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Tore zu schießen gehört für gewöhnlich zum Kerngebiet eines Stürmers. Doch nicht jeder Club hat einen eiskalten Vollstrecker in seinen Reihen. Umso besser, wenn sich die Treffer auf mehrere Schultern verteilen. Comunioblog macht den Check, welche Teams auf ihren Top-Angreifer angewiesen sind und welche nicht.

Dass Bayern München seine Ziele ohne Robert Lewandowski nicht erreichen kann, ist eine gängige These am Stammtisch. Allein die Zahlen belegen dies nicht. Beim Tabellenführer ist der Pole aktuell genau für ein Drittel der Tore verantwortlich. Er hat damit exakt so viel Anteil an den Treffern seines Teams wie Chicharito bei Leverkusen, Vedad Ibisevic bei Hertha, Serge Gnabry bei Bremen und – jetzt Achtung – Mario Gomez bei Wolfsburg.

Bayern von Lewa so abhängig wie Wolfsburg von Gomez

Der große Vorteil der Bayern: Nach dem auch Juan Bernat und Javi Martinez zuletzt jubeln durften, stellt Bayern 16 verschiedene Torschützen, so viel wie kein anderes Team in der Liga. Nur noch die drei Torhüter, Neuzugang Renato Sanches, Dauerpatient Jerome Boateng und der abgewanderte Holger Badstuber haben im Kader noch nicht getroffen. Und diese Qualität reicht dann eben auch für Platz 1.

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Leverkusen stellt aufgrund der Vielzahl hoch veranlagter Offensiv-Spieler immerhin noch 15 Torschützen, dahinter folgen Dortmund, Bremen, Hoffenheim und Frankfurt mit jeweils 13. Damit hat sich die Eintracht nach vielen Jahren auch ein Stückweit von Alex Meier unabhängig gemacht. Der „Fußballgott“ ist zwar immer noch bester Frankfurter Torschütze, hält aber nur noch einen Tore-Anteil von 19 Prozent.

Wo stünde Köln nur ohne Modeste?

Aber nicht immer ist die Vielzahl an Vollstreckern auch ein Indiz für einen guten Tabellenplatz. So stellen der 1. FC Köln und der SC Freibug nur sieben Schützen und damit die wenigsten der Liga, sind aber trotzdem voll auf Europapokal-Kurs. Doch während die Breisgauer das Toreschießen einigermaßen gleichmäßig auf das Quartett Niederlechner/Philipp/Petersen/Grifo verteilt haben – sie haben zusammen 82 Prozent der Freiburger Tore erzielt -, hat Köln nur eine Lebensversicherung. Und die heißt Anthony Modeste.

Der Franzose markierte unfassbare 55 Prozent der Kölner Treffer. Das ist mit großem Abstand Ligaspitzenwert. Da wundert es wenig, dass Schmadtke und Co. auf ein 40-Millionen-Angebot aus China nur mit einem müden Lächeln reagieren. Denn bei allem Respekt: Weder Yuya Osako noch Artjoms Rudnevs oder Simon Zoller haben auch nur im Ansatz diese Vollstrecker-Qualitäten.

Trio am Tabellende ohne Knipser

Eine annährend so hohe Abhängigkeit gibt es sonst nur noch in Dortmund. Dort zeichnet sich Pierre-Emerick Aubameyang noch für 40 Prozent der BVB-Treffer verantwortlich. Eine Herkules-Aufgabe für Hans-Joachim Watzke, sollte der Gabuner im Sommer, wie bereits latent angekündigt, wechseln.

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Problematisch wird es hingegen für die Mannschaften, denen der klassische Knipser fehlt. Beim Trio am Tabellenende hat der beste Torschütze jeweils nur viermal getroffen. Darmstadt konnte den Abgang von Sandro Wagner genauso wenig kompensieren wie Ingolstadt den Ausfall von Moritz Hartmann.

Und genau das dürfte auch der Faktor für die enttäuschende Schalker Saison sein. Mit Alessandro Schöpf und Nabil Bentaleb (jeweils 5 Tore) sind ausgerechnet zwei Mittelfeldspieler die gefährlichsten Knappen. In Gelsenkirchen hätte man sicher nichts dagegen, ein wenig abhängiger von einem Vollblutstürmer wie Modeste oder Aubameyang zu sein.

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