VfL Wolfsburg Vorstellung Nicklas Bendtner

Die Bundesliga horchte erstaunt auf, als der Transfer von Nicklas Bendtner zum VfL Wolfsburg offiziell wurde. Holen sich die Wölfe ein Problemkind? Oder macht der Transfer für beide Seiten Sinn?

Wenn man Nicklas Bendtner bei seiner Vorstellung beim VfL Wolfsburg beobachtet, macht er eher den Eindruck eines braven Jungen. Zurückhaltend im feinen grauen Anzug gekleidet, lächelt er schüchtern in die Kameras, schaut sich grinsend um und kann irgendwie den ganzen Rubel um seine Person nicht richtig verstehen. Wenn man den Bendtner auf und vor dem Podium im Presseraum der Wölfe sieht, kann man sich nicht vorstellen, mit was für Eskapaden Bendtner bisher in der Öffentlichkeit auffiel.

Betrunkene Autofahrten auf der falschen Straßenseite oder betrunkene Pöbeleien in einem Kopenhagener Pizzaladen mitten in der Nacht sind nur zwei von vielen Dingen, mit denen Bendtner bisher für negative Schlagzeilen sorgte. Nun wirkt er allerdings mehr als geläutert. Es scheint, als wisse Bendtner, dass er in Wolfsburg die wohl letzte große Chance seiner Karriere bekommen wird. Diese will er offenbar nutzen.

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Bendtners neue Bescheidenheit

Dieser Umstand veranlasste Allofs, nicht bekannt für spektakuläre Transfers ohne Weitblick, wohl auch, den „Problemstürmer“ zu verpflichten. Zudem spielte der dänische Nationaltrainer Olsen eine gewisse Rolle beim Transfer. „Olsen riet mir zu Bendtner. Ich glaube, ich kann Morten Olsens Worten vertrauen“, gesteht Allofs.

Insgesamt hat sich viel beim ehemaligen Arsenal-Stürmer getan. Er trennte sich von seiner Freundin und seinem langjährigen Berater. Es scheint, als wolle sich Bendtner voll auf den Fußball und nur noch den Fußball konzentrieren und seine alten Geschichten nicht nur symbolisch durch Trennungen hinter sich lassen. Er selber sagte zu seinem Wechsel: „Ich musste nicht lange nachdenken über das Angebot des VfL.“ Dass Bendtner aber mit der nötigen Bescheidenheit an seine „letzte Chance“ geht, zeigt auch das folgende Zitat: „Aber jetzt muss ich mir meinen Platz in der Mannschaft erst einmal verdienen.“

Der gesamte Comunio-Kader des VfL Wolfsburg

Diese bescheidene Seite ist eine völlig neue an Nicklas Bendtner, der sich schon zum absoluten Stammspieler beim FC Arsenal geredet hat und nicht verstehen konnte, warum er dort nicht spielt. Und so wechselte der Däne immer und immer wieder seine Vereine. Mit erst 26 Jahren ist Wolfsburg nun schon der fünfte Verein für Bendtner als Profi. Seine Quote bisher: 171 Spiele für Arsenal (47 Tore, 22 Vorlagen), 46 Spiele für Birmingham City (12, 7), 30 Spiele für den AFC Sunderland (8, 5) und elf erfolglose Einsätze für Juventus Turin.

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Nur eine Notlösung?

Jetzt also Wolfsburg. Dabei wirkte die Verpflichtung auf den ersten Blick aus Wolfsburger Sicht wie Verzweiflung. Innerhalb der gesamten Sommerpause war man auf der Suche nach einem neuen Stürmer. Bas Dost konnte die Erwartungen noch nicht erfüllen und Ivica Olic ist kein Jungspund mehr. Aber scheinbar blitzte man überall ab. Kein Stürmer, der als Transfer-Ziel ausgegeben wurde, fand den Weg nach Wolfsburg.

Und auch Bendtner schien schon in Sunderland unterzukommen. Dann ergab sich dennoch der Transfer und viele fragten sich: Ist das der letzte Notnagel für die Wölfe? Das mag auf den ersten Blick so wirken. Auf den zweiten aber definitiv nicht. Bendtner weiß, dass er diese letzte Chance nutzen muss. Mit neuer Bescheidenheit wird der dänische Nationalspieler, dem immerhin 24 Tore in 59 Spielen für die Nationalmannschaft gelangen, die Aufgabe in Wolfsburg starten.

Doch Bendtner ist weitaus mehr als eine Notlösung. Wenn er sich auf den Fußball fokussiert, dann dürfte er zu einer echten Bereicherung für Wolfsburg werden. Auch der Fakt, dass man beim FC Arsenal immer weiter darauf hoffte, dass Bendtner sich endlich auf den Fußball konzentrieren wird, und ihn lange Zeit nur verlieh und nie verkaufte, zeigt, dass sein Können auch beim englischen Spitzenverein außer Frage steht.

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„Bendtner wird unseren Kader verstärken“

„Nicklas Bendtner ist ein Stürmer im besten Alter, der in seiner Karriere – die nicht immer ganz geradlinig verlief  – bereits viel internationale Erfahrung sammeln konnte, und der unsere Qualität in der Offensive mit seinen Fähigkeiten noch weiter erhöhen wird“, betont Klaus Allofs.

Auch Trainer Dieter Hecking ist von den Fähigkeiten seines neuen Schützlings überzeugt und sagt: „Wir wollen in dieser Spielzeit in allen drei Wettbewerben eine gute Rolle spielen, dafür brauchen wir Spieler, die diese Herausforderung bereits seit langem kennen und gewohnt sind. Nicklas verkörpert genau den Stürmertyp, den wir gesucht haben. Er passt in unser Anforderungsprofil und wird unseren Kader verstärken.“

Bei Comunio muss man derzeit 5,27 Millionen Euro für den Dänen hinlegen. Wolfsburg bekam den Angreifer ablösefrei. Viel falsch machen kann man also nicht mit Bendtner, der einen Vertrag bis Sommer 2017 bekommen hat. In der kommenden Bundesliga-Saison wird Bendtner den schicken grauen Anzug ablegen und ins grüne Trikot der Wölfe schlüpfen. Spätestens dann wird man sehen, ob der erste Eindruck des „neuen“ Bendtner auch stimmt. Und ob er seine letzte Chance nutzt. Für Wolfsburg und die Bundesliga wäre er dann definitiv eine Bereicherung.

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