Marktwerte von rund einer Million Euro. Kein sicherer Stammplatz und wenn doch, dann nur bei einem Abstiegskandidaten. So dachte so mancher Comunio-Manager vor der Saison über Marcelo, Aleksandar Ignjovski und Co. So mancher Spieler aus dieser Riege hat bislang allerdings mehr als nur überzeugt. Wir stellen fünf der größten Überraschungen vor und nennen ihre weiteren Chancen auf viele Punkte.
Kevin Wimmer: Dass die Kölner Verteidigung so stark in die Saison startet, hätte wohl niemand erwartet. Drei Spiele, kein Gegentor, keine Niederlage. Weder gegen den HSV, noch den VfB Stuttgart oder den zweiten Überraschungsaufsteiger aus Paderborn ließ das Defensivbollwerk von Trainer Stöger wenig bis keine Großchancen zu. Kevin Wimmer sticht aus dem gesamten Abwehrverbund aber sogar nochmal ein wenig mehr heraus. 16 Punkte in drei Spielen sammelte der 21-Jährige. Nur zwei Abwehrspieler punkteten bislang besser, der einzige Verteidiger, der ohne einen eigenen Treffer auf eine solche Ausbeute kommt ist Teamkollege Jonas Hector.
Dabei war der Stammplatz des Österreichers nicht in Stein gemeißelt. Mit Mergim Mavraj und Tomas Kalas wechselten im Sommer zwei starke Innenverteidiger zum Effzeh, im DFB-Pokal musste Wimmer noch die gesamten 90 Minuten zugucken. Nun dürfte der Platz zentral in der Verteidigung allerdings gesichert sein. Köln wird sicher nicht ohne Gegentor und auch nicht ohne Niederlage durch die Saison kommen. Mit disziplinierten Leistungen wie bisher dürfte die Viererkette des Aufsteigers jedoch weiter ordentlich Punkte sammeln. Der erste echte Prüfstein steht schon vor der Tür: Am Wochenende wartet Borussia Mönchengladbach auf Wimmer und Co.
Während die Gladbacher Offensive mit Kruse wieder für ordentlich Punkte sorgt, floppt Schalke 04 im Kollektiv. Auch die Hertha schwächelt.
weiterlesen...Marcelo: Gerade mal zwei Pünktchen sammelte Marcelo in 24 Einsätzen in der Vorsaison. Der Brasilianer überzeugte zwar als rigoroser Abräumer, erlaubte sich jedoch auch immer wieder Schnitzer und konnte der 96-Hinermannschaft keine Stabilität verleihen. Auch die atuelle Spielzeit begann alles andere als blendend. Beim 3:1-Auswärtserfolg bei Pokalgegner FCA Walldorf flog der 27-Jährige bereits in der 40. Minute nach einer Notbremse vom Platz. In der Liga durfte er dennoch von Beginn an ran – aus Mangel an Alternativen muss man wohl sagen, schließlich hatte sich Abwehrkollege Hoffmann in der Vorbereitung das Kreuzband gerissen.
Die bisherigen Abwehrleistungen Marcelos sind allerdings durchaus entsprechend. In drei Partien musste Hannover 96 gerade mal ein Gegentor hinnehmen, die Patzer des ehemaligen Eindhoven-Verteidigers sind ausgeblieben und es stehen bereits 12 Zähler auf seinem Konto. Zehn mehr als in der gesamten Vorsaison.
Marcelos Marktwert ist bereits von 170.000 Euro auf fast 1,7 Mio. Euro angestiegen, sollten die Leistungen des 1-Meter-Neunzig-Hünen nicht einbrechen, dürfte dieser Anstieg sich vorerst fortsetzen. Die nächsten Gegner der Hannoveraner stehen in jedem Fall nicht zwingend für furiose Offensivpower. Die nächsten drei Gegner der Niedersachsen sind der SC Paderborn, der 1. FC Köln, sowie der VfB Stuttgart.
Aleksandar Ignjovski: Aleksandar Ignjovsk schlugen ähnliche Zweifel wie Marcelo entgegen. Warum einen Spieler holen, der in seinen drei Saisons bislang -8, 14 und 14 Punkte gesammelt hat? Zudem standen die Chancen nicht schlecht, dass der als Mittelfeld geführte Serbe bei Frankfurt in der Viererkette ran muss. Und genau so kam es. Die Leistungen des 23-Jährigen sind auf der Position des rechten Verteidigers bislang allerdings sehr ansprechend. In allen drei Spielen sammelte Ignjovski vier Zähler und das ohne ein Tor zu erzielen,. Damit ist der Ex-Bremer der beste Franfurter Mittelfeldspieler der laufenden Saison und in den Top 10 der besten Punktesammler im Mittelfeld. Xabi Alonso und Gonzalo Castro sind die einzigen Akteure, die ohne ein Tor zu erzielen, mehr Punkte sammeln konnten. Seinen Stammplatz dürfte Ignjovski im System von Thomas Schaaf vorerst sicher haben. Ob er seine guten Leistungen konservieren kann, bleibt abzuwarten. Die Spiele gegen Wolfsburg und Augsburg machen jedoch Hoffnung. In beiden Partien überzeugte die Eintracht nicht wirklich. Im Schnitt sammelten die Frankfurter Spieler gerade mal einen Punkt. Ignjovski griff jedoch ganz konstant seine vier Zähler ab.
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weiterlesen...Moritz Stoppelkamp: 22 Zähler aus drei Spielen. Viertbester Akteur der bisherigen Comunio-Saison. Zweitbester Mittelfeldspieler. Bester in seinem Team. Ribery? Reus? Firmino? Nein. Moritz Stoppelkamp ist bislang die Überraschung in einem ohnehin schon überraschenden Paderborner Team. Seine beste Leistung zeigte der ehemalige Sechziger natürlich gegen den Hamburger SV, wo er beim 3:0 seinen bislang einzigen Saisontreffer erzielte. Doch auch beim 2:2 gegen Mainz und sogar dem 0:0-Unentschieden gegen den 1. FC Köln überzeugte der offensive Mittelfeldspieler und sammelte insgesamt nochmal zehn Zähler.
Stoppelkamps bisherigen Comunio-Saisons in der höchsten Spielklasse liegen bereits drei und vier Jahre zurück. Damals sammelte der 27-Jährige -2 Zähler. Dass der Linksaußen also weiterhin so auftrumpfen kann, ist eher unwahrscheinlich. Die Wochen der Wahrheit für Stoppelkamp und den gesamten SCP dürften nun anstehen. Mit Hannover 96, Bayern München, Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach warten in den nächsten vier Partien vier Gegner aus den aktuellen Top 5 der Tabelle.
Raul Bobadilla: Das erste Saisonspiel verpasste Raul Bobadilla ebenso wie den Pokal-Auftakt des FC Augsburg. Gegen Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt kam der ehemalige Gladbacher zudem insgesamt nur 115 Minuten zum Einsatz. Und dennoch konnte gerade mal fünf Angreifer in der laufenden Saison mehr Punkte sammeln als der Argentinier.
In seinen zwei Einsätzen traf Bobadilla jeweils einmal und wurde von Sportal.de dafür mit einer 2,5 entlohnt. Zugegeben eine krumme Statistik, aber: Unter allen Angreifern mit mindestens zwei absolvierten Begegnungen weist Bobilla den höchsten Punkteschnitt aller Bundesliga-Spieler auf.
Seine Punkteausbeute von 15, 19 und 3 Punkten aus seinen vergangenen drei Spielzeiten, dürfte der 27-Jährige problemlos einstellen. Auch seine bisherigen Rekordmarke von 50 Zählern scheint nach diesem Saisonstart durchaus im Bereich des Möglichen.
