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Max Meyer sollte eigentlich als Weltklasse-Spieler bei jeder erdenklichen europäischen Spitzenmannschaft auflaufen können. Nur bekommt er in Köln seine letzte Chance. Kann das funktionieren?

Position

Zu Beginn seiner Karriere als Zehner in die Bundesliga gekommen, entwickelte sich Max Meyer in jungen Jahren zu einem Offensiv-Allrounder, der auch auf den Außenpositionen und im Sturmzentrum eingesetzt wurde. Seine besten Spiele machte er aber in seiner späten Schalker Zeit auf der Sechser-Position. Bei seiner letzten Station in der Premier League bei Crystal Palace kam Meyer entweder als Achter oder auf den offensiven Außenbahnen zum Einsatz. 

Bisherige Karriere

Über die Schalker Jahre müssen wir nicht viel reden. Zwar sprechen 147 Einsätze in der Bundesliga und 17 Tore für einen Spieler, der zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 22 Lenze zählte, für eine beeindruckende Bilanz. Aber eigentlich wurde Meyer seinem Ruf als Schalker Megatalent nie wirklich gerecht, wenngleich er auch viermal für die DFB-Nationalmannschaft auflaufen durfte. 

Die Top-Elf des 19. Spieltags

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Sturm: Andre Silva (Eintracht Frankfurt) - 16 Punkte | Bildquelle: imago images / Jan Huebner

Besonders unrühmlich in Erinnerung ist Meyers Ende auf Schalke geblieben. Ein nahezu grotesker Hahnenkampf zwischen dem damaligen Schalker Sportdirektor Christian Heidel und Meyers Berater Roger Wittmann, bei der Wittmann auch vom „Weltklasse-Spieler“ gesprochen haben soll, der in jeder europäischen Spitzenmannschaft einen Stammplatz habe und mit zur WM 2018 fahren werde. Ob dieses Zitat wirklich so gefallen ist, ist nicht zu belegen, in jedem Fall ging es am Ende um einen satten Kontrakt, den Schalke für sein einstiges Tafelsilber nicht bereit war, in Kauf zu nehmen. Meyer, der sich selbst stets bedeckt gehalten hatte, musste fortan mit dem Image eines größenwahnsinnigen, überschätzen Profis leben. 

Und so musste Schalke 2017 nach Leon Goretzka das nächste Talent ablösefrei ziehen lassen. Ein internationaler Top-Klub fand sich als Abnehmer jedoch nicht. Meyer ging zu Crystal Palace, soll beim Mittelklasse-Premier-League-Klub aber immerhin ein zweistelliges Millionengehalt eingestrichen haben. 

Sportlich lief es zunächst noch ganz gut, doch die Einsatzzeiten wurden kontinuierlich weniger: Von 29 Einsätzen in der ersten Saison, ging es im zweiten Jahr runter auf 17. 2020/21 schaffte es Meyer dann nur noch einige wenige Male auf die Ersatzbank. Seit Ende Oktober tauchte er dann gar nicht mehr im Kader der „Eagles“ aus London auf. Sein Fußabdruck in der Premier League ist verhältnismäßig gering: In 46 Spielen hat er nur einmal getroffen, 

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Einstiegsmarktwert

Mit 4 Mio. wurde Meyer trotz seiner Bundesliga-Vergangenheit bei Comunio noch einmal neu einsortiert. Und was soll man sagen: Schon nach vier Tagen ist er auf 6,3 gestiegen. Damit ist er nicht nur teuerste Kölner, sondern bewegt sich auch schon auf einem Niveau mit Top-Mittelfeldspielern vom Typ Jude Bellingham, Nadiem Amiri oder Daniel Caligiuri.

Situation

Der Transfer gibt Rätsel auf, vor allem aus Sicht des 1. FC Köln. Denn wenn die Geißböcke auf einer Position ganz ordentlich besetzt sind, dann ist es die Mittelfeldzentrale. Ellyes Skhiri und Jonas Hector dürften, sofern gesund, klar gesetzt sein. Etwas weiter vorne bringen Ondrej Duda oder auch Elvis Rexhbecaj ein ähnliches Spielerprofil mit, sind aber bereits ins Team integriert und haben vor allem die nötige Wettkampfpraxis. Meyer hingegen hat sein letztes Premier-League-Spiel Anfang Juli bestritten. 

Wozu also dieser Transfer? Spekulationen zufolge gibt es eine gute Männerfreundschaft zwischen Horst Heldt und Roger Wittmann, die sich im Hinterzimmer eine mögliche Win-Win-Situation überlegt haben könnten. Köln zahlt dem einstigen Spitzenverdiener wohl nur ein sehr kleines Salär und hat ihn auch vorerst nur bis Saisonende gebunden. Meyer hingegen bekommt mit diesem Transfer möglicherweise seine letzte Chance, um sich noch einmal in einer Top-Liga zu behaupten. Sollte er sich nicht durchsetzen, könnte die vielversprechende Karriere jäh im Sande verlaufen und wir sehen Meyer künftig bei finanziell gut aufgestellten Retortenclubs im mittleren oder fernen Osten oder in den USA. 

Aber wo soll Meyer eigentlich spielen? Da er – ähnlich wie Mario Götze – auf dem Flügel schlicht nicht funktioniert, bleibt nur ein Platz in der Zentrale. Hier bleibt letztlich nur die zweite Achterposition an der Seite von Jonas Hector oder eben für Hector, wenn der FC-Kapitän mal wieder ausfällt. Diese Chancen muss Meyer zwingend beim Schopfe packen – und zwar schnell. 

Marktwertentwicklung

Aktuell legt Meyer täglich noch rund 600.000 zu und zählt damit zu den Top-3-Marktwertgewinnern ligaweit. Den aktuellen Preis wird Meyer aber auch in Bestform nicht rechtfertigen können. In sechs Jahren Bundesliga schaffte er bei Comunio nur in einer Saison eine dreistellige Punkteausbeute. Wenn der Peak erreicht ist, vermutlich irgendwo bei acht Millionen, wird Meyer zwangsläufig zum Millionengrab. 

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