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Ein großer Name, aber wie viel steckt dahinter beim der Leipziger Leihgabe von der AS Rom? Und welchen Platz findet der Justin Kluivert im Team von Julian Nagelsmann?

Position

Justin Kluivert ist ein klassischer Außenstürmer, der aufgrund seiner Beidfüßigkeit links und rechts spielen kann, jedoch bevorzugt über Linksaußen kommt. Der 21-Jährige ist schnell, trickreich und extrem ballsicher. 

Bisherige Karriere

Die Meisten mögen es bereits wissen: Kluivert ist der Sohn des ehemaligen Weltklasse-Mittelstürmers Patrick Kluivert, der um die Jahrtausenwende seine besten Jahre beim FC Barcelona verbracht hat und nicht weniger als 40 Tore für die Niederlande erzielt hat. Und ganz ähnlich wie der prominente Vater startet auch Filius Justin seine Karriere bei Ajax Amsterdam. Dort gelang ihm 2016/17 der Durchbruch in der Eredivisie mit einer hoch talentierten jungen Mannschaft um Spieler wie Frenkie de Jong, Matthijs de Ligt oder Kasper Dolberg, die es bis ins Finale der Europa League schaffte.

Schon in seiner zweiten Saison als gerade einmal 18-Jähriger sorgte Kluivert mit 10 Toren und fünf Vorlagen in nur 30 Spielen für Furore und wurde schließlich für rund 17 Millionen Euro zur AS Rom transferiert. Hier gehörte er in den vergangenen zwei Jahren zwar schon zur erweiterten Stammelf, brachte es aber nur noch auf fünf Ligatore. Zu Beginn des Jahres 2020 verlor er dann seinen Stammplatz, vor allem, weil es im neuen System mit Dreierkette keinen Platz mehr für einen Außenstürmer gab. 

Vor seiner Leihe zu Leipzig, die natürlich Spielpraxis bringen soll, kommt Kluivert auf knapp 100 Erstliga-Einsätze in Holland und Italien, hat 22 Mal im Europapokal gespielt und wurde bereits zweimal für die niederländische Nationalelf eingesetzt, zuletzt jedoch im September 2018. 

Justin Kluivert ist übrigens ein komplett anderer Spielertyp als sein Vater. Alleine schon, weil er 20 Zentimeter kleiner ist. In Sachen Torgefahr und Kopfballspiel kann er gewiss noch von seinem Mentor und Berater lernen. Technisch und von der Schnelligkeit her ist er seinem prominenten Papa jedoch schon um einiges voraus. 

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Einstiegsmarktwert

Acht Millionen kostete Kluivert zu Beginn, konnte binnen einer Woche aber schon auf 11,7 klettern. Bei Leipzig kann da nur noch Sturmkollege Alexander Sörloth mithalten. Für diesen Preis kann man sich derzeit locker Gio Reyna oder Marco Reus schießen und fast sogar auch schon Andrej Kramaric. Uff!

Situation

Reif für die Startelf war Kluivert noch nicht. Dennoch durfte er am 4. Spieltag gegen Augsburg, als das Spiel schon entschieden war, noch einmal ein paar Minuten Bundesliga-Luft schnuppern, was immerhin zu einem sehenswerten Dribbling reichte, jedoch nicht für Comunio-Punkte.

Kluivert dürfte im Kader Eins-zu-Eins Ademola Lookman ersetzen und ist damit der einzige nominelle Außenstürmer bei Leipzig. Das Problem: Diese Position gibt es aktuell bei den Sachsen, die mit Dreierkette und Schienenspieler über die Außen agieren, nicht. Der 21-Jährige muss es also im offensiven Mittelfeld mit Namen wie Dani Olmo, Emil Forsberg oder Christopher Nkunku aufnehmen, was alles andere als einfach sein dürfte. 

Er scheint derzeit aber eine Art perfekter Joker zu sein, der mit seinen technischen Fähigkeiten jede Abwehrreihe noch einmal ordentlich durcheinanderwirbeln kann, vor allem, wenn dringend ein Torerfolg her muss. Als Startelfkandidat dürfte er wegen der Systemfrage eher seltener in Frage kommen. 

Marktwertentwicklung

Kluivert ist viel zu teuer und aktuell schon wieder am sinken. Nach dem Peak auf gut 13 Millionen ging es zuletzt wieder deutlich nach unten. Es lohnt sich aktuell also nicht, hier einzusteigen, weder sportlich noch finanziell. Die Frage ist, inwieweit Kluivert auch als Joker schon punkten kann und bei welchem Marktwert er sich letztlich einpendelt. Vier bis fünf Millionen trauen wir ihm hier zu, mit etwas Glück auch mehr. Vorher sollte man in diese Personalie aber noch nicht investieren. Mittelfristig aber ein Spieler, der noch sehr viel Spaß bereiten dürfte. 

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