Naldo wechselt vom FC Schalke 04 zur AS Monaco.

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Der FC Schalke lässt Naldo also ziehen. Der 36-jährige Innenverteidiger verlässt Königsblau und schließt sich der AS Monaco an. Aus Sicht des Brasilianers ein fairer Zug der Schalker, doch sportlich ist das Ganze schon grenzwertig.

War der Naldo-Verkauf zwingend erforderlich?

Nicht zwingend. Zwar spricht man im toughen Fußball-Business immer von fehlender Menschlichkeit, doch einen Verkauf von Naldo hätte Christian Heidel einen Riegel vorschieben müssen. Zwar kam der Innenverteidiger in der Hinrunde lediglich wettbewerbsübergreifend 13 Mal in der Startelf zum Einsatz, allerdings ist es ja nicht so, dass seine Konkurrenten derart überragend agiert hätten, dass sich das in der Rückrund nicht hätte ändern können. Während Naldo in seinen sieben Einsätzen auf 22 Comunio-Punkte kommt, stehen bei Matija Nastasic 14 Zähler.

Rein sportlich ist der Verkauf also wenig nachvollziehbar, ebenso mannschaftsintern, wo der Routinier sehr hohes Ansehen genoss. Zwar hatte Naldo, der in der vergangenen Spielzeit keine Minute verpasste, seinen Vertrag vor kurzem erst bis 2020 verlängerte und seine beste Comunio-Saison spielte, keinen Stammplatz mehr, doch nach einer derart schwachen Hinserie, könnte sich der Verkauf einer solchen Persönlichkeit noch rächen. Offenbar haben bei Abwehrrecken finanzielle Dinge den Ausschlag gegeben, wie Heidel am Wochenende anklingen ließ. „Auch wenn sie Vorletzter sind: Wir reden von der AS Monaco“, sagte der Manager.

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Wer soll Naldo hierarchisch ersetzen?

Gute Frage. Mit Leon Goretzka und Naldo sind nun zwei elementar wichtige Stützen aus den Mannschaftsgefüge der vergangenen erfolgreichen Spielzeit weggebrochen. Vor allem ist das Team nach der Hinrunde sowieso alles andere als gefestigt. Neuzugang Salif Sane hat auf dem Platz zwar eine gewisse Präsenz, doch Naldo kann er von der Persönlichkeit her nicht ersetzen.

Benjamin Stambouli könnte das vielleicht, allerdings war der Franzose in der Hinrunde lange verletzt – auf ihn kommt es nun umso mehr an. Bei dem doch recht jungen Kader der Schalker ist eine solche Vater-Figur wie Naldo aktuell eigentlich nicht zu ersetzen.

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Muss Schalke auf dem Transfermarkt nun handeln? 

Definitiv. Allerdings wird das ganze Unterfangen vermutlich keine günstige Angelegenheit. Schalke sucht einen erfahrenen Innenverteidiger mit Klasse, was nicht einfach zu finden sein dürfte. Eine jungen talentierten Mann zu verpflichten, würde in der aktuellen prekären Situation eher keinen Sinn ergeben.

Manager Heidel steht nach seinen Sommertransfers sowieso schon unter Beschuss, seine nächsten Verpflichtungen stehen daher umso mehr im Fokus. Keine einfache Situation. Aus der Bundesliga bietet sich aktuell kein Akteur wirklich an. Ein international erfahrener Spieler hat seinen Preis und kennt Liga und Sprache noch nicht, keine guten Voraussetzungen für eine wichtige Rolle in der Rückrunde.

Mit Stambouli, Nastasic und Sane stehen nur noch drei Innenverteidiger im Schalker Kader, was eigentlich zu wenig ist, wenn man bedenkt, dass Tedesco bevorzugt mit einer Dreierkette agiert. Oder stellt der Coach zukünftig wieder auf Viererkette mit zwei Innenverteidigern um?

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