Kevin Großkreutz und Robin Dutt

Trotz neu entfachter Euphorie knüpfte Stuttgart 2015/2016 an seine schwachen Leistungen an. Erneutes Zittern bis zum Schluss scheint bevorzustehen. Ein solider Hinrundenabschluss und ein Neuzugang machen aber Hoffnung.

Die Situation:  Obwohl bereits die Spielzeiten zuvor für VfB-Fans teilweise nur im volltrunkenen Zustand zu ertragen waren, erreichten die Schwaben in der Hinrunde dieser Saison einen neuen Tiefpunkt. Mit einem Sieg aus den ersten sieben Spielen legte Stuttgart den schlechtesten Saisonstart der Vereinshistorie hin, 37 Gegentore zum Jahreswechsel waren ebenfalls Negativrekord. Dank einem Sieg gegen den VfL Wolfsburg verließ der VfB dennoch die Abstiegsplätze und überwinterte immerhin noch als 15.

Bei Comunio ist die Situation nahezu identisch – auch wenn man durch die vielen Extrapunkte durch Tore (22 Tore bedeuten Platz neun in der Liga) immerhin einen Rang höher auf Platz 14 angesiedelt ist. Mit Abstand bester Punktesammler ist dabei Daniel Didavi, der mit 97 Zählern geradezu unglaublicherweise der sechstbeste Spieler der Liga ist.

Die zweitbesten Comunio-Akteure der Stuttgarter folgen allerdings fast 50 Punkte dahinter (Rupp mit 42 und Kostic mit 40 Punkten). Besonders in der Abwehr drückt der Schuh: Einzig Emiliano Insua (34 Punkte) konnte dort mehr als 10 Zähler einfahren, nimmt man den Argentinier aus kommen die Verteidiger der Schwaben zusammengerechnet auf -7 Punkte – starke Ausbeute!

Die größte Baustelle für Manager Robin Dutt ist also klar: Die Defensive, vor allem die Innenverteidigung. Ein Neuzugang wurde auf dieser Position noch nicht präsentiert, allerdings halten sich die Gerüchte um einen durchaus hochkarätigen Transfer hartnäckig. Vor allem Martin Hinteregger von Red Bull Salzburg wird immer wieder mit Stuttgart in Verbindung gebracht.

Der (zumindest vom Namen her) größte Neue ist jedoch bereits da. Kevin Großkreutz wechselt nach seinem halbjährigen Missverständnis in Istanbul ins Ländle und soll wohl in erster Linie hinten rechts zum Einsatz kommen. Dem Allrounder sind allerdings auch Einsätze im zentralen Mittelfeld und auf der offensiven Außenbahn zuzutrauen. Zweiter feststehender Neuzugang des VfB ist Angreifer Artem Kravets. Der Stürmer kommt auf Leihbasis von Champions-League-Teilnehmer Dynamo Kiew und soll den Konkurrenzkampf in der Sturmspitze nach den Sommer-Abgängen von Vedad Ibisevic und Mohammed Abdellaoue wieder ankurbeln.

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Das sagten wir vor der Saison: Defensive Probleme wurden zwar durchaus vorausgesagt – allerdings nicht in diesem Ausmaß. Mit Ausnahme von Didavi blieb die Offensive durch inkonstante Leistungen von Kostic und Werner und die Verletzungen von Ginczek und Harnik zudem hinter den Erwartungen zurück. Der erwartete Mittelfeldplatz ist daher bislang nicht in Reichweite – allerdings fehlen den Schwaben auch „nur“ fünf Punkte auf den Tabellenelften aus Ingolstadt. Inwieweit die nicht erstligareife Defensive verbessert werden kann, wird für den VfB entscheidend werden.

Comunio-Player to watch: Christian Gentner ist derzeit auf Kurs seine schwächste Comunio-Saison seit fünf Jahren zu spielen. Obwohl die Stuttgarter in den vergangenen Jahren immer große Probleme in der Liga hatten, war der Kapitän der Schwaben stets ein mehr als solider Mittelfeldspieler. Mit 38 Zählern zur Winterpause ist Gentner bislang zwar auch kein Flop, bleibt aber etwas hinter den Erwartungen zurück. In den letzten Saisons drehte der zentrale Mittelfeldspieler in der Rückrunde aber stets auf und holte mehr Punkte, damit dürfte auch in diesem Jahr wieder zu rechnen sein. Vor allem Tore sollten noch dazukommen. Gentner hat bislang erst einen Saisontreffer auf dem Konto. In den vergangenen fünf Saisons kam der 30-Jährige zusammen auf 24 Treffer.

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Prognose: Die Vorhersage, dass die Schwaben sich dieses Jahr zumindest aus dem ganz heißen Abstiegskampf heraushalten können würden, ist bislang nicht eingetroffen. Im Ländle sieht es praktisch aus wie immer, das Zittern bis zum 34. Spieltag droht erneut. Das Potenzial sich aus eigener Kraft früher zu retten, ist jedoch da. Entscheidend werden die Transfers im defensiven Bereich und der Gesundheitszustand des Kaders sein. Vor allem Ginczek ist für den VfB kaum zu ersetzen.

Zugänge: Artem Kravets (Dynamo Kiew), Kevin Großkreutz (Galatasaray)

Abgänge: keine

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