Starke Hinrunde: Der SV Darmstadt 98 ist in der Bundeslia angekommen

Foto: © Marius Becker/picture alliance/dpa
Der größte Bundesliga-Underdog aller Zeiten hat nach einer starken Hinrunde vier Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz. Dirk Schusters Truppe macht vieles richtig, ohne abzuheben. Blühen die Lilien auch im Frühling?

Die Situation:

Dirk Schuster dürfte besinnliche Feiertage gehabt haben. Sportlich läuft für seine Truppe im ersten Bundesliga-Jahr seit 33 Jahren alles gut: Platz 13 mit 18 Punkten hätte der Trainerfuchs vor der Saison vermutlich unterschrieben. Ein bisschen Erholung hatten sich die Verantwortlichen allemal verdient.

Allzu viel Ruhe gönnte Schuster seinen Spielern jedoch nicht. Bereits am 2. Januar traten die Lilien zum Trainingsauftakt an – kein Bundesliga-Team startete früher in seine Rückrundenvorbereitung. Im Sommer stellte Darmstadt ebenfalls den frühen Vogel dar und bereitete sich perfekt auf die Saison vor.

Der SV98 gilt als der Kader mit der niedrigsten Qualität, mit großem Rückstand zu „konkurrenzfähigen“ Mannschaften. Mit Fleiß, harter Arbeit, Leidenschaft und einer defensiv-destruktiven Spielweise hat sich Darmstadt dennoch in der Liga etabliert. Größere Schwächephasen blieben bislang aus, die Chance auf den Klassenerhalt ist alles andere als eine Illusion.

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Was die Lilien auszeichnet

Darmstadt ist eine der unangenehmsten Mannschaften der Liga. Der Druck liegt stets beim Gegner, die Initiative überlässt Dirk Schuster den Kontrahenten. Disziplin ist für den 48-Jährigen oberstes Gebot. Die Lilien wissen um ihre Möglichkeiten und sind 90 Minuten pro Spiel voll fokussiert darauf, ihre Aufgaben zu erfüllen.

Kompaktheit in der Defensive und ein sauberes Umschaltspiel machen den SV98 für jede Mannschaft schwer bespielbar. Der pfeilschnelle Heller und Wandstürmer Wagner sind gefährliche Waffen im Konterspiel, mit Rausch oder Kempe sind Standardspezialisten an Bord, die die groß gewachsenen Akteure perfekt in Szene setzen können. Darmstadt ist eine unglaublich homogene Mannschaft, den finanziellen Möglichkeiten entsprechend perfekt zusammengestellt.

Günstigstes Comunio-Team – wer rockt, wer nicht?

Vor der Saison war der gesamte Kader des Aufsteigers im Managerspiel weniger wert als so mancher Bayern-Star. Inzwischen haben sich die Marktwerte der Darmstädter nach oben korrigiert, doch noch immer stellen die Lilien die günstigste Mannschaft der Liga. Nach Punkten steht wie in der Liga Platz 13 – das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.

Um Kapitän Aytac Sulu hat sich ein sehr starkes Kollektiv geformt und eine erweiterte erste Elf gefunden. Stützen sind in der Defensive Luca Caldirola, Peter Niemeyer und Jerome Gondorf, offensiv ragen Marcel Heller und Sandro Wagner heraus. Sulu, Heller und Wagner haben bereits mehr als 50 Comunio-Punkte gesammelt. Bemerkenswert: Kein Darmstädter steht aktuell bei Minuspunkten.

Die Enttäuschung der Hinrunde war zweifelsohne Mario Vrancic. Als spielstärkster Akteur im Darmstädter Mittelfeldzentrum schien dem Ex-Paderborner ein Platz in der ersten Elf sicher, doch noch konnte sich Vrancic nicht der Spielweise seines neuen Vereins anpassen. Kein Stammplatz, nur 6 Comunio-Punkte.

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Das sagten wir vor der Saison:

Als unbequemen Gegner bezeichneten wir die Lilien vollkommen zu Recht. Drei der vier Saisonsiege erfolgten auswärts gegen Mannschaften, die die Darmstädter Defensivreihe nicht zu durchbrechen vermochten. Dem Abstiegskandidat Nummer eins trauten wir die eingetroffene Entwicklung im Sommer durchaus zu. Durch die stimmige Struktur bewegen sich die Lilien an ihrem Limit, knapp oberhalb der Abstiegszone.

Comunio-Player to watch: Aytac Sulu. Mit 76 Comunio-Punkten ist der Kapitän und Abwehrchef der zweitbeste Verteidiger im Managerspiel, was ihn zum Bestandteil der Comunio-Elf der Hinrunde macht. In der Bundesliga ist kaum ein Spieler zu finden, der Spiel für Spiel so viel Einsatzbereitschaft an den Tag legt wie Aytac Sulu. Mit vier Saisontreffern ist der 30-Jährige zudem hinter Augsburgs Elfmeterschützen Paul Verhaegh der torgefährlichste Abwehrspieler der Liga. Auch für über 3,5 Millionen ist Darmstadts Anführer eine mehr als lohnende Anlage.

Prognose:

Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Darmstadt in der Rückrunde nachlassen wird. Solange der Einsatz stimmt, kann die fehlende Qualität weiterhin kompensiert werden. Nichtsdestotrotz wird die zweite Halbserie noch anspruchsvoller als die erste. Wichtig ist, dass die Lilien nicht in eine Negativspirale mit mehreren Niederlagen in Folge geraten und Zweifel aufkommen, ob die Mission Klassenerhalt tatsächlich zu realisieren ist. Je länger das Polster auf die Nichtabstiegsplätze gehalten werden kann, desto wahrscheinlicher ist ein Verbleib im Oberhaus. Abstiegskampf bis zum Schluss mit offenem Ende.

Zugänge:

Abgänge:

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