Zwei, die Sinsheim den Rücken kehren

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Eine peinliche Europa League-Saison mit fünf Punkten aus sechs Spielen, eine krachende Niederlage gegen den HSV – und den teuersten Stürmer an die Bayern verloren. Depression ins Sinsheim? Nö. Denn in der Liga läuft es eigentlich. Mit Ausreißern. Wofür das am Ende reicht?

Kaderwert: 58.640.000
Kaderpunkte: 676
Comunio-Platzierung: 7.
Bester Spieler: Mark Uth (63 Punkte)

Die Situation: Tja, was machen sie nun in Sinsheim aus und mit dieser Saison? Die Europa League-Premiere ging krachend in die Hose, aus sechs Gruppenspielen gab es nur fünf Punkte, Ärger über ein leeres Stadion und schlechte Laune. Und am 13. Spieltag holte man sich eine bitter 0:3-Klatsche beim HSV ab. Im Pokal ist man draußen und – ach ja – in der Rückrunde wird Trainer Julian Nagelsmann nicht mehr auf Nationalstürmer Sandro Wagner zurück greifen können, der sich lieber beim FC Bayern um die WM-Teilnahme bringen möchte. Und doch: Eigentlich läuft es in der Liga. Platz 7 nach der Hinrunde hört sich zwar nicht berauschend an, allerdings sind es nur vier Punkte bis Platz zwei. Den Vizemeister aus Leipzig deklassierte man eine Woche nach dem HSV-Spiel mit 4:0, die Bayern schlugen die Hoffenheimer ebenfalls.

Wichtiges Instrument in der Bundesliga-Hinrunde: Die defensive Variabilität! Je nach „Matchplan“ stellt Nagelsmann von Vierer- auf Dreierkette um, Leipzig schlug man sogar bei Ballverlust mit einer Fünferkette. Der junge Trainer ist und bleibt (zumindest für die anstehende Rückrunde) ein Pfund. Nicht verschwiegen werden darf jedoch, dass es einige Spieltage dauerte, bis Nagelsmann die richtige Antwort auf den Verlust von Sechser Sebastian Rudy gefunden hatte. In den ersten Wochen der Saison durften sich vor der Abwehr Neuzugang Florian Grillitsch (SV Werder Bremen), Nationalspieler Kerem Demirbay, Talent Dennis Geiger und Routinier Eugen Polanski versuchen, inzwischen hat sich Geiger dort festgespielt – und überzeugt. 

Die zehn besten Hoffenheimer der Hinrunde 17/18

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Platz 1: Mark Uth, Sturm, 63 Punkte in 16 Spielen | Bildquelle: Imago

Ein bemerkenswerter Fakt: Nagelsmann verhalf in der Hinrunde mit Kevin AkpogumaDennis Geiger, Stefan Posch und Robin Hack gleich vier Debütanten zu ihrer Bundesligapremiere. Besonders Geiger (40 Punkte) und Akpoguma (18) punkteten dabei schon mächtig, Stürmer Hack erzielte bei seinem ersten (und einzigen) Saisoneinsatz prompt sein erstes Bundesligator.

Das sagten wir vor der Saison: „Selbst wenn sie die Champions League verpassen, wird es interessant sein, wie Spieler und Trainer mit der neuen Erfahrung Doppelbelastung umgehen werden.“ Die Antwort: Die Ergebnisse der Doppelbelastung sind zwiespältig. In der Europa League ist man sang- und klanglos ausgeschieden, ebenso im Pokal. Dafür ist in der Liga der Champions League-Platz in Greifweite, hier hat sich der breit aufgestellte, mit spannenden Talenten gespickte Kader bewährt.

Comunio-Player to watch: Die TSG Hoffenheim ist unter Julian Nagelsmann weiterhin einer der spannendsten Vertreter im Oberhaus – und schüttelt nebenbei langsam das Image des Retortenclubs ab, der sich nur mit viel Geld und phantasiefreien Transferexzessen in der Liga behauptet. Im Gegenteil: Nagelsmann entwickelt etablierte Spieler weiter und zieht neue Bundesligaspieler heran. Einen von denen gilt es auch in der Rückrunde im Auge zu behalten: Dennis Geiger ist mit gerade 19 Jahren zum Stammsechser im taktisch anspruchsvollen Nagelsmann-Kosmos geworden und machte in der Hinrunde 13 Spiele – in denen der nur 1,72 Meter große Geiger schon zweimal traf.  

Hoffenheim vs. Leipzig im Comunio-Vergleich: Wer hat die Nase vorn?
Oben dabei: Orban und Demirbay von RB Leipzig und der TSG Hoffenheim

Der 14. Spieltag der Bundesliga steht unmittelbar bevor, Comunio-Manager nehmen letzte Änderungen an ihren Kadern für das Wochenende vor. Spieler der TSG und von RB gehören in dieser Saison wieder zu den beliebtesten, am Samstag treffen die beiden Clubs aufeinander. Doch welcher der beiden hat momentan eigentlich die besseren Spieler bei Comunio? Comunioblog analysiert.

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Prognose: Sandro Wagner ist schon weg, Sturmkollege Mark Uth folgt ihm wohl im Sommer: Die TSG verliert innerhalb eines halben Jahres zwei Klassestürmer, im Moment können sie Dank ihrer großen Offensivklasse den ersten Abgang noch kompensieren. Mit Uth, André Kramaric und auch Adam Szalai findet sich nach wie vor ausreichend Qualität an vorderster Front, um keine Kompromisse eingehen zu müssen (zumal Wagner alles andere als eine herausragende Hinrunde hinter sich hat). Ohne Doppelbelastung kann man sich in Hoffenheim nun ganz auf die Kernkompetenz Bundesliga konzentrieren. Bis zum Champions League-Rang drei sind es nur zwei Punkte, aber auch bis zum Niemandsland-Platz 11 sind es nur drei Zähler. Spannend wird zu sehen sein, wann sich die Zukunft von Trainer Julian Nagelsmann entscheidet – und wie sich eine Entscheidung (oder eben eine länger andauernde Hängepartie) auf Mannschaft und Umfeld auswirkt. In jedem Falle steht der TSG eine spannende Rückrunde bevor, die direkte Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb ist drin. Leistet man sich jedoch auch nur eine kurze Negativserie, kann auch ein Endspurt um die Goldene Ananas winken. 

Zugänge:

Abgänge: Sandro Wagner (FC Bayern München, Sturm), Philipp Ochs (VfL Bochum, Mittelfeld (ausgeliehen)

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