Runde 2: Timo Werner und Leipzig müssen in München ran

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Im letzten Jahr gelang RB Leipzig etwas, das irgendwie überraschend klingt und dennoch nicht wirklich überraschend war: Der Aufsteiger wurde auf Anhieb Vizemeister. Für den Platz hinter dem Rekordmeister reicht es für die Bullen nach der Hinrunde noch nicht, doch man spielt wieder im Kampf um die internationalen Plätze mit. Kann RB sich in der Rückrunde noch ein wenig nach vorn arbeiten? Eine Rückrundenvorschau.

Kaderwert: 70.440.000
Kaderpunkte: 550
Comunio-Platzierung: 7.
Bester Spieler: Timo Werner (58)

Die Situation: Seit inzwischen mehreren Jahren hat der FC Bayern München eine Quasi-Dauerkarte auf die Meisterschaft, sodass die Frage nach dem deutschen Meister sich schon gar nicht mehr stellt. So wirklich spannend wird es erst auf den Plätzen dahinter. In der Saison 2016/17 schnappte sich Bundesliga-Neuling RB Leipzig die Vizemeisterschaft und hatte sicherlich den Anspruch, auch in diesem Jahr wieder die Plätze zu erreichen, die das Team für die Champions League qualifizieren. Stand jetzt wäre man mit dem fünften Platz für die Europa League qualifiziert – doch ein Glück gibt es noch 17 Spieltage, um zumindest einen Platz gutzumachen. Schließlich haben die Leipziger genauso viele Punkte wie Borussia Dortmund (3.) und Bayer Leverkusen (4.), nur die Tordifferenz ist etwas schlechter. Auch die Vizemeisterschaft ist noch in Sichtweite: Der FC Schalke 04 hat momentan zwei Zähler mehr auf dem Konto. Nur die Bayern scheinen mal wieder uneinholbar (13 Punkte Rückstand). 

Die junge Truppe unter Ralph Hasenhüttl schlägt sich jedoch auch in der zweiten Bundesliga-Saison durchaus ordentlich. Bester Leipziger Torschütze ist wie in der Vorsaison Timo Werner, was nur die wenigsten überraschen dürfte. Mit acht Saisontreffern (letzte Saison hatte Werner nach siebzehn Spieltagen zehn Saisontore) rangiert der deutsche Nationalstürmer auf Platz sechs der Bundesliga-Torschützenliste. Auf ihn halten die Leipziger große Stücke, geht es nicht mit dem Teufel zu, wird er auch in der Rückrunde wieder zu den Besten des RB-Teams gehören.

Die zehn besten Leipziger der Hinrunde 17/18

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Platz 2: Jean-Kevin Augustin, Sturm, 51 Punkte in 11 Spielen | Bildquelle: Imago

Zum Rückrundenstart muss der Tabellenfünfte gleich zum FC Schalke 04, der aktuell vom zweiten Platz grüßt, den die Leipziger sicher nicht aus den Augen verlieren wollen. Das Hinspiel ging für das Team von Hasenhüttl übrigens 0:2 verloren. Die Motivation auf eine Revanche dürfte riesig sein, schließlich stimmte die RB-Leistung prinzipiell, nur das Ergebnis war am Ende absolut nicht zufriedenstellend. Die Personallage ist aktuell durchaus entspannt, im Prinzip fehlt nur Emil Forsberg, der schon zum Ende der Hinrunde fehlte. „Bei Emil sieht´s nicht gut aus. Die Ansätze sind noch immer gereizt und er hat noch immer Beschwerden. Deshalb müssen wir vorsichtig sein.“, sagt Hasenhüttl zur Personalie Forsberg. Im ersten Spiel fällt der Schwede ziemlich sicher aus. Zurück im Training ist Marcel Sabitzer, der es womöglich sofort wieder in die erste Elf schaffen könnte.

Timo Werner ist nicht nur bester Torschütze des Leipziger Teams, sondern hat bis dato mit 58 Punkten auch die meisten Comunio-Zähler in der aktuellen Saison gesammelt. Dahinter folgt Jean-Kevin Augustin, der starke Neuzugang aus Paris, mit 51 Punkten. Direkt dahinter reihen sich mit Demme und Sabitzer jeweils ein Defensiver und ein Offensiver aus dem Mittelfeld der Bullen mit 50 Punkten auf dem dritten Platz ein.

Das sagten wir vor der Saison: „Den Erfolg der Vorsaison zu wiederholen, dürfte sicher nicht einfach werden. Zumindest ein oder zwei der zuletzt schwächelnden Teams werden sich zurückmelden.“ Außerdem wurden die Doppelbelastung sowie die fehlende Erfahrung als mögliche Probleme von uns aufgeführt: „Das zweite Jahr ist bekanntlich um einiges schwieriger als das erste. Doch wie Leipzig im Vorjahr schon kein richtiger Aufsteiger war, so gilt das auch für ihre Sophomore-Saison, um uns mal bei den Begrifflichkeiten des US-Sports zu bedienen. Der Kader ist so tief besetzt, dass sie sich trotz der Mehrbelastung sicher wieder im oberen Drittel einfinden werden. Die internationalen Plätze und vermutlich auch die Champions League sollten auch im kommenden Jahr realistisch sein.“ Damit haben wir zumindest zur Halbzeit der Saison voll ins Schwarze getroffen.

Comunio-Player to watch: Marcel Sabitzer. Bevor der Österreicher durch eine Schulterverletzung ausgebremst wurde, war dieser bärenstark drauf. In den letzten fünf Ligaspielen ohne Sabitzer gelang den Bullen lediglich ein einziger Sieg (gegen Bremen). Gegen Hoffenheim gab es eine ordentliche Klatsche (0:4), gegen Mainz und Wolfsburg gab es zwei Unentschieden (2:2 und 1:1) und das letzte Hinrundenspiel ging 2:3 gegen die Hertha verloren. Ob die Ergebnisse mit Sabitzer anders ausgesehen hätten, kann niemand zuverlässig beantworten. Fest steht aber, und das sieht auch Coach Hasenhüttl so, dass Sabitzer ein echter „Mentalitätsspieler“ ist. Nicht umsonst führt Sabitzer auch beim kicker die Rangliste der offensiven Mittelfeldspieler an, der 23-jährige ist der einzige offensive Bundesliga-Mittelfeldspieler, der vom Fußballmagazin in die „Internationale Klasse“ eingeordnet wurde. Bleibt Sabitzer fit, kann er in dieser Saison noch richtig wichtig für die Bullen werden.

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Prognose: RBL dürfte die internationalen Plätze ziemlich sicher erreichen – die Qualität und Breite des Kaders schreit förmlich danach, international zu spielen. Die Frage ist, ob es wieder für die Champions League oder in diesem Jahr „nur“ für die Europa League reicht. Wir wagen mal die Prognose, dass sich die Bullen zumindest noch auf den dritten Platz vorschieben.

Zugänge: –

Abgänge: Marvin Compper (Celtic Glasgow), Federico Palacios Martinez (1. FC Nürnberg)

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