Hatten in der Hinrunde reichlich Grund zu feiern: Die Spieler des VfL Wolfsburg

Foto: © imago / Sven Simon

Der VfL Wolfsburg ist wohl die positive Überraschung der Saison. Nach zwei knapp vermiedenen Abstiegen kratzt man derzeit sogar an einem Champions League-Platz. Wir schauen, wie es für die Wölfe weiter gehen könnte.

Kaderwert: 52.260.000
Kaderpunkte: 748
Comunio-Platzierung: 6
Bester Spieler: Wout Weghorst (78 Punkte)

Die Situation: 28 Punkte, Platz fünf, drei Punkte Rückstand auf Platz vier – und satte 748 Comunio-Zähler: Wer vor der Saison fünf Euro auf diese Zwischenbilanz des VfL Wolfsburgs nach 17 Spieltagen gesetzt hätte, wäre an Weihnachten ein reicher Mann gewesen. Zweimal hatten die Niedersachsen zuletzt den Abstieg erst in der Relegation verhindert, entsprechend gedämpft waren die Erwartungen der Fans an die Mannschaft vor der Saison – und an Trainer Bruno Labbadia, von dem man sich unter den Anhängern eigentlich auch nicht viel mehr erwartete, als die lodernsten Feuer zu löschen. Und vielleicht ist genau das einer der Schlüssel zur überraschenden Klettertour der Wölfe: Demut, Ruhe und eine realistische Einschätzung der Situation, sowohl im Umfeld als auch in der sportlichen Leitung. Bei den Fans orientiert man sich weiterhin an den 40 Punkten für den Klassenerhalt, Träumereien in Richtung Champions League spart man sich auch in der sportlichen Leitung. Dafür steht auch der neue starke Mann Jörg Schmadtke, der in der VW-Stadt nach turbulenten Jahren für Ruhe gesorgt hat.

Bruno Labbadia hat sich derweil besonders zwei Verdienste erworben: Er hat seine Mannschaft fit gemacht, sieben Tore erzielten seine Spieler ab der 76. Minute, drei davon sogar erst in der Nachspielzeit. Genau so viele waren es in der gesamten Vorsaison! Und zweitens hat der ehemalige Stürmer eine Abwehr zusammen gestellt, die steht. Und das, obwohl „der schöne Bruno“ lange Zeit auf seine beiden etatmäßigen Sechser Joshua Guilavogui und Ignacio Camacho verzichten musste. Robin Knoche (46 Punkte), William (55) und John-Anthony Brooks (62) machten auch Comunio-Managern viel Spaß!

Ein weiterer Faktor sind die beiden Neuzugänge im Sturm: Während der Holländer Wout Weghorst schnell in der Bundesliga angekommen war und in den ersten neun Spielen viermal traf, trumpfte der Ex-Stuttgarter Daniel Ginczek in der zweiten Hälfte der Hinserie auf – und traf ab dem neunten Spieltag viermal.

VfL Wolfsburg: Die besten Spieler der Hinrunde

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Platz 7: Josip Brekalo - 46 Punkte

Das sagten wir vor der Saison: Auch mit Blick auf unsere Prognose sind die Niedersachsen echte Überperformer, denn auch wir hatten den VfL noch nicht mal als mögliche Überraschung auf dem Zettel: „Schmadtke ist bekannt dafür, dass er unruhige Vereine stabilisieren kann. Das Wolfsburger Umfeld ist dennoch schwierig, die Erwartungen des VW-Konzern dürften intern – trotz aller Bekundungen nach außen – weiter hoch sein. Sollte der Geschäftsführer es aber wirklich schaffen, Ruhe in den Verein zu bekommen, könnte wirklich mal eine sorgenfreie Saison winken. Allerdings auch nicht mehr. Der Kader ist ordentlich, für den großen Sprung Richtung internationales Geschäft reicht er aber im Normalfall nicht.“

Comunio-Player to watch: Das war ein bitteres Halbjahr für Felix Klaus, denn nach seinem Wechsel von Hannover 96 fiel der Mittelfeldspieler nach einer zähen Bauchmuskelverletzung mehr als 100 Tage und die ersten zwölf Spiele aus, immerhin reichte es im Winter nochmal für vier Kadernominierungen. In der Bundesliga ist der 26-Jährige für seinen neuen Verein aber noch nicht aufgelaufen. Bisher. Im Trainingslager in Portugal sendete der „Neuzugang“ gegenüber Bild eine Kampfansage: „Ich bin froh, dass ich endlich wieder komplett trainieren kann. Jetzt geht es richtig los. Ich bin bei 100 Prozent.“ Und weiter: „Ich glaube, ich kann dem Team helfen. Ich bin schnell, habe einen guten Abschluss, suche das Eins gegen Eins.“ Im nicht über die Maßen personell stark besetzten Mittelfeld der Wölfe dürfte ein fitter Felix Klaus schnell zum Einsatz kommen.

Bundesliga-Testspiele: Dauertests und Sorgen um Ginczek
Traf gegen Galatasaray: Leipzigs Yussuf Poulsen

Das braucht wirklich niemand in der Vorbereitung: Beim VfL Wolfsburg bangen sie seit heute um ihren Torjäger. Gleich acht Tore gab es dagegen bei Freiburg gegen Mainz, allerdings nahm man sich dafür auch 180 Minuten Zeit.

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Prognose: Das Konstrukt VfL Wolfsburg wirkt überaus gefestigt, eigentlich muss man sich keine Gedanken machen, dass der große Einbruch kommt. Die Verantwortung ist auf viele Schultern verteilt, das Team hat bewiesen, dass es auch Ausfälle auf hohem Niveau kompensieren kann. Ob es auch die schwere Verletzung samt langer Ausfallzeit von ihrem Stürmer Daniel Ginczek abfedern kann? Das lässt sich noch nicht beantworten. Admir Mehmedi wird wohl neben Wout Weghorst stürmen und der Schweizer – vor der Saison unser „Player to watch“ – ist in Topform, traf in der Vorbereitung am laufenden Band. „In der Form meines Lebens? Das tönt ein wenig übertrieben, ich hatte schon einige gute Zeiten. Aber es ist schon so: Ich fühle mich im Moment super, körperlich und mental“, erklärte der Schweizer in dieser Woche Blick. Klingt gut.

Zugänge: –

Abgänge: Jakub Blaszczykowski

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