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Vom spanischen Absteiger Osasuna wechselt Stürmer Kenan Kodro zum FSV Mainz 05. Ist das der Cordoba-Ersatz? Ein Backup? Oder eine zweite Spitze? Comunioblog stellt den in der Bundesliga unbekannten Neuzugang vor.
Position: Mittelstürmer. „Kenan Kodro ist ein ganz ausgezeichneter Charakter, ein Teamplayer und dazu ehrgeizig in seinen persönlichen Zielen. Er ist mit seinen 1,90 Metern Körpergröße ein variabler und kompletter Angreifer. Er ist physisch robust, durchsetzungs- und abschlussstark, aber auch technisch versiert, ballsicher und gut ins Kombinationsspiel einzubinden.“
Wenn Rouven Schröders Beschreibung komplett zutrifft, hat der FSV einen herausragenden Fang gemacht. Wir fassen zusammen: Der FSV erhofft sich einen spielstarken Wandstürmer mit hervorragenden Anlagen, die sich in seiner Weiterentwicklung auch im deutschen Oberhaus zeigen. Der 23-Jährige kostete rund 1,75 Millionen Euro Ablöse.
Bisherige Karriere: Der in Spanien geborene bosnische Nationalspieler hat bislang ausschließlich in seinem Geburtsland gespielt. Im Jahr 2009 schloss er sich der Jugend von Real Sociedad an, zwischen 2011 und 2014 spielte er für Real Sociedad B – mit einer einjährigen Leih-Unterbrechung bei Lagun Onak.
Im Sommer 2014 wechselte Kodro zu Osasuna. In seinen ersten beiden Saisons in der zweiten Liga kam er weitgehend als Joker zum Einsatz, ohne sich nachhaltig für das erste Aufgebot zu empfehlen. Das änderte sich nach dem Aufstieg. Zur Rückrunde 2016/17 spielte sich Kodro im Stammteam fest und erzielte sieben Tore in 17 Spielen, nachdem er in elf Einsätzen in der Hinrunde ohne Tor geblieben war. Den Abstieg konnte er jedoch nicht verhindern.
Einstiegsmarktwert: 2.500.000. Damit ist Kodro teurer als die Flügelspieler de Blasis (1,8 Mio.) und Jairo (1,1 Mio.), aber etwas günstiger als Sturmkonkurrent Yoshinori Muto (2,56 Mio.). Das dürfte sich in den kommenden Tagen ändern. Zu Jhon Cordoba (5,47 Mio.) besteht noch eine große Lücke.
Situation: Dass Mainz im Sturm tätig wird, überrascht wenig. Mit Cordoba und Muto stehen zwar zwei fähige Angreifer im Kader und Aaron Seydel ist ein vielversprechendes Talent, doch zwei Ansatzpunkte lassen den Kodro-Transfer sinnvoll erscheinen.
Zum Einen ist mit Sandro Schwarz ein neuer Trainer am Start, der neue Ideen einbringt. Eine davon könnte sein, auf zwei Spitzen zu stellen und Cordoba einen Sturmpartner zu geben. Eine andere könnte sein, dass Muto die Position wechselt, als hängende Spitze oder variabler Flügelspieler zum Einsatz kommt. Kodro hat definitiv die Möglichkeit, sich mit guten Trainingsleistungen schnell in die Mannschaft zu spielen.
Die zweite Möglichkeit ist – nach wie vor – ein Abgang Jhon Cordobas. Unter anderem der 1. FC Köln ist am Kolumbianer interessiert, doch die Mainzer blockieren einen Abgang bis zur Schmerzgrenze. Mit der Verpflichtung eines neuen Stürmers hat Rouven Schröder die Planungssicherheit ein Stück weit erhöht.
Marktwertpotenzial: Der erste Hype um den Neuzugang wird Kodros Marktwert auf 3,5 bis 4,5 Millionen pushen. Dass er die Marke von fünf Millionen knackt, ist unwahrscheinlich; dafür ist der 23-Jährige zu unbekannt. Höchstens, wenn Cordoba in absehbarer Zeit wechselt, könnte Kodros Marktwert einen weiteren Push bekommen.
Und mittelfristig? Abhängig von der Vorbereitung wird Kodro seinen Marktwert in der Region von drei bis vier Millionen halten können. Knipst er schon Anfang Juli gegen Alemannia Aachen, TuS Koblenz und den SV Wehen Wiesbaden, wird sich sein Wert eher an vier Millionen orientieren. Zeichnet sich ab, dass er Joker oder Ersatzspieler wird, sind 2,5 Millionen zum Saisonstart realistischer.