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Kann ein Spieler, der zuletzt auf Zypern gespielt hat, überhaupt Bundesliga-Niveau haben? Beim Sport-Club Freiburg ist man sich sicher: Ja, kann er und investiert dabei fast eine Rekordsumme.

Position: Sallai, übrigens nahezu identisch ausgesprochen wie sein Landsmann Adam aus Hoffenheim, kann auf allen Positionen im offensiven Mittelfeld eingesetzt werden. Am liebsten kommt der technisch versierte Ungar aber über die Flügel. In der Europa League-Qualifikation sah man ihn zuletzt sogar als Mittelstürmer. Diese Position dürfte für ihn in Freiburg aber nicht in Frage kommen.

Bisherige Karriere: Ausgebildet bei Puskas Akademia FC, debütierte Sallai schon im Alter von 17 Jahren in der ungarischen Eliteklasse, wo er schließlich früh für die A-Nationalmannschaft berufen wurde. Eine Leihe zu US Palermo in die Serie A verlief 2016/17 mäßig erfolgreich (21 Spiele, ein Tor). Im letzten Jahr dann der Wechsel zu APOEL Nikosia nach Zypern, wo er mit sieben Toren und fünf Vorlagen entscheidend zum Gewinn der Meisterschaft beitrug.

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Sturm: Adam Szalai (TSG Hoffenheim) - 16 Punkte | Bilderquellen: Imago

 

International durfte sich Sallai in der Champions League schon mit Real Madrid, Borussia Dortmund und den Tottenham Hotspur messen. Am Abend vor der Vertragsunterzeichnung scheiterte er noch mit Nikosia an der Qualifikation zur Europa League. In Ungarn zählt er gewiss zu den größten Talenten, kam in seinen bisherigen acht Länderspieleinsätzen aber noch nicht über die Joker-Rolle hinaus. Er muss sich noch am Mythos seines Onkels Sandor messen lassen, der in den 80er-Jahren zweifacher WM-Teilnehmer mit Ungarn war.

Einstiegsmarktwert: Mit 2 Mio. spielt er bei Freiburg schon im Konzert der großen fünf. Als vergleichbarer Spieler mit diesem Makrtwert wäre aktuell etwa Frankfurts Mijat Gacinovic zu nennen.

Situation: Wer aus Zypern in die Bundesliga wechselt, braucht zumindest eine gewisse Anlaufzeit. Und auch als Toptalent aus Ungarn hat man noch nicht zwangsweise Bundesliga-Niveau. Es bleibt also ein gewisses Risiko, ob diese Personalie überhaupt zündet. In Freiburg scheint man sich aber ziemlich sicher zu sein, hier ein Riesentalent an Bord geholt zu haben.

Und Sallai ist keine Kategorie „Notkauf“ nach dem verkorksten Saisonstart, vielmehr buhlten die Breisgauer schon seit Monaten am 21-Jährigen, auch der FC Everton war noch lange im Poker dabei. Dass Freiburg dabei rund 4,5 Millionen Euro investiert haben soll, macht deutlich, dass Sallai langfristig nicht als Ergänzung für die Breite eingeplant ist. In der SCF-Historie waren nur Caglar Söyüncü, Admir Mehmedi und Luca Waldschmidt teurer.

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Und mit jenem Waldschmidt muss Sallai um dei Stammplätze hinter den Spitzen kämpfen. Weitere Konkurrenten sind Mike Frantz, Janik Haberer, Lucas Höler oder Marco Terrazzino. Das ist, bei allem Respekt, überschaubar. Durch die Champions- und Europa-League-Qualifikation dürfte Sallai in Schuss sein, muss sich gewiss aber erst noch an das Anforderungsprofil im Breisgau anpassen.

Marktwertpotenzial: Knapp eine halbe Mio. hat Sallai schon hinzugewonnen. Es dürfte aber spätestens zum 3. Spieltag ein Peak erreicht sein. Und nur, wenn Sallai schnell Startelf-Kandidat wird, wird er das aktuelle Preisschild halten können.

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