Gemeinsam stark: Hannover 96 in der Hinrunde

Foto: © imago /Joachim Sielski
Acht Punkte Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz, eine funktionierende Offensive und eine lange stabile Hintermannschaft: Gute Voraussetzungen für eine entspannte Rückrunde. Oder?

Kaderwert: 29.800.000
Kaderpunkte: 374
Comunio-Platzierung: 15
Bester Spieler: Ihlas Bebou (Sturm, 59 Punkte)

Die Situation: 23 Punkte nach der Hinrunde? Hätte man das den Verantwortlichen der Niedersachsen vor Saisonstart angeboten, sie hätten es wohl sofort so unterschrieben. Als Aufsteiger eine solche erste Saisonhälfte zu spielen, ist aller Ehren Wert – und es wäre sogar noch ein bisschen mehr drin gewesen. Denn gestützt auf eine stabile Defensive hatte das Team von Trainer André Breitenreiter nach zehn Spielen schon 18 Punkte gesammelt und dabei nur neun Tore kassiert. Gegen Ende der Hinrunde ging die Stabilität jedoch ein bisschen verloren, in den letzten vier Spielen musste der starke Keeper Philipp Tschauner (58 Punkte) dann noch zehnmal hinter sich greifen – mit dem wilden 4:4 gegen Bayer Leverkusen als vorweihnachtlichem Höhepunkt. Besonders bemerkenswert ist der strukturierte Spielvortrag des Aufsteigers, in der Spieleröffnung „waren wir brutal stark“, findet Breitenreiter.

Die zehn besten Hannoveraner der Hinrunde 17/18

Bild 9 von 10

Platz 2: Philipp Tschauner, Tor, 58 Punkte in 16 Spielen | Bildquelle: Imago

 

Und vorne? Da wirbelt Ihlas Bebou. Der Neuzugang aus Düsseldorf ist eine der positiven Überraschungen der Saison. Fünf Tore in 14 Spielen stehen für den Togolesen als Arbeitsnachweis, das führte zu 59 Comunio-Punkten. Ebenfalls stark: Mittelfeldspieler Felix Klaus mit 50 Punkten und natürlich der defensiv überragende Salif Sané (58 Punkte), dazu erzielte Stürmer Niklas Füllkrug nach längerer Anlaufzeit seit dem neunten Spieltag schon fünf Tore. Bemerkenswert: Auf dem Transfermarkt hält man sich bisher auffällig zurück, bisher gibt es weder Zu- noch Abgänge. Aber warum auch? Allerdings steht der kroatische Innenverteidiger Josip Elez (HNK Rijeka) wohl auf dem Zettel von 96-Manager Horst Heldt.

Der wiederum stand wohl beim 1. FC Köln ganz oben auf der Liste als neuer Sportdirektor, Ende November wurde die Personalie auffällig unangenehm durch die Medien getrieben, bevor Präsident Kind dem Spuk ein (vorläufiges?) Ende setzte. Kind selbst sorgt auch an anderer Front persönlich für Ruhe: Aufgrund dessen – vorsichtig ausgedrückt – kontroverser Einlassungen zu Fanthemen, zogen die Ultras die komplette Vorrunde einen Stimmungsboykott durch. Und jüngst wurde beschlossen: Dabei bleibt es vorerst auch in der Rückrunde. Den Spielern geht das schon an die Nieren. „Wir sitzen am Ende des Tages alle im selben Boot und wollen Erfolg mit dem Verein. Aber diejenigen, die die Stimmung im Stadion boykottieren, wirken dem entgegen“, klagte beispielsweise Martin Harnik. In Punkten lässt sich das jedoch (noch) nicht messen: In den acht Heimspielen der Hinrunde erspielte man starke 15 Punkte.

Das sagten wir vor der Saison: „Sollten die ersten Spiele ordentlich und erfolgreich gestaltet werden und sollte im Verein Ruhe herrschten, könnte am Ende sogar ein einstelliger Tabellenplatz winken“, orakelten wir vor der Saison. Und hatten damit zumindest ein bisschen Recht: Derzeit liegt 96 auf dem 11. Rang – mit einem Punkt Rückstand auf den einstelligen Platz 9! Und das, obwohl im Verein alles andere als Ruhe herrscht.

Comunio-Player to watch: Felix Klaus ist neben Ihlas Bebou die zweite positive Überraschung an der Leine. Der Mittelfeldspieler – vor zwei Jahren aus Freiburg gekommen – erlebte damals mit nur zwei Punkten und zahlreichen Verletzungspausen eine Saison zum vergessen, die mit dem Abstieg endete. Heute ist der 25-Jährige unumstrittener Stammspieler und Leistungsträger im offensiven Mittelfeld des Aufsteigers. 16 Spiele mit zwei Toren sind eine starke Bilanz.

Super-Oldies: Diese "Senioren" liefern mächtig ab
Naldo hat gut jubeln: Läuft für den 35-Jährigen für den

Alte Spieler sind wie Wein: Irgendwann kippen sie um und dann ist Essig mit dem Investment. Aber in dieser Saison fahren ein paar Oldies mächtig Punkte ein. Schau mal!

weiterlesen...

Prognose: Finden die Niedersachsen zum Start der Rückrunde wieder schnell zu ihrer defensiven Stabilität zurück, könnte man in Hannover eine recht sorgenfreie Rückrunde erleben. In der Offensive ist die Last des Toreschießens auf mehreren Schultern gut verteilt und sollte Youngster Ihlas Bebou – der in dieser Saison schon mehrfach wegen Oberschenkelproblemen pausieren musste – in ein Loch fallen, könnte Routinier Martin Harnik einspringen. Tendenz: Hannover 96 wird mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben. Was will man mehr als Aufsteiger?

Zugänge: –

Abgänge: –

Du spielst noch nicht Comunio? Hier entlang – kostenlos!