Callum Hudson-Odoi verstärkt Bayer Leverkusen

Foto: © imago images / Independent Photo Agency
Leverkusen hat mit Callum Hudson-Odoi einen Königstransfer getätigt, Frankfurt und Gladbach verstärken sich mit französischen Talenten. Der Comunio-Check. 

Callum Hudson-Odoi (FC Chelsea -> Bayer Leverkusen)

Position und bisherige Karriere: Callum Hudson-Odoi kommt aus der Jugend des FC Chelsea. Für die Blues hat er in den letzten vier Jahren 126 Pflichtspiele bestritten (16 Tore) und lief sogar dreimal für Englands Nationalmannschaft auf. Eine größere Bekanntheit erlangte er hierzulande, als ihn der FC Bayern im Jahr 2019 als oberstes Transferziel ausgab, Hasan Salihamidzic hatte sich regelrecht in den Außenstürmer verliebt. 

Der Wechsel kam aber nicht zu Stande, in der Folge hatte Callum Hudson-Odoi aber auch immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen und schaffte es auch unter Thomas Tuchel nie wirklich in der Stammelf von Chelsea. Hudson-Odoi kann auf beiden offensiven Flügeln spielen, wobei der Rechtsfuß gerne über links kommt, um dann in der umgekehrten Robben-Manier nach innen zu ziehen und abzuschließen.

Situation: Alles außer ein Stammplatz wäre extrem verwunderlich für Hudson-Odoi. Er dürfte den Gegenpart zu Moussa Diaby spielen und den bisher noch nicht wirklich angekommenen Adam Hlozek verdrängen. Karim Bellarabi und Amine Adli fallen ohnehin länger aus. Mit Hudson-Odoi, der knapp 20 Mal in der Champions League gespielt hat, wird Leverkusen noch einmal an Qualität hinzugewinnen. Ein Königstransfer, an dem auch der BVB in diesem Sommer dran war. Allerdings kommt der Engländer nur ein Jahr per Leihe.

Marktwert und Entwicklung: Hudson-Odoi dürfte noch einmal für den letzten großen Hype in diesem Transfersommer bei Comunio sorgen. Und es sind mit Mane und Co. schon verrückte Dinge passiert. Immerhin sind sieben Millionen zu Beginn eher moderat. Ein zweistelliger Millionenbetrag ist locker drin, wenn Hudson-Odoi schnell Fahrt aufnimmt, hat er auch das Potenzial für 15 bis 20 Millionen. 

 

Junior Dina Ebimbe (Paris St. Germain -> Eintracht Frankfurt)

Position und bisherige Karriere: Junior Dina Ebimbe ist ein klassischer Achter, der sich die Bälle erobert und dann nach vorne trägt. So sieht er sein Positionsprofil zumindest selbst. In seiner Profikarriere hat der 21-Jährige aber auch öfter auf der rechten Außenbahn im Mittelfeld gespielt. 

Dina Ebimbe kommt aus der Jugend von PSG, machte seine ersten Spieler dann bei den Leihstationen AC Le Havre und FC Dijon. 40 Mal lief er in der Ligue 1 bisher auf (ein Tor). Im Starensemble bei PSG war er letzte Saison meist nur Ergänzungsspieler und kam auf zehn Einsätze. Frankfurt hat ihn sich zunächst für ein Jahr ausgeliehen. 

Situation: Es ist nicht ganz einfach im prominent besetzten Frankfurter Mittelfeld für Dina Ebimbe. Sow und Kamada, zwei der schärfsten Stammplatzkonkurrenten sind trotz hoch dotierter Angebote bei den Hessen geblieben. Auch Götze und Lindström sind letztlich Spieler, die eher noch vor dem jungen Neuzugang stehen. Ein Sechser wie Rode oder Jakic ist Dina Embimbe hingegen eher nicht. Einen solchen bräuchte er eher an seiner Seite im aktuellen 4-2-3-1 oder im letzten Jahr bevorzugten 3-4-2-1. Einen zusätzliche Platz für ihn gäbe es nur bei einer Umstellung auf 4-3-3, was mit dem Frankfurter Kader aber auch gut möglich wäre.

Dina Embimbe ist deshalb zunächst ein Herausforderer, der aber alleine schon aufgrund der kommenden Dreifachbelastung auf seine Minuten kommen wird. 

Marktwert und Entwicklung: Von fünf Millionen zum Einstieg hat es Dina Embimbe schnell auf sieben Millionen geschafft. Zu viel für einen Herausforderer. Er wird – sollte er nicht schnell durch die Decke gehen – rasch an Marktwert verlieren. Ein Einstieg ist dann höchstens wieder in einigen Wochen interessant, wenn der dann wohl günstige Frankfurter sich an das Klima angepasst hat. 

 

Nathan Ngoumou (FC Toulouse -> Borussia Mönchengladbach)

Position und bisherige Karriere: Nathan Ngoumou entspringt aus der Jugend des FC Toulouse, hat dort bisher 59 Pflichtspiele absolviert (11 Tore), die meisten davon aber in der französischen Ligue 2. Im letzten Jahr hat er als Stammkraft die Franzosen mit acht Toren und vier Vorlagen in die erste Liga geschossen. 

Der Außenstürmer, der meist über die rechte Seite kommt, ist seit letztem Jahr französischer U21-Nationalspieler. 

Situation: Ngoumou ist ein großes Talent, keine Frage, aber auf den Außenpositionen spielen bei Gladbach derzeit Jonas Hofmann und Alassane Plea. Kurzfristig zu große Namen, um direkt in die Startelf zu rücken. Mit Patrick Herrmann gibt es außerdem noch einen erfahrenen Hasen für die gleiche Position. Ngoumou wird auf Ausfälle und Sperren hoffen – und sich so lange über Joker-Einsätze empfehlen müssen. Diese wird er aber schon zeitnah bekommen. Er bringt außerdem ein Element mit, was die anderen Akteure vor ihm nicht zwingend als Kernkompetenz haben: Dynamik und Schnelligkeit. 

Marktwert und Entwicklung: Wie schnell es gehen kann, hat sein alter und neuer Kollege Manu Kone gezeigt. Beide kickten schon viele Jahre in Toulouse zusammen. Inzwischen ist Kone kaum mehr wegzudenken aus der Gladbacher Elf. Ngoumou ist aber noch nicht auf diesem Niveau. Er kann es aber vom Potenzial her locker werden.

Fünf Millionen zum Einstieg sind deshalb schon sehr ambitioniert, um diese Wette einzugehen. Besser noch ein paar Wochen warten, dann dürfte sich der Preis ein wenig reguliert haben, und Ngoumou sich dem Tempo in der Bundesliga angepasst haben. 

Frag' Comunio: Was machen mit Schick, Silas, Raum und Diaby?
Bayer Leverkusen Patrick Schick Bundesliga

Jeden Montag könnt ihr uns via Instagram Fragen stellen. Diesmal ging es u.a. um teure Sorgenkinder wie Schick, Silas, Raum und Diaby. Hier sind die Antworten der Redaktion.

weiterlesen...