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18 Millionen Euro bezahlte Bayer 04 Leverkusen am Deadline Day, um Edmond Tapsoba aus Portugal zu verpflichten. Der 20-Jährige kann und soll den Etablierten direkt Druck machen. Wir stellen den Neuzugang vor.
Position
Innenverteidiger. Tapsoba ist Rechtsfuß und spielt am liebsten als rechter Innenverteidiger in einer Viererkette. Das ist die Rolle, die in Leverkusen normalerweise Jonathan Tah ausfüllt.
Bisherige Karriere
Als 20-Jähriger blickt Edmond Tapsoba natürlich noch auf eine überschaubare Karriere zurück. Im Sommer 2017 kam er, damals 18 Jahre jung, aus seiner Heimat in Burkina Faso nach Portugal. Ein halbes Jahr später zog er von der U19 des Leixoes SC weiter zur zweiten Mannschaft von Vitoria Guimaraes.
Seit Sommer gehörte Tapsoba beim portugiesischen Erstligisten zur ersten Mannschaft. In der Vorbereitung auf die laufende Saison erarbeitete er sich einen Stammplatz, er kam in der Hinrunde 16-mal in der Liga sowie fünfmal in der Europa League zum Einsatz, auch gegen Eintracht Frankfurt.
Interessante Randnotiz: Tapsoba schoss für Guimaraes die Elfmeter – und erzielte so drei seiner vier Saisontore. Aus den letzten Jahren war die Werkself ja nicht für ihre Elfmeterkiller bekannt…
Die Top-Elf des 19. Spieltags
Einstiegsmarktwert
5.000.000. Damit ist Tapsoba günstiger als Sven Bender, aber bereits knapp eine Million teurer als Jonathan Tah, dessen Saison bislang recht durchwachsen lief. Die richtig teuren Spieler sind in Leverkusen aber ohnehin in der Offensive zu finden.
Situation
Tapsoba hat seinen Stammplatz in Guimaraes nicht aufgegeben, um in Leverkusen auf der Bank zu sitzen. Und Geschäftsführer Rudi Völler hat die 18 Millionen Euro nicht überwiesen, um eine neue Nummer drei hinter Jonathan Tah und Sven Bender zu installieren. Tapsoba will und wird Druck auf die Etablierten ausüben.
Wie schnell Tah und Bender um ihren Platz fürchten müssen, hängt von Tapsobas kurzfristiger Entwicklung und ihren eigenen Leistungen ab. Insbesondere Tah muss sich steigern, um wieder unantastbar zu werden. Indes dürfte bei Tapsoba keine akute Eile herrschen. Er kann die Bayer-Verteidigung langfristig prägen, er muss nicht sofort der neue Chef werden.
Der große Verlierer des Transfers ist Aleksandar Dragovic. Der Österreicher wird somit wohl von der Nummer drei zur Nummer vier in der Innenverteidigung.
Marktwertpotenzial
Erfahrungsgemäß dürfte Tapsobas Marktwert direkt auf sieben bis acht Millionen steigen. Das ist die schon fast obligatorische kurzfristige Entwicklung eines teuren Neuzugangs. Diese hat jedoch auch einen Haken.
Sollte Tapsoba in den nächsten zwei Wochen nicht bereits zur Startelf gehören, wird nach dem Marktwertpeak schnell der Abwärtstrend eingeleitet. Dann kostet er schnell wieder die fünf Millionen, mit denen er freigeschaltet wurde – und weniger.
Daher sollten Comunio-Manager, die jetzt zuschlagen, nicht zu viel Geduld haben. Tapsoba wird wie viele Neuzugänge anfangs überteuert sein und erst im Laufe der Rückrunde mit eingependeltem Marktwert zu einer auch langfristig sinnvollen Anlage werden können.