Christian Gentner (li.) und Lars Stindl: Zwei echte Kilometerfresser

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Natürlich, wer ordentlich rennt, der sammelt nicht automatisch mächtig Punkte. Und doch: Ein Blick auf die laufstärksten Spieler der Liga offenbart zumindest die eine oder andere Überraschung. Denn der aktivste Dauerläufer der Liga ist eine Überraschung!

6. Marius Wolf (Eintracht Frankfurt, Sturm, 232,32 Kilometer gesamt/ 11,61 pro Spiel)

Dass die Eintracht in dieser Saison die ganz feine Klinge führt, lässt sich wahrlich nicht behaupten. Eher entnervt die Truppe von Trainer Niko Kovac die Gegner reihenweise mit Physis und Präsenz. Das macht man so überragend, dass sich die (ehemals?) launische Diva vom Main dieses Jahr auch nach 26 Spieltagen noch sehr ernsthaft um einen Platz in der Champions League bemüht. Laufstärkster Spieler der Eintracht ist dabei Stürmer Marius Wolf, der in seiner ersten vollen Saison im Oberhaus immerhin schon viermal getroffen hat (allerdings auch in den letzten sechs Spielen dreimal Minuspunkte einsammelte).

5. Christian Gentner (VfB Stuttgart, Mittelfeld, 221,37 Km/ 11,65 Km)

Was für eine Horror-Szene: Am 16. September rammte VfL Wolfsburg-Keeper Koen Casteels Stuttgarts Mittelfeldspieler Christian Gentner bei einer Abwehraktion sein Knie derart unglücklich ins Gesicht, dass der VfB-Kapitän Brüche der Augenhöhle, des Oberkiefers und des Nasenbeins erlitt. Zweimal musste Gentner operiert werden und sieben Spiele aussetzen, bevor er beim Heimsieg gegen den BVB sein Comeback feiert – mit Karbonmaske, die der 32-Jährige bis heute trägt. Mit 11,65 Km pro Spiel ist der robuste Routinier längst wieder der einsatzfreudigste Spieler seines Teams, das sich unter Tayfun Korkut inzwischen der ärgsten Abstiegssorgen entledigt hat.

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4. Ludwig Augustinsson (SV Werder, Abwehr, 291,58 Km/ 11,66 Km)

Seit dem zwölften Spieltag keine Sekunde mehr verpasst und dabei richtig Meter gemacht: Werders schwedischer Linksverteidiger ist eine große Konstante im Spiel der Bremer – und als Dampfmaschine auf der Außenbahn mit ein Faktor dafür, dass man unter Florian Kohfeldt starke 24 Punkte in 15 Spielen holte und sich Schritt für Schritt aus dem Keller in Richtung Klassenerhalt arbeitete. Kein Wunder, dass – so war zu hören – schon der AC Mailand und Benfica Lissabon beim 23-jährigen WM-Fahrer angeklopft haben.

3. Jonas Hector (1. FC Köln, Abwehr, 142,5 Km/ 11,86 Km)

Es ist ja völlig müßig darüber zu spekulieren, was gewesen wäre, wenn… Aber wenn ein Jonas Hector, der in drei Jahren 304 Comuniopunkte gesammelt hat, seinem Verein praktisch eine komplette Hinrunde fehlt, dann ist das ein Faktor, den man durchaus mal bedenken darf. Und jeder Fußballfreund erinnert sich an die historisch grausige Hinrunde des 1. FC Köln, mit der der Abstieg eigentlich schon besiegelt wurde (auch wenn man sich zwischenzeitlich wieder etwas berappeln konnte). Und auch wenn der Verteidiger sich offensichtlich noch einige Meter von seiner Bestform entfernt rumplagt, hat er sich doch gleich wieder zum belebenden Element im Spiel der Geißböcke etabliert – und läuft und läuft und läuft. Vielleicht sogar noch bis nach Russland? Eher auf alle Fälle als zum Klassenerhalt…

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2. Thomas Delaney (SV Werder Bremen, Mittelfeld, 297,54 Km/ 11,90 Km)

In Bremen laufen sie dem Abstiegsgespenst einfach davon, zumindest wenn man der Statistik glaubt. Mit Thomas Delaney ist nämlich noch ein zweiter Bremer in den Top 6 der Dauerläufer vertreten. Der Mittelfeldspieler knackt am Wochenende die 300 Kilometer-Marke und wird wie gewohnt in der Bremer Mittelfeldzentrale Löcher zulaufen und dafür sorgen, dass die seit dem Trainerwechsel zu Florian Kohfeldt wieder gefundene Balance zwischen Abwehr und Angriff im Spiel der Bremer nicht wieder aus der Waage gerät.

1. Lars Stindl (Borussia Mönchengladbach, Sturm, 299,72 Km/ 11,99 Km)

Na, wer hatte tatsächlich Lars Stindl unter seinen Favoriten auf den Titel „Kilometerfresser der Saison“? Dass ein Stürmer in dieser Wertung ganz vorne steht und nicht etwa ein Mittelfeldspieler oder Außenverteidiger, ist schon überraschend – und spricht für den einsatzfreudigen Ex-Torjäger der Borussia. Stindl ist jedoch derzeit das Paradebeispiel für die These, die einst Jürgen Klopp in seiner Manzer Zeit etabliert hatte: „Nur weil man alles rein haut, heißt das noch lange nicht, dass man auch etwas raus bekommt.“ 300 Kilometer reichten in dieser Saison nur für magere vier Törchen, das letzte datiert vom 12.(!) Spieltag.

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