Der FC Schalke 04 bekommt es nach dem 1:6 gegen Real Madrid mit dem nächsten Hochkaräter zu tun. Werder Bremen empfängt den wiedererstarkten Hamburger SV zum 100. Nord-Derby. Der 23. Spieltag im Überblick.
Freitag, 20.30 Uhr
Hertha BSC – SC Freiburg
Zu Saisonbeginn holte die Hertha vor allem im heimischen Stadion die Punkte. Das Olympiastadion war zur Festung geworden. Inzwischen sieht das aber etwas anderes aus. Die letzten zwei Heimspiele gingen verloren, aus den letzten sechs Heimspielen wurden insgesamt nur vier Punkte geholt. Dennoch steht der Aufsteiger enorm gut in der Tabelle. Bereits jetzt hat der Hauptstadtklub mehr Punkte auf dem Konto, als in der kompletten Abstiegssaison 2011/12.
Damit man aber auch wieder im Olympiastadion in die Erfolgsspur zurück kommt, soll ein Sieg gegen abstiegsbedrohte Freiburger her! Allerdings droht ausgerechnet jetzt Ramos mit einem Bluterguss in der Wade auszufallen. Wenn es für ihn nicht reicht, dürfte wohl Allagui ins Sturmzentrum rücken und Ndjeng für ihn auf die rechte Offensivseite. Der SC Freiburg hat dagegen ganz andere Probleme. Erstmals seit dem zehnten Spieltag stehen die Breisgauer auf einem direkten Abstiegsplatz. Und auf fremden Plätzen läuft es bei der Streich-Elf nicht gerade gut. Die letzten vier Auswärtsspiele wurden allesamt zu null verloren. Sollte der Sport-Club auch in Berlin torlos bleiben, würde das ein neuer Vereinsrekord sein.
Damit das nicht passiert, rückt Kapitän Schuster für den formschwachen Krmas ins Team. Dafür läuft dann Ginter in der Innenverteidigung auf. Auf dem linken Flügel muss sich Streich zwischen Pilar, der endlich wieder fit ist, und Klaus entscheiden.
Samstag, 15.30 Uhr
Borussia Dortmund – 1. FC Nürnberg
Der Vierte trifft auf den Dritten der Rückrundentabelle. Ein echtes Spitzenspiel also! Dabei sind sich beide Teams, trotz ihrer abweichenden Platzierung im Tableau sehr ähnlich. Dortmund musste bereits sechs Niederlagen, der Club sieben Niederlagen im Laufe der Spielzeit einstecken. Vor dem direkten Duell hat Borussia Dortmund wieder einmal mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Abwehrchef Sokratis fällt vermutlich mit Achillessehnenproblemen aus. Weil Ersatz Sarr mit einer Oberschenkelverhärtung ebenfalls fraglich ist, stellt sich die BVB-Abwehr fast von selbst auf. Immerhin dürfte Hummels sein Comeback geben. Immerhin kann Klopp in der Offensive wechseln. Neuzugang Jojic könnte sein Startelf-Debüt geben, Reus bekäme dann eine Pause. Hofmann, Klopps Lieblings-Einwechselspieler, könnte ebenfalls beginnen.
Beim 1. FC Nürnberg muss dagegen der rotgesperrte Nilsson in der Innenverteidigung ersetzt werden. Petrak hat nach seiner frühen Einwechslung im letzten Spiel wohl gegenüber Pogatetz die besseren Karten. Außerdem könnte erneut Gebhart, der aufgrund der roten Karte von Nilsson taktisch ausgewechselt wurde in der letzten Partie, wieder vorne rechts starten. Fun Fact: Club-Keeper Schäfer gewann bisher gegen alle aktuellen Bundesligisten – außer gegen Borussia Dortmund.
Samstag, 15.30 Uhr
Bayer 04 Leverkusen – 1. FSV Mainz 05
Nach der fast schon meisterlichen taktischen Leistung der Mainzer gegen Schalke 04, bekommt es die Tuchel-Elf am Wochenende mit dem nächsten Hochkaräter zu tun. Dabei kommt die Werkself gerade vielleicht richtig gelegen. Die vier letzten Pflichtspiele hat Bayer 04 Leverkusen allesamt verloren. Ganz anders der FSV Mainz. In den letzten acht Bundesliga-Begegnungen gab es nur eine Niederlage. Man geht stramm Richtung Europa. Personell wird Tuchel in Leverkusen nur wenig ändern. Park, der vor seiner Verletzung richtig in Fahrt gekommen war, ist wieder fit und wird entweder hinten links verteidigen oder auf die Sechs rücken. Nicolai Müller fehlt zwar gesperrt, dafür steht aber schon Edeljoker Choupo-Moting bereit.
Bei Bayer fallen mit Spahic und Castro gleich zwei wichtige Spieler gelbgesperrt aus. Für die beiden rücken Wollscheid und Rolfes auf die identischen Positionen. Can wird nach seiner Sperre wohl wieder hinten links für Boenisch beginnen. Weiterhin ist fraglich, ob der formschwache Son in der Startelf steht. Hegeler oder der junge Brandt könnten für ihn beginnen.
Samstag, 15.30 Uhr
Werder Bremen – Hamburger SV
Man kann schon sagen, dass dieses Nord-Derby episch ist. Zum 100. Mal treffen Werder Bremen und der Hamburger SV in der Bundesliga aufeinander, das ist Rekord! Dabei hat sich einiges verändern in dieser Zeit. Noch vor fünf Jahren spielten beide Teams im UEFA-Cup-Halbfinale gegeneinander. Inzwischen kämpfen beide Mannschaften beinahe Jahr für Jahr gegen den Abstieg. Tabellarisch gesehen ist es die schlechteste Derby seit 41 Jahren. Beim Hamburger SV ist nach dem zweiten Trainerwechsel der Saison und dem grandiosen 3:0-Heimsieg gegen Borussia Dortmund die Hoffnung auf eine bessere Zeit zurück gekehrt.
Für ändern wird Slomka wohl nichts an seiner erfolgreichen Elf aus dem BVB-Spiel. Westermann kann allerdings nicht spielen. Zudem möchte Slomka, dass van der Vaart eine offensivere Rolle in seinem System einnimmt. Ob das schon gegen Bremen eintritt, ist fraglich. Immerhin geht es um enorm viel und Slomka wird wohl erneut wie gegen den BVB auf eine kompakte Mannschaft setzen. Bei Bremen kommt dagegen der wichtige Hunt zurück in die Startelf. Dutt dürfte deswegen auf 4-2-3-1 umstellen und den bisher glücklosen di Santo auf die Ersatzbank setzen. Petersen ist der einzige Angreifer.
Samstag, 15.30 Uhr
FC Augsburg – Hannover 96
So gut wie derzeit war der FC Augsburg noch nie in der Bundesliga. Aber Hannover 96 ist sozusagen der Angstgegner des FCA. Denn in bisher sieben Pflichtspielen unterlag Augsburg drei Niederlagen und holte vier Remis. Das soll sich in dieser Saison ändern. In dieser Saison, in der der FCA bereits jetzt mehr Punkte auf dem Konto hat als in der gesamten letzten Saison. Beeindruckend ist eine weitere Statistik: Seit Mitte November ist der FC Augsburg, natürlich nach dem FC Bayern München, das zweitbeste Team der gesamten Bundesliga!
Damit man aber endlich gegen Hannover gewinnt, wird Weinzierl noch auf einer oder zwei Positionen etwas an seiner erfolgreichen Startelf ändern. Callsen-Bracker fehlt gelbgesperrt und wird durch Hong ersetzt. Im Sturm wäre Milik eine Alternative für Ji. Bei den Roten aus Hannover sind dagegen mehrere Spieler fraglich. Bittencourt leidet an einer Beckenprellung, Hoffmann, der unter einer Mandelentzündung litt, dürfte aber wieder fit sein und für den zuletzt schwachen Marcelo beginnen.
Samstag, 15.30 Uhr
Eintracht Braunschweig – Borussia Mönchengladbach
Sieben Spiele ohne Sieg. Nein, wir sprechen nicht von Eintracht Braunschweig. Das ist die Statistik von Borussia Mönchengladbach. So etwas gab es unter Lucien Favre noch nie. Gladbach steckt in einer Formkrise. Jetzt soll der Bock beim Aufsteiger aus Braunschweig umgestoßen werden. Denn drei der letzten vier Spiele gingen verloren bei der Eintracht. Zum zehnten Mal in Folge steht die Lieberknecht-Truppe auf dem letzten Tabellenplatz. Ein Blick auf die Rückrundentabelle zeigt aber: Braunschweig liegt mit vier Punkten sogar noch vor den Gladbachern (erst zwei Punkte). Viel ändern wird Favre aber nicht an seiner Startelf. Kruse ist rechtzeitig fit geworden. Arango, der unter Adduktorenproblemen leidet, dürfte auch wieder einsatzbereit sein.
In Braunschweig wird sich dagegen einiges ändern. Torwart Davari ist nach seiner Schulterverletzung wieder fit. Gleiches gilt auch für Elabdellaoui. Bellarabi kehrt nach seiner Gelbsperre ebenfalls zurück in die Startelf. Vor allem Bellarabi könnte neuen Schwung in die Eintracht-Offensive bringen. Das ist auch bitter nötig, denn gegen keinen aktuellen Bundesligisten hat der Gegner aus Mönchengladbach eine bessere Bilanz als gegen Eintracht Braunschweig.
Samstag, 18.30
Bayern München – FC Schalke 04
Mit Anlauf ins Verderben! Der FC Schalke 04 hat sich nach Bayer 04 Leverkusen als zweite deutsche Mannschaft in der Champions League blamiert. Ein sattes 1:6, über das man am Ende sogar noch glücklich sein durfte, stand am Ende gegen Real Madrid zu Buche. Und jetzt, jetzt muss man ausgerechnet zum FC Bayern München. Mit einer zweiten Klatsche könnte man sich in Gelsenkirchen alles zerstören, was man nach dem tollen Rückrundenstart aufgebaut hatte. Für die Bayern geht es dagegen „nur“ um den nächsten Rekord. Mit einem Sieg gegen Schalke würde man den 15. Bundesliga-Sieg in Folge feiern und einen Rekord aus dem Jahre 2005 einstellen.
Um diesen Rekord einzustellen, wird wohl Schweinsteiger im Mittelfeld auflaufen. Auch die gegen Hannover geschonten Kroos und Robben dürften wieder in die Startelf rotieren. Für Ribery reicht es nach seiner Gesäß-OP noch immer nicht zum Einsatz. Bei den Königsblauen sind Draxler und Höwedes fraglich. Beide haben erst kürzlich eine Verletzung überstanden. Zudem fällt Felipe Santana definitiv mit einem Muskelfaserriss aus. Kolasinac ist aber wohl wieder einsatzbereit. Der Verdacht auf einen Kieferbruch bewahrheitete sich nicht.
Sonntag, 15.30 Uhr
1899 Hoffenheim – VfL Wolfsburg
Erst vor 18 Tagen trafen beide Mannschaft bereits aufeinander – im DFB-Pokal. In einer turbulenten Partie hatte Wolfsburg am Ende die Oberhand. Das will die TSG natürlich im Bundesliga-Duell ändern. Für Abraham dürfte es nach Adduktorenproblemen wohl für die Startelf reichen. Ansonsten stünde Vestergaard bereit. In der Offensive hat TSG-Trainer Gisdol mehrere Optionen. Polanski hat seine Gelbsperre abgesessen und steht ebenso wie Elyounoussi bereit. Im Sturm bekommt voraussichtlich Schipplock den Vorzug vor Modeste.
Bei den Wölfen steht dagegen alles auf Europakurs. Dost dürfte bis zum Sonntag wieder fit sein und in der Startelf auflaufen. Ansonsten wird Hecking nicht viel ändern. Einzig Öchs könnte für Träsch hinten rechts verteidigen. Zwei Jubiläen gibt es außerdem noch: Hoffenheim-Kapitän Beck feiert sein 200. Bundesliga-Spiel, Marcel Schäfer steht sogar zum 250. Mal für die Wölfe auf dem Platz.
Sonntag, 17.30 Uhr
Eintracht Frankfurt – VfB Stuttgart
Den Abschluss des 23. Spieltages macht ein heikles Duell zweier abstiegsgefährdeter Vereine. Der VfB Stuttgart rutschte mit sieben Niederlagen (!) in Folge immer weiter in die gefährliche Zone. Das ist ein Vereinsrekord! Mit einem Sieg im direkten Duell könnte der VfB allerdings immerhin Eintracht Frankfurt überholen. Es ist wohl auch für Trainer Schneider ein Endspiel. Gute Nachrichten gibt es immerhin aus dem Lazarett. Kapitän Gentner rückt nach überstandener Oberschenkelverletzung ebenso wie Leitner (nach Gelb-Rot-Sperre) in die Startelf.
Bei der Eintracht wird definitiv der gesperrte Kapitän Schwegler fehlen. Für ihn rückt Russ auf die Sechser-Position. Rode, der bis zum Saisonende ausfallen wird, wird durch Barnetta oder Lanig ersetzt. Viel wird auch darauf ankommen, wer in der Europa League gegen den FC Porto spielen wird und ob Spieler verletzt aus der Partie kommen. Immerhin ein Hoffnungsschimmer: In der Rückrunde ist die SGE noch ohne Gegentor in der heimischen Commerzbank-Arena.