Moritz Leitner wartet bei Borussia Dortmund auf den Druchbruch

Foto: © picture alliance / Sven Simon

Seit fünf Jahren gehört Moritz Leitner schon dem BVB, doch durchsetzen konnte er sich bisher noch nicht. Inzwischen findet er ab und an seinen Platz bei Borussia Dortmund, doch zu einem Stammplatz scheint es nicht zu reichen. Wohin führt der Weg des ehemaligen Kapitäns der deutschen U21? 

Als ein kleiner Junge aus dem Münchner Umland 1998 zum TSV 1860 München wechselte, war noch nicht absehbar, dass es für ihn zur Bundesligakarriere reichen würde. Zwölf Jahre und eine  starken Debütsaison bei den großen Löwen später, wusste man: Moritz Leitner könnte es packen.

Der BVB schlug umgehend zu und verpflichtete Leitner im Winter 2011, verlieh den Mittelfeldspieler jedoch umgehend zum FC Augsburg, mit dem er in der Rückrunde in die 1. Liga aufstieg. Bei seiner ersten Saison in Gelb-Schwarz kam er meist nur zu Joker-Einsätzen, erzielte dabei immerhin 20 Punkte.

In den folgenden Jahren schaffte Leitner bei den Westfalen den Durchbruch nicht, so dass der BVB den damaligen U21-Nationalspieler abermals verleih. Dieses Mal für zwei Jahre zum VfB Stuttgart. Davon erhofften sich beiden Seiten letztlich mehr, als am Ende dabei heraussprang. Die beiden Jahre bei den Schwaben waren eine Achterbahnfahrt, was aber auch mit der sportlichen Situation des VfB damals zu tun hatte.

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Holte er in seiner ersten VfB-Spielzeit noch magere 19 Punkte, so erzielte er zumindest im zweiten Jahr mit dem roten Brustring eine etwas bessere Bilanz (30 Punkte), gehörte dabei aber am Saisonende nicht mehr zum Kader der Stuttgarter, weil der damalige Coach Huub Stevens nicht mehr auf die Dienste des Mittelfeldspielers setzte.

Im Sommer kehrte er etwas ernüchtert zum BVB zurück und spielte zunächst unter Thomas Tuchel keine Rolle, erst nach einer überzeugenden Vorbereitung im Winter rückte er  in den BVB-Kader und kam in der Rückrunde bisher zu vier Einsätzen (6 Punkte). Doch für seine Ansprüche könnte das zu wenig sein, auch wenn Leitner weiß, dass die Konkurrenz in Dortmund unfassbar groß ist.

Gonzalo Castro (58, 4.060.000 Marktwert), Ilkay Gündogan (132, 10.950.000), Julian Weigl (82, 6.190.000), Shinji Kagawa (94, 6.460.000) oder Hendrikh Mkhitaryan (172, 12.960.000) spielen in dieser Saison in einer eigenen Liga, zudem haben die Youngsters Felix Passlack (2, 2.430.000) und Christian Pulisic (4, 3.370.000) bei Tuchel Morgenluft geschnuppert und gehörten in den letzten Wochen ebenfalls meist zum Kader. Auch der Langzeitverletzte Nuri Sahin feierte zuletzt ein starkes Comeback. All das dürfte es für Leitner allerdings nicht unbedingt einfacher machen, auf mehr Einsatzzeiten zu kommen.

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Was Leitner aber Hoffnung machen dürfte, ist, dass Tuchel seinen Abgang im Winter blockierte, weil der BVB-Coach mit dem 23-Jährigen planen würde. Angeblich war Espanyol Barcelona an Leitner interessiert. In welchem Umfang, der Ex-U21-Nationalmannschaftskapitän in Dortmund eine größere Rolle spielen wird, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

Wohin führt sein Weg?

Vielleicht würde eine abermalige Ausleihe im Sommer durchaus Sinn ergeben, zumal Leitner nun in einem Alter ist, in dem er sich beweisen muss. Allerdings gilt er nicht immer als pflegeleicht, was ihm das eine oder andere Mal bereits zum Verhängnis wurde. Beim BVB scheint er sich nun aber gebessert zu haben, zumindest sind bislang keine Eskapaden bekannt.

Auch nicht aus der Zeit, als er nur für die U23 auflief. Leitner akzeptierte das ohne Murren und zeigte dort ordentliche Ansätze (8 Spiele in der Regionalliga West, 3 Treffer und 4 Vorlagen). Doch die Regionalliga sollte und wird auch nicht der Anspruch Leitners sein, dafür ist er zu talentiert.

Moritz Leitner steht vor einem für ihn entscheidenden Sommer. Will er es beim BVB weiter versuchen, auch mit dem Risiko, nicht über die Rolle des Ergänzungspielers hinauszukommen oder will er sich bei einem anderen Bundesligisten, bei dem er vermeintlich Stammspieler sein könnte, beweisen? Keine einfache Entscheidung für den Jungen aus dem Münchner Norden.

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