der Hinrunde), aber ein Marktwert von 460.000? Das ist ja fast zu günstig um wahr zu sein für einen, der vergangene Saison 116 Punkte gesammelt und am letzten Spieltag beim 0:0 in Berlin mit plus 6 seine Klasse unter Beweis gestellt hat. Und ein Blick auf die kommenden Aufgaben zeigt: Der Freiburger darf sich auf spannende Herausforderung freuen, muss aber definitiv nicht fürchten, unter die Räder zu kommen. VfB Stuttgart, Schalke 04, VfL Wolfsburg und der 1. FSV Mainz 05 stehen allesamt nicht für rauschende Offensivspektakel, ist der gegnerische Keeper auf dem Posten, wenn es gilt, winken hier Punkte. Für 460.000…
Christian Mathenia (Hamburger SV, 430.000, 44 Punkte)
Christian Mathenia? Der Torwart vom HSV – ist das euer Ernst? Was für eine berechtigte Frage. Aber die Statistik wirft manchmal Überraschendes aus, denn Mathenia ist tatsächlich der punktbeste Heim-Keeper der Liga, der am Wochenende tatsächlich zuhause spielt. Schier unglaublich 3,67 Punkte holt der 25-Jährige im Schnitt im heimischen Volksparkstadion. Über das Saisonende hinaus sollte man mit einem Hamburger aber nicht mehr planen.