Niklas Moisander kam von Sampdoria Genua zu Werder Bremen

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Niklas Moisander und Fallou Diagne, sie sollen die neue Abwehrzentrale des SV Werder Bremen bilden und die Abgänge von Jannik Vestergaard und Papy Djilibodji vergessen machen. Doch was können den beiden Innenverteidiger? Comunio stellt sie vor und macht den Check.

Immerhin. 12 Millionen Euro kassierte der SV Werder Bremen am Ende von Borussia Mönchengladbach für Jannik Vestergaard, der an der Weser nicht nur zum Abwehrchef, sondern inzwischen auch Führungsfigur und Publikumsliebling (Wesergaurd) gereift war. Bei Papy Djilobodji stimmte zwar auch der sportliche Wert, allerdings war beim Senegalesen von vornherein klar, dass dieser nicht fest vom FC Chelsea verpflichtet werden kann und im Sommer auf die Insel zurückkehren wird

Dennoch erwies sich der Verlust der kompletten Innenvereidigung auf den ersten Blick als besonders schmerzlich, hatte Werder doch mit Alejandro Galvez und Rückkehrer Luca Caldirola lediglich zwei Spieler zur Verfügung, mit denen man eigentlich nicht groß plante.

Doch nach kurzer Überlegungs- und Findungsphase auch im Management, hatte Werder seine neue Innenverteidigung zusammen. In der vergangenen Woche wurden Niklas Moisander und Fallou Diagne verpflichtet.

Vor allem Moisander ist ein echter Glücksfall für Bremen. Der Finne bewies in der Vergangenheit bei Ajax, dass er auch International bestehen kann und hat zudem bereits 20 Champions-League-Partien vorzuweisen.

Mit 17 zu Ajax Amsterdam

Dass Werder Moisander überhaupt verpflichten konnte, lag daran, dass der 30-Jährige bei Sampdoria Genua eine eher durchwachsene Runde spielte und daher die Serie A nach nur einem Jahr wieder verlassen wollte.

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Mit 17 Jahren wechselte Moisander gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Henrik in die Jugend von Ajax Amsterdam, wo er den Durchbruch allerdings nicht schaffte. Erst beim Zweitligisten FC Zwollen und später bei AZ Alkmaar, wo er zudem niederländischer Meister wurde, entwickelte er sich zum Stammspieler und Leistungsträger.

Anschließend holte ihn Ajax wieder zurück, wo er zwischen 2012 und 2015 zum Abwehrchef wurde, ehe er den Lockrufen aus Genua folgte. Der Kapitän der finnischen Nationalmannschaft fühlte sich in Italien auch verletzungsbedingt nie wirklich wohl (22 Einsätze), so dass das Angebot aus Bremen genau richtig kam.

„Mein Agent hat mir von dem Interesse erzählt, da war für mich klar, das mache ich“, sagte Moisander gegenüber dem kicker. Zwar ist Moisander derzeit noch verletzt (Sprunggelenks-OP), bis Saisonstart will er aber wieder zur Verfügung stehen. „Ich will schnell fit werden und dann ein Anführer im Team sein“, so der Nachfolger von Vestergaard, der ein gutes Stück kleiner (1,83 m) ist, als der Däne (1,99 m), aber fußballerisch besser (beidfüßig) und mehr mit dem Auge löst.

Diagne & Moisander – Traumpaar?

Der andere Neuzugang ist dann doch mehr der robustere Typ. Diagne kennt die Bundesliga aus seiner Zeit beim SC Freiburg – aber vor allem kennt man ihn aus dieser Zeit beim Sport-Club. In Erinnerung wird immer der Vorfall bleiben, als er in zwei aufeinanderfolgenden Spielen mit Rot vom Platz flog.

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Christian Streich sah in ihm anschließend einen talentierten, aber lernressistenten Abwehrspieler, der gern mal über die Stränge schlägt und das eine oder andere unnötige Foul macht. Mit dem Abstieg verließ er den Breisgau und ging zu Stade Rennes in die Ligue 1.

Mit der Vergangenheit möchte sich der 26-Jährige aber nicht mehr befassen. „Kritik ist da, um sich weiterzuentwickeln. Das Wichtigste ist, aus Fehlern zu lernen“, so der Senegalese gegenüber der Kreiszeitung Syker.

Auch Rechtsfuß Diagne ist „nur“ 1,85 m groß und somit ebenfalls deutlich kleiner als sein Vorgänger Djilobodji (1,93 m), dennoch könnten sich Moisander und der Senegalese bestens ergänzen. Auf der einen Seite mit Moisander, der Mann mit dem Auge und der Ruhe am Ball. Auf der anderen Seite Diagne, der keinem Zweikampf aus dem Weg geht und von seiner körperlichen Robustheit lebt.

Dadurch könnte ein neues Abwehrgespann beim SV Werder entstehen, dass durchaus als würdige Nachfolger von Vestergaard und Djilobodji gesehen werden darf – auch wenn nun in Werders Innenverteidigung alles ein wenig kleiner ist.

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