Der 1. FC Köln um Anthony Modeste ist zurück in der Bundesliga

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Der 1. FC Köln ist als Meister in die Bundesliga zurückgekehrt. Doch der Aufstieg war vielleicht nicht so souverän, wie er von außen wirkte. Trotz großer Namen müssen Verstärkungen her, um in der Bundesliga mithalten zu können.

Spieler der Saison: Simon Terodde. Auf unfassbare 251 Comuduo-Punkte hat es der nunmehr dreimalige Torschützenkönig der 2. Bundesliga gebracht. 29 Saisontore gelangen dem 31-Jährigen, dessen Kernkompetenz ganz klar der Strafraum ist, der aber bekanntlich nicht zu den besten Fußballspielern dieser Welt gehört. Die Frage, ob Terodde seine Stärken auch in der Bundesliga ausspielen kann, ist deshalb berechtigt, denn auch zuletzt beim VfB Stuttgart kam er in der Beletage des deutschen Fußballs nicht wirklich klar. Mit Jhon Cordoba und Anthony Modeste gibt es aber gleich zwei spielstarke wie treffsichere Alternativen im Kölner Sturm, die beide ihre Bundesligatauglichkeit in früheren Zeiten beweisen haben. So oder so: Im Angriff brauchen sich die Geißböcke definitiv keine Sorgen zu machen.

Die zehn besten Kölner der Saison 2018/19

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Platz 10: Christian Clemens (Mittelfeld), 68 Punkte, Bildquelle: imago images / Chai v.d. Laage

Enttäuschung der Saison: Vincent Koziello. Vor noch nicht allzu langer Seite zog der kleine Techniker noch die Fäden im Mittelfeld der französischen U21 an der Seite von Spielern der Kategorie Ousmane Dembele, Benjamin Pavard oder Thomas Lemar. Inzwischen reicht das Niveau aber offensichtlich noch nicht einmal mehr für die 2. Bundesliga. Sechs Startelfeinsätze und null Torbeteiligungen sind zu wenig für einen Mann seiner Klasse. Der 23-Jährige versauerte zumeist 90 Minuten auf der Bank. Vielleicht gibt es unter Achim Beierlorzer noch einmal eine neue Chance. Es ist gewiss seiner letzte in Köln.

Größte Baustelle: Mit Ausnahme von Jonas Hector, der oft im Mittelfeld aushelfen muss, hatte keiner der Außenverteidiger Bundesliga-Niveau. Auch im Zentrum fehlt, sieht man mal von Jorge Mere ab, die nötige Qualität. Und den Spielern auf der Sechs mangelt es schlicht an Schnelligkeit. Hier muss der FC auf allen Positionen nachrüsten, sonst wird man trotz aller Power nach vorne gegen den Abstieg spielen. Ein Spieler für die offensive Außenbahn würde der Mannschaft zusätzlich noch gut zu Gesicht stehen.

Mögliche Probleme: Nach einigen ruhigen Jahren ist wieder Stimmung im Verein. Allerdings keine besonders gute. Bezeichnend, dass Trainer Markus Anfang trotz Tabellenführung gehen musste. Eine wirkliche sportliche Idee war nicht erkennbar, der Aufstieg wurde letztlich bewältigt, weil sich auch die Konkurrenz nicht besonders clever anstellte. Sportdirektor Armin Veh ist umstritten und im Hintergrund tobt ein Machtkampf um den Vorstand im Verein. Also eigentlich wieder alles normal in Köln.

Eine gewisse Unbekannte ist auch der neue Trainer Achim Beierlorzer, der zwar mit Jahn Regensburg Achtungserfolge in der 2. Liga verbuchen konnte, bislang aber noch nicht in der Bundesliga gearbeitet hat. Für ihn gilt es, Spieler wie Timo Horn oder Marcel Risse, die eine verhältnismäßig schwache Saison gespielt haben, wieder auf Top-Niveau zu bringen.

Mögliche Überraschung: Jhon Cordoba: Nach einem fürchterlichen ersten Jahr in Köln hat sich der Kolumbianer, dessen Einsatz stets vorbildlich ist, zum Publikumsliebling gemausert. Und inzwischen hat sich der Stürmer auch zu einem echten Knipser entwickelt: 20 Saisontore waren es für ihn am Ende. Im Zweifel bekam Cordoba auch den Vorzug vor Terodde und Modeste, was für sein neues Standing als Stürmer Nummer eins spricht.

Youngster to watch: Noah Katterbach. Der Linksverteidiger und aktueller DFB-U18-Nationalspieler zählt nicht nur in Deutschland zu den größten Talenten auf seiner Position. Der britische „Guardian“ veröffentlichte im vergangenen Jahr eine Liste mit den weltweit größten Talenten des Jahrgangs 2001. Katterbach war ganz oben zu finden. Die Fritz-Walter-Medaille in Gold konnte sich Katterbach auch schon sichern. Ob der Durchbruch schon 2019/20 kommt, sei mal dahingestellt, jedenfalls sollten sich Comunio-Manager den Namen Katterbach auf den Notizblock schreiben.

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Gerüchteküche: Als Außenverteidiger werden Wolfsburgs  Sebastian Jung und der Ex-Dortmunder Erik Durm (Huddersfield Town) gehandelt, für die Innenverteidigung könnte Hannovers Waldemar Anton kommen, der auf keinen Fall in die 2. Liga gehen wird. Auch der Österreicher Dario Maresic von Sturm Graz soll hoch im Kurs stehen.

Gehen werden neben Routinier Matthias Lehmann wohl auch Frederik Sörensen und Jannes Horn. Der umworbene Jorge Mere soll jedoch bleiben.  

Zugänge: Kingsley Ehizibue (PEC Zwolle), Julian Krahl (RB Leipzig), Kingsley Schindler (Holstein Kiel), Tim Handwerker (FC Groningen, Leihe beendet)

Abgänge: Johannes Geis (Ziel unbekannt), Matthias Lehmann (Karriereende)

Sommerfahrplan: 1. Juli: Trainingsauftakt, 7. – 14. Juli Trainingslager in Donaueschingen, 23. – 31. Juli Trainingslager in Scheffau/Österreich

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