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Wenig Geld investieren, aber viel verdienen? Wir bewerten drei Spieler mit einem Marktwert von maximal 250.000. Diesmal: Marcel Lotka, Felix Agu und Brajan Gruda.
„Pennystocks“ nennt man an der Börse besonders billige Aktien mit einem Kurs von unter einem Euro, die so mancher Spekulant in sein Portfolio holt, weil er auf einen rasanten Kursanstieg hofft. Auch bei Comunio greifen Spieler gerne auf Akteure zurück, die besonders wenig Geld kosten, weil sie sich einen großen Gewinn erhoffen. Wir bewerten regelmäßig drei Spieler mit einem Marktwert von maximal 250.000 und sagen, wie hoch Chancen und Risiken bei ihnen sind.
Marcel Lotka, Borussia Dortmund, 170.000
Der dritte Torwart von Borussia Dortmund hat auf den ersten Blick keine besonders guten Aussichten, in der restlichen Saison zu Spielpraxis im BVB-Trikot zu kommen. Dreimal saß er in dieser Spielzeit immerhin auf der Bundesliga-Bank, als Dortmunds Nummer 1 Gregor Kobel verletzt war. Ansonsten kam er nur in der zweiten Mannschaft oder in Testspielen zum Einsatz.
Doch Lotka lohnt als Spekulationsobjekt. Denn in der Vorsaison hat er in zehn Einsätzen für Hertha BSC gezeigt, dass er das Zeug zum Bundesliga-Keeper hat. Der Transfer zum BVB stand da aber schon fest. Auf Dauer wird sich der 21-Jährige sicher nicht damit zufriedengeben, Notnagel in Dortmund zu sein. Sollte in der Winterpause in der Bundesliga eine Vakanz entstehen, vllt durch einen längeren Ausfall eines Stammkeepers, dürfte Lotka bei so manchem Verein auf dem Zettel stehen. Zum Neuer-Vertreter bei den Bayern wird es allerdings nicht reichen…
Felix Agu, SV Werder Bremen, 230.000
Gleich zwei Dinge sprechen gegen eine erfolgreiche Rückrunde von Felix Agu: Zum einen muss er nach einer Verletzung an der Patellasehne erst einmal richtig fit werden, zum anderen hat er auf seiner Stammposition auf der rechten Seite den bislang so bärenstarken Mitchell Weiser vor sich. Gerüchte über einen Wechsel in die 2. Bundesliga nach Düsseldorf gab es bereits. Doch in der Rückrunde wird er wahrscheinlich weiter in Bremen spielen.
„Für uns steht im Fokus, dass Felix wieder fit wird, um sich optimal auf die Rückrunde bei Werder Bremen vorzubereiten“, erklärte Agu-Berater Thorben Spranger jüngst. Aug wird wohl mindestens bis zum Sommer in Bremen bleiben, da es im Kader sonst keinen Backup für Weiser gibt. Diese Tatsache, seine Vielseitigkeit (er kann auch links spielen) und natürlich sein Preis machen ihn zu einem interessanten Spekulationsobjekt.
Brajan Gruda, 1. FSV Mainz 05, 170.000
Zwölf Spiele in der U19-Bundesliga und im DFB-Pokal der Junioren, zwölf Tore. Angreifer Brajan Gruda weist im Nachwuchs des 1. FSV Mainz 05 eine Top-Quote auf und wird deswegen belohnt. Der 18-Jährige, der vor kurzem einen Profivertrag unterschrieben hat, soll ab Januar regelmäßig mit den Profis trainieren.
Bo Svensson, Cheftrainer der Rheinhessen, attestiert Gruda „Tempo, Athletik, Spielverständnis und Mentalität“, also einige Eigenschaften, die es braucht, um langfristig im Profifußball Fuß zu fassen. Allerdings gab es schon viele hochgelobte Talente, die auf dem höchsten Niveau Probleme hatten. „Es reicht nicht, nur die U19-Liga zu dominieren“, gibt Svensson zu bedenken. Ob Gruda schon in der Rückrunde Bundesliga-Einsätze bekommt, bleibt abzuwarten. Angesichts des geringen Preises ist er aber einen Kauf wert, denn der Marktwert kann fast nur steigen.